Tobias Daniel M.A.

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Journalistische Kurzbeiträge 2025

Quelle: Bild von Hannibal Height auf Pixabay

Hier finden Sie eine Übersicht von kurzen journalistischen Texten, die ich im Kalenderjahr 2025 in unregelmäßigen Abständen zu verschiedenen Themen aus Politik und Geschichte, Sport und Zeitgeschehen auf dieser Seite publiziere. 

Davos (Quelle: Bild von Nici Keil auf Pixabay)

Risikoexperten fürchten bewaffnete Konflikte

Am 21. Januar 2025 wird in Davos das 55. Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) eröffnet. Dabei werden fast F3.000 Führungskräfte aus mehr als 130 Ländern im malerischen Kurort in den Schweizer Alpen erwartet. Darunter befinden sich auch 60 Staats- und Regierungschefs - allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der argentinische Präsident Javier Milei sowie der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa.

Thematisch dürfte sich in diesem Jahr wohl alles um das Erstarken des Populismus, den Krieg in der Ukraine, die humanitäre Lage im Gazastreifen, die alarmierende Regelmäßigkeit extremer Wetterereignisse und die sich anbahnende Revolution der künstlichen Intelligenz (KI) drehen. Auch die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird in Davos für Diskussionen sorgen.

"Das Treffen findet vor dem kompliziertesten geopolitischen Hintergrund seit Generationen statt."

Børge Brende, Außenminister von Norwegen (2013-2017),  Präsident des Weltwirtschaftsforums (WEF) (seit 2017)

Zudem droht weltweit eine Rezession, Fragmentierung und ein langfristiger Wandel. So blickt eine Mehrheit der Chefökonomen von privaten und öffentlichen Institutionen derzeit eher skeptisch auf die Weltwirtschaft. Laut dem aktuellen "Chief Economists Outlook 2025" rechnet die Mehrheit der Befragten Ökonomen in diesem Jahr mit einer Rezession. 

Dabei beunruhigt die Experten vor allem die schwache Entwicklung in Europa und China und die steigende Staatsverschuldung. So erwartet eine Mehrheit de befragten Ökonomen von 56 Prozent eine Abschwächung der Weltwirtschaft. Nur 17 Prozent erwarten hingegen eine Verbesserung.

Quelle: Statista

Quelle: Statista

Auch der Blick auf die aktuellen Risiken fällt derzeit eher düster aus.  Für die kommenden beiden Jahre erwarten 30 Prozent der globalen Experten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit globaler Katastrophen. In den nächsten zehn Jahre steigt dieser Anteil auf fast zwei Drittel. Dies geht aus dem aktuellen "Global Risks Report 2024" des WEF hervor, zu dem über 1.400 globalen Risikoexperten und führenden Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft befragt wurden.

Demnach sehen 23 Prozent der befragten Risikoexperten bewaffnete Konflikte zwischen den  Staaten als größtes Risiko für die Welt an. Danach folgen die Extremwetterereignisse und die  geoökonomische Konflikte wie etwa Handelszölle. Fehl- und Desinformationen werden von sieben Prozent der Befragten als Risiko angesehen, gefolgt von der Gefahr gesellschaftlicher Polarisierung.

Quelle: Statista

Quelle: Statista

Langfristig dominieren vor allem Umweltrisiken wie extreme Wetterereignisse, der Verlust der biologischen Vielfalt und der Zusammenbruch von Ökosystemen, kritische Veränderungen der Erdsysteme und die Verknappung natürlicher Ressourcen. Erstmals in den Top Ten der Risiken auch die negativen Folgen von KI-Technologien vertreten.

Laut dem aktuellen Allianz Risk Barometer sehen 38 Prozent der Befragten in Cybervorfällen wie Datenschutzverletzungen, Ransomware-Attacken und IT-Ausfälle das größte Risiko für ihre Unternehmen. Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen belegen mit 31 Prozent bzw. 29 Prozent erneut die Plätze zwei und drei.

"2024 war ein außergewöhnliches Jahr für das Risikomanagement. [...] Die Vernetzung der Top-Risiken ist in diesem Jahr besonders auffällig, denn Klimawandel, neue Technologien, Regulierung und geopolitische Risiken sind zunehmend miteinander verflochten. Dies führt zu komplexen Zusammenhängen von Ursache und Wirkung."

Vanessa Maxwell, Chief Underwriting Officer von Allianz Commercial

In Deutschland liegen die Risiken durch Cyber-Attacken und Betriebsunterbrechungen weiterhin auf den Plätzen eins und zwei. Angesichts extremer Wetterereignisse in 2024 springen Naturkatastrophen auf Platz drei der Top-Risiken, während der Fachkräftemangel in der Rezession auf Platz acht abrutscht (2024: Platz vier).

Trotz anhaltender geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheit im Nahen Osten, in der Ukraine und in Südostasien fallen politische Risiken und Gewalt auf Platz neun (2024: Platz acht). Für große Unternehmen bleiben sie jedoch ein erhöhtes Risiko (Platz sieben), während kleinere Unternehmen sie neu auf Platz zehn im Ranking einstufen. Gleichzeitig nimmt die Angst vor Handelskriegen und Protektionismus jedoch zu.

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Veröffentlicht am 18.01.2025
Quelle: Bild von Michael auf Pixabay

Naturkatastrophen sorgen für Rekordschäden

Der US-Bundesstaat Kalifornien wird in diesen Tagen - wieder einmal - von verheerenden Bränden heimgesucht. Mitten im Winter sorgen Dürre und starke Winde für ein Flammen-Inferno rund die Millionen-Metropole Los Angeles. Der Rückversicherer Munich Re hat derweil eine verheerende Bilanz für das zurückliegende Jahr 2024 gezogen.

Glaubt man jüngsten Medienberichten, wurden in Kalifornien bereits etwa 10.000 Gebäude durch die Flammen zerstört. Der US-Wetterdienst AccuWeather beziffert den Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste auf etwa etwa 131 bis 146 Milliarden Euro. Die Versicherer dürften dabei allerdings noch recht glimpflich davon kommen. Die Ratingagentur Moody's schätzt die versicherten Schäden derzeit etwa 16 Milliarden US-Dollar  rund 15,5 Mrd Euro).

Etwas höher fällt hingegen die Schadenschätzung der Berenberg Bank aus. Michael Huttner, Versicherungsexperte der Privatbank, beziffert die versicherten Schäden aktuell auf rund 20 Milliarden Euro. Davon müssten laut seinen Berechnungen die Munich Re etwa 220 Millionen Euro, die Swiss Re 160 Millionen Dollar und die Hannover Rück 180 Millionen Euro tragen.

Blickt man auf das zurückliegende Jahr, haben die Naturkatastrophen einen Gesamtschaden von etwa 320 Mrd. US-Dollar verursacht. Die versicherten Schäden belaufen sich laut der Naturkatastrophen-Bilanz 2024 der Munich Re auf rund 140 Milliarden US-Dollar. Seit 1980 habe es demnach nur zwei Jahre mit einer höheren Schadenbilanz gegeben, so der Rückversicherer weiter. 

"Ein Hitzerekord nach dem anderen, die Folgen sind verheerend. Die zerstörerischen Kräfte, die der Klimawandel mit sich bringt, werden immer offensichtlicher, und diese Tatsache wird von der Wissenschaft untermauert. Die Gesellschaften müssen sich für stärkere Wetterkatastrophen wappnen."

Thomas Blunck, Vorstand der Munich Re

Demnach haben Wetterkatastrophen 93 Prozent der Gesamtschäden und 97 Prozent der versicherten Schäden des Jahres 2024 verursacht. Etwa 11.000 Menschen kamen 2024 durch Naturkatastrophen ums Leben. Dies sei deutlich weniger als im Durchschnitt früherer Jahre. Vor allem die Schäden durch Hochwasser, Schwergewitter oder Waldbrände waren erneut sehr hoch. Sie verursachten laut Munich Re einen Gesamtschaden von 136 Mrd. US-Dollar, wovon etwa 67 Mrd. US-Dollar versichert waren. Dabei trugen allein die tropischen Wirbelstürme mit rund 135 Mrd. US-Dollar zu den Gesamtschäden und 52 Mrd. US-Dollar zu den versicherten Schäden bei. Der Löwenanteil davon entfiel auf starke Hurrikane in den USA mit etwa 105 Mrd. US-Dollar - davon waren 47 Mrd. US-Dollar versichert.

Die Naturkatastrophe mit den höchsten Opferzahlen war Taifun "Yagi". Ungefähr 850 Menschen verloren ihr Leben, als er im September über die Philippinen, die chinesische Insel Hainan, den Südzipfel der chinesischen Provinz Guangdong, Vietnam und Myanmar fegte. Den größten volkswirtschaftlichen Schaden aus Naturkatastrophen im Jahr 2024 hinterließ Hurrikan "Helene" mit 56 Mrd. US-Dollar. Davon entfielen etwa 16  Mrd.  US-Dollar auf die Versicherer. Den höchsten Schaden für die Versicherer verursachte Hurrikan "Milton" mit etwa 25 Milliarden US-Dollar.

In Deutschland haben die Wetterextreme im Jahr 2024 laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen Gesamtschaden von rund 5,5 Mrd. Euro verursacht. In der Sachversicherung wurden demnach versicherte Schäden von insgesamt 4,5 Milliarden Euro verzeichnet. Davon entfallen zwei Milliarden Euro auf Schäden durch Sturm und Hagel sowie 2,5 Milliarden Euro auf Schäden durch weitere Naturgefahren. Dazu zählen unter anderem Überschwemmungen aufgrund von Starkregen.

"Nach unseren vorläufigen Zahlen sind die versicherten Schäden zwar um 100 Millionen Euro auf 5,5 Milliarden Euro zurückgegangen. Die Schadenbilanz bleibt jedoch insgesamt hoch. Besonders bei Elementarschäden – etwa durch Überschwemmungen – liegen die Zahlen weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt."

Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV)

Insbesondere im Saarland und in Rheinland-Pfalz verzeichneten der GDV über Pfingsten versicherte Schäden in Höhe von rund 200 Millionen Euro. Das Juni-Hochwasser traf vor allem Baden-Württemberg und Bayern. Laut Branchenverband beziffern die Sach- und Kfz-Versicherer die Schadensumme auf insgesamt rund zwei Milliarden Euro.

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Veröffentlicht am 10.01.2025
 
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