Die Olympischen Sommerspiele der Neuzeit im Überblick
Die Olympischen Sommerspiele der Neuzeit werden seit 1896 im Rhythmus von vier Jahren veranstaltet. Eine Olympiade ist dabei ein Zeitraum von vier Jahren, nämlich der Zeitraum zwischen zwei Olympischen Sommerspielen. Seit dem 1. Januar 1896 werden die Olympiaden durchnummeriert - unabhängig davon, ob sie tatsächlich stattgefunden haben.
I. Olympische Sommerspiele 1896 in Athen
Mehr als 1.500 Jahre nachdem der römische Kaiser Theodosius I. der Große (379-395) die antiken Spiele verboten hatte, trafen sich 241 Sportler aus 14 Ländern in neun Sportarten und 43 Wettbewerben im April 1896 in Athen zu den ersten Spielen der Neuzeit. Frauen waren zu den Wettbewerben noch nicht zugelassen - durften aber im Unterschied zu den antiken Spielen immerhin zuschauen. Der erfolgreichste Athlet der Spiele war der Berliner Goldschmied Carl Schuhmann mit vier ersten Plätzen und einem dritten Rang im Turnen und Ringen. Die Sieger erhielten einen Ölzweig und eine Silber-, die Zweiten eine Kupfermedaille. Für die Drittplatzierten gab es aufgrund der eingeschränkten finanziellen Mittel der Organisatoren keine Auszeichnung.
II. Olympische Sommerspiele 1900 in Paris
Die zweiten Olympischen Spiele in Paris fanden im Rahmen der Weltausstellung statt und erstreckten sich über 162 Tage. In der Öffentlichkeit genossen die Spiele jedoch als lästiges Anhängsel der Ausstellung keinen großen Stellenwert und endeten schließlich als Debakel. Zuschauer waren eher zufällig nur Zaungäste der Wettbewerbe - die Öffentlichkeit wurde kaum über die Spiele informiert. Die Organisation war aber so chaotisch, dass die US-Amerikanerin Margaret Abbott wohl nie erfahren soll, dass sie das olympische Golfturnier gewonnen hatte. Allerdings war erstmals auch die Teilnahme von Frauen zugelassen.
III. Olympische Sommerspiele 1904 in St. Louis
Auch die Spiele 1904 wurden im Rahmen einer Weltausstellung ausgetragen und verliefen sogar noch chaotischer als die Spiele von Paris. Wie bereits vier Jahre zuvor fanden auch die Spiele von St. Louis kaum Beachtung in der Öffentlichkeit. Dank Wettbewerben wie Tabak-Weitspucken, Tonnenspringen oder Stockfechten verkamen die Spiele sogar zeitweise zu einer "Western-Olympiade". Zudem entsandten nur wenige Staaten aus Übersee aufgrund der hohen Reisekosten und langen Anreise eigene Athleten zu den Spielen.
So blieben die US-Athleten weitgehend unter sich - die Wettbewerbe glichen weitgehend nationalen Meisterschaften mit gelegentlicher ausländischer Beteiligung. Die einzige dauerhafte Neuerung waren die Goldmedaillen, die den Olympiasiegern überreicht wurden. Die Zweit- und Drittplatzierten erhielten fortan eine Silber- bzw. Bronzemedaille.
Olympische Zwischenspiele 1906 in Athen
Die Zwischenspiele von 1906 in Athen sind letztlich ein Resultat der Uneinigkeit innerhalb des IOC über den Austragungsrhythmus. So werden diese Spiele zwar offiziell nicht anerkannt - dennoch waren sie für die olympische Idee äußerst förderlich. Nach den beiden vorherigen Debakeln legten die griechischen Ausrichter den Fokus wieder auf die sportliche Ausrichtung. Sporthistoriker werten die Spiele sogar als Retter der Olympischen Bewegung. So fand erstmals eine Eröffnungszeremonie mit dem "Einmarsch der Nationen" sowie eine Abschlusszeremonie statt. Bei den Wettbewerben wurden erstmals auch die Landesflaggen der jeweiligen Sieger gehisst.
IV. Olympische Sommerspiele 1908 in London
Auch wenn die Sommerspiele von 1908 in London parallel zur Franco-British Exhibition von April bis Oktober ausgetragen wurden, trafen sie in der Öffentlichkeit auf weit größere Aufmerksamkeit. So umfassten die Spiele insgesamt drei Phasen - neben den eigentlichen "Sommerspielen" umfassten die "Frühjahrspiele" vier Ballsportarten, während der Fokus der "nautischen Spiele" auf den Wassersportarten an den Außenstandorten lag. Mit Eiskunstlauf wurde sogar erstmals eine Wintersportart ins Programm aufgenommen.
Aber auch manche Athleten schrieben olympische Geschichte: So gewann die britische Bogenschützin Sybil Newall im Alter von 53 Jahren und neun Tagen die Goldmedaille in der "National Round" - bis heute gilt sie damit als älteste Olympiasiegerin der Neuzeit. Zum Symbol für Marathon-Dramen wurde hingegen der italienische Pizzabäcker Dorando Pietri: Da er sich während des Lauf völlig verausgabt hatte, wurde er von den Ärzten und Kampfrichtern als Gesamtführender über die Ziellinie geschoben. Dennoch wurde er aufgrund unerlaubter Hilfeleistung disqualifiziert.
V. Olympische Sommerspiele 1912 in Stockholm
Mit 2.547 Athleten aus 28 Ländern - darunter auch 57 Frauen - waren bei den Spielen 1912 in Stockholm erstmals Teilnehmer aus allen fünf Kontinenten am Start. Nach den chaotischen Verhältnissen der vorangegangenen Spiele setzte man in Stockholm den Maßstab für künftige Austragungen. So setzten die Schiedsrichter erstmals auf eine elektronische Zeiterfassung sowie ein Zielfoto. Mit dem Modernen Fünfkampf sowie den drei Reitdisziplinen Dressur, Springreiten und Military wurden zudem neue Sportdisziplinen eingeführt. Des weiteren wurden 1912 erstmals auch olympische Medaillen für die Leistungen in verschiedenen Kunstwettbewerben vergeben.
VI. Olympische Sommerspiele 1916
Am 4. Juli 1912 entschied das IOC, die Spiele von 1916 nach Berlin zu vergeben. Der IOC-Präsident Pierre de Coubertin erhoffte sich mit der Entscheidung zugunsten der deutschen Hauptstadt, einen drohenden Krieg zu verhindern. Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht - wegen des Ersten Weltkrieges fielen die Spiele schließlich aus.
VII. Olympische Sommerspiele 1920 in Antwerpen
Insgesamt 2.669 Athleten traten während der Olympischen Sommerspiele 1920 im belgischen Antwerpen in 22 Sportarten gegeneinander an. Bei der Eröffnungszeremonie der Spiele wurde erstmals der olympische Eid gesprochen und die olympische Flagge verwendet. Wie bereits 1908 standen mit Eiskunstlauf und erstmals mit Eishockey auch zwei Wintersportarten im Programm. Aufgrund ihrer Rolle im Ersten Weltkrieg waren Deutschland, Österreich, Ungarn, Bulgarien und die Türkei von den Spielen ausgeschlossen worden.
VIII. Olympische Sommerspiele 1924 in Paris
Paris war auf den ausdrücklichen Wunsch von Pierre der Coubertin zum zweiten Mal als olympischer Gastgeber bestimmt worden. Bei den Sommerspielen von 1924 konnte sich die französische Hauptstadt mit gelungenen Spielen für die Chaos-Olympiade von 1900 rehabilitieren - auch wenn das erste "Olympische Dorf" eher einer Notunterkunft glich.
Über 3.000 Athleten aus 44 Nationen gingen in Paris an den Start - nur Deutschland wurde erneut vom IOC nicht zu den Spielen eingeladen. Herausragende Sportler der Spieler waren der finnische Ausnahmeläufer Paavo Nurmi mit fünf Goldmedaillen und der US-Schwimmer Johnny Weissmüller, der als erster Mann die 100 Meter unter einer Minute schwamm. Als Schauspieler wurde er in den 1930er- und 1940er-Jahren der bekannteste Tarzan-Darsteller.
IX. Olympische Sommerspiele 1928 in Amsterdam
Bei den Olympischen Spielen 1928 in Amsterdam kehrte Deutschland nun auch sportlich wieder auf die Weltbühne zurück. Die Spiele von Amsterdam aber auch für die beginnende Kommerzialisierung Olympias - erstmals wurde mit dem US-Team eine Mannschaft durch Coca-Cola von einem Sponsor unterstützt. Erstmals in der Geschichte wurde bei den Spielen von 1928 auch ein olympisches Feuer gezündet.
X. Olympische Sommerspiele 1932 in Los Angeles
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise traten in Los Angeles deutlich weniger Athleten zu den Sommerspielen 1932 an. Dennoch wurden gleich 39 Weltrekorde aufgestellt. Außerdem brachten die Spiele einige aufsehenerregende Neuerungen mit sich: neben dem dreistufigen "Siegertreppchen" wurde erstmals auch die elektronische Zeitmessung mit Stoppuhr und Zielkamera durchgeführt. Auch das erste richtige olympische Dorf mit 550 Häusern feierte seine Premiere - allerdings nur für Männer. Die Frauen wurden in verschiedenen Luxushotels untergebracht.
XI. Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin
Mit 3.961 Athleten aus 49 Nationen stellten die Sommerspiele 1936 in Berlin einen neuen Teilnehmerrekord auf. Herausragende Sportler der Spiele waren der US-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens mit vier Goldmedaillen sowie der deutsche Turner Konrad Frey. Besonders die Erfolge von Owens passten den herrschenden Nationalsozialisten nicht ins Konzept - auch wenn diese die Spiele erfolgreich für ihre Propagandazwecke missbrauchen konnten. Internationale Boykottforderungen blieben allerdings weitgehend ungehört. Der Afroamerikaner Owens wurde daher zu einer sportlichen Symbolfigur gegen das NS-Regime.
Erstmals wurden Olympische Spiele auch live im Rundfunk übertragen - 41 Anstalten sendeten von 68 Übertragungsstätten aus etwa 3.000 Sendungen in 40 Länder. Auch das Fernsehen feierte bei den Spielen eine Premiere - ebenso wie der Olympische Fackellauf. Zudem nutzte das NS-Regime die Spiele auch propagandistisch für seine Zwecke aus. Die zweiteilige Dokumentation "Olympia" von Leni Riefenstahl gehört zu den bekanntesten Filmen aus der Zeit des Nationalsozialismus.
XII. Olympische Sommerspiele 1940
Die Olympischen Sommerspiele 1940 sollten ursprünglich in der japanischen Hauptstadt Tokio ausgetragen werden. Mit dem Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg gab Japan die Spiele am 16. Juli 1938 offiziell wieder zurück. Daraufhin vergab das IOC die Spiele nach Helsinki - mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden die Spiele dann aber endgültig abgesagt.
XIII. Olympische Sommerspiele 1944
Im Juni 1939 vergab das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Spiele von 1944 an die britische Hauptstadt London. Wegen des Zweiten Weltkrieges wurden dann auch diese Spiele abgesagt.
XIV. Olympische Sommerspiele 1948 in London
Trotz aller Nöte der Nachkriegszeit nahmen bei den Sommerspielen 1948 in London mehr Athleten und Nationen teil als bei allen anderen Sommerspielen zuvor. Deutschland und Japan blieben als Verursacher des Zweiten Weltkrieges von den Spielen ausgeschlossen. Sportlich drückte die "fliegende Hausfrau" Francina ("Fanny") Blankers-Koen mit vier olympischen Sprint-Siegen den Spielen ihren Stempel auf. Außerdem kam nach 36 Jahren das Aus für die olympischen Kunstwettbewerbe. Die Idee Coubertains, die besten Leistungen in Sport und Kunst miteinander zu verknüpfen, war nicht mehr zeitgemäß.
XV. Olympische Sommerspiele 1952 in Helsinki
Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg waren bei den Sommerspielen 1952 in Helsinki auch wieder deutsche Sportler zugelassen - die allerdings in zwei getrennten Mannschaften bei den Spielen antraten. Denn zum ersten - und gleichzeitig auch letzten Mal - nahm das autonome Saarland mit einem eigenen Team an Olympischen Sommerspielen teil. Ebenfalls zum ersten Mal dabei war auch die Sowjetunion, die hinter den USA auf Anhieb den zweiten Platz im Medaillenspiegel belegte. Zum umjubelten Helden der Spiele wurde die "Lokomotive von Prag" - als bislang einzigem Leichtathleten gelang es Emil Zátopek, gleichzeitig dreimal Gold über 5.000 Meter, 10.000 Meter und im Marathon zu holen.
XVI. Olympische Sommerspiele 1956 in Melbourne
Erstmals in der Geschichte wurde mit den Sommerspielen 1956 in Melbourne eine Olympiade außerhalb Europas und der USA auf der Südhalbkugel ausgetragen. Wegen der strengen Quarantäne-Bestimmungen in Australien wurden die olympischen Reiterspiele in der schwedischen Hauptstadt Stockholm ausgetragen.
Ein weiteres Novum in der olympischen Geschichte: bei der Abschlussfeier marschieren alle Athleten nun gemeinsam und nicht mehr nach Nationen getrennt ein, um die globale sportliche Verbundenheit zu demonstrieren. Die Idee des 17-jährigen Australiers John Wing wurde schließlich zur olympischen Tradition.
Die Niederlande, Spanien und die Schweiz boykottierten die Spiele wegen des Einmarsches der Staaten des Warschauer Pakts in Ungarn nur wenige Wochen vor den Spielen. Für das geteilte Deutschland nahm eine gesamtdeutsche Mannschaft teil, auch wenn das IOC das NOK der DDR bereits anerkannt hatte.
Sportlich drückten die sowjetische Turnerin Larissa Latynina und die australische Schwimmerin Dawn Fraser den Spielen ihren Stempel auf. Der deutsche Springreiter Hans Günter Winkler wurde unterdessen in Stockholm zur Olympia-Legende - mit seiner Wunderstute Halla gewann er zweimal olympisches Gold.
Überschattet wurden die Spiele auch durch den Konflikt zwischen Ungarn und der Sowjetunion unmittelbar nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes. Dadurch wurde das Wasserballspiel zwischen beiden Ländern - auch bekannt als "Blutspiel von Melbourne" - zum berühmtesten wie auch unsportlichsten Aufeinandertreffen in der Geschichte.
XVII. Olympische Sommerspiele 1960 in Rom
Die antike Kulisse der "Ewigen Stadt" war ein großartiger Schauplatz für die ersten echten "Fernsehspiele". Erstmals in der olympischen Geschichte wurden für die Sommerspiele 1960 in Rom auch Fernsehrechte vergeben. Dabei erwarb der US-Sender CBS die Übertragungsrechte exklusiv für etwa 394.000 US-Dollar. Insgesamt nahmen mehr als 5.300 Athleten - darunter 611 Frauen - aus 83 Nationen in 17 Sportarten an den Spielen teil. Die beiden deutschen Staaten nahmen erneut mit einer gesamtdeutschen Mannschaft teil.
Sportlich boten die Spiele zahlreiche Höhepunkte: so verzauberte "die schwarze Gazelle" Wilma Rudolph mit drei Sprintsiegen. Bei den Männern holte Armin Hary mit 10,2 Sekunden das einzige deutsche Olympia-Gold über 100 Meter. Als erster Schwarzafrikaner gewann der Äthiopier Abebe Bikala olympisches Gold im Marathon - nach einem Rennen ohne Schuhe. Seine sportliche Karriere erst noch vor sich hatte allerdings der 18-jährige Olympiasieger im Boxhalbschwergewicht - unter dem Namen "Muhammad Ali" sollte Cassius Clay zum berühmtesten und größten Boxer aller Zeiten werden.
XVIII. Olympische Sommerspiele 1964 in Tokio
Eher unfreiwillig wurden die Sommerspielen 1964 in Tokio zu einem Symbol für eine lange Reihe von Spielen, die von äußeren politischen Einflüssen geprägt wurden. Schon im Vorfeld der olympischen Premiere in Asien kam es daher zu entsprechenden Konflikten. So wurde Südafrika wegen seiner Politik der Rassentrennung ("Apartheid") dauerhaft von den Spielen ausgeschlossen. Außerdem fehlte China bei den Spielen von Tokio - aus Protest über die Teilnahme von Taiwan.
Eine weitere Besonderheit gab es bei der Eröffnungsfeier: das olympische Feuer wurde vom Japaner Yoshinori Sakai entzündet. Geboren wurde der 19-Jährige am 6. August 1945 - dem Tag des ersten Atombombenabwurfes auf Hiroshima. Für das Gastgeberland wirken die Spiele wie eine Befreiung - 19 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges rückt Japan wieder als gleichberechtigtes Mitglied in die internationale Staatengemeinschaft zurück.
Bei aller politischen Symbolik boten die Spiele aber auch einige sportliche Höhepunkte. So wurde mit Judo eine neue Sportart ins olympische Programm aufgenommen - wohl auch vor dem Hintergrund, dass Japan als Geburtsland dieser Sportart gilt. Ebenso unvergessen blieb auch Olympiasieg des deutschen Leichtathleten Willi Holldorf im Zehnkampf. Nahezu bewusstlos taumelte er im 1500-Meter-Lauf ins Ziel und sicherte sich damit olympisches Gold.
XIX. Olympische Sommerspiele 1968 in Mexiko-City
Die Sommerspielen von 1968 in Mexiko-City markierten einen neuen Höhepunkt in den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben. So wurden 17 neue Weltrekorde aufgestellt - besonders herausragend war Bob Beamons "Sprung ins neue Jahrhundert". Um 55 Zentimeter verbesserte der US-Leichtathlet den Weitsprung-Weltrekord auf 8,90 Meter - das Jahrhundert überlebte der Weltrekord jedoch nicht. Eine andere neue "Kreation": mit seinem "Flop" sorgte der spätere Olympiasieger Dick Fosbury für eine technische Revolution im Hochsprung. Ein weiteres Novum: erstmals wurden bei Olympischen Spielen auch Doping-Tests durchgeführt.
Aber auch die Politik spielte wieder eine nicht unwesentliche Rolle bei den Spielen von Mexiko. Für Aufsehen sorgte vor allem die "Black-Power-Geste" der beiden US-Sprinter Tommie Smith und John Carlo, die über 200 Meter Gold und Bronze gewannen. Im Anschluss wurden sie jedoch des olympischen Dorfes verwiesen und mussten das Land innerhalb von 48 Stunden verlassen. Zudem traten 1968 erstmals zwei getrennte deutsche Mannschaften bei den Olympischen Spielen an.
XX. Olympische Sommerspiele 1972 in München
Mit mehr als 7.000 Teilnehmern aus 122 Nationen stellten die Sommerspiele von 1972 in München einen neuen Rekord auf. Im Unterschied zu den Spielen von Berlin 1936 wollte man in der bayerischen Landeshauptstadt heitere und beschwingte Spiele ohne politischen Charakter organisieren. Die Geiselnahme und Ermordung israelischer Sportler durch die palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" machten diese Pläne jedoch zunichte. Dennoch entschloss man sich, die Spiele fortzusetzen. Der damalige IOC-Präsident Avery Brundage sprach bei der Trauerfeier den berühmten Satz: "The games must go on!"
Trotzdem verzeichneten die Spiele von München auch manch sportliche Höhepunkte - so wurden immerhin 52 Weltrekorde und 96 olympische Rekorde aufgestellt. Herausragender Sportler war der US-Schwimmer Mark Spitz mit gleich sieben Goldmedaillen. Ebenfalls einen Platz in den olympischen Geschichtsbüchern sicherten sich Heide Rosendahl mit Gold im Weitsprung und mit der Staffel über 4 x 100-Meter sowie die 16-jährige Ulrike Meyfahrt mit ihren Olympiasieg im Hochsprung. Eine weitere Neuerung war mit "Dackel Waldi" das erste olympische Maskottchen.
Quelle: Sportschau auf Youtube
XXI. Olympische Sommerspiele 1976 in Montréal
Ebenfalls unter keinem guten Stern standen auch die Sommerspiele 1976 in Montréal. So verschlangen die Spiele aufgrund von Finanzproblemen und Planungschaos rund 1,4 Milliarden kanadische Dollar - erst nach rund 30 Jahren waren die Schulden für die Spiele abbezahlt. Zudem gerieten die Spiele in Kanada endgültig in den Würgegriff der Politik: 16 afrikanische Staaten boykottierten die Spiele, die erfolglos den Ausschluss Neuseelands gefordert hatten. Die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft hatte einige Spiele in Südafrika absolviert, welches wegen seiner Apartheidspolitik von allen internationalen Sportveranstaltungen ausgeschlossen war.
Für sportliche Glanzpunkte sorgten hingegen der sowjetische Turner Nikolai Andrianow mit vier Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille sowie die erst 14-jährige rumänische Turnerin Nadia Comaneci. Mit gleich drei Goldmedaillen sowie je einmal Silber und Bronze avancierte das Turn-Küken aus Rumänien zum Star der Spiele. Gleich sieben Mal vergaben die Kampfrichter für ihre perfekten Darbietungen die Traumnote 10,0.
XXII. Olympische Sommerspiele 1980 in Moskau
Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan im Dezember 1979 veränderte die Geschichte der Olympischen Spiele. Als Reaktion bewirkte US-Präsident Jimmy Carter - gegen den Willen zahlreicher westlicher Sportler - den Boykott der Spiele von Moskau durch 42 westliche Staaten. Auch das deutsche NOK sagte nach heftigen Debatten schließlich die deutsche Teilnahme an den Spielen von Moskau ab. Sportlich sorgte der Boykott für eine deutliche Verzerrung der Wettbewerbe - im "Bruderkampf" dominierten die Mannschaften aus der Sowjetunion und der DDR die Wettkämpfe und gewannen mehr als die Hälfte aller vergebenen Medaillen.
XXIII. Olympische Sommerspiele 1984 in Los Angeles
Die ersten frei finanzierten Sommerspiele von 1984 in Los Angeles brachen für die Zukunft alle kommerziellen Dämme - dank potenter Sponsoren erwirtschafteten die Olympischen Spiele erstmals einen Gewinn in Millionenhöhe. Mit über 6.700 Athleten aus insgesamt 140 Nationen verzeichneten die Spiele von Los Angeles einen neuen Teilnehmer-Rekord.
Allerdings boykottierten 18 Ostblockstaaten - mit Ausnahme von Rumänien, Jugoslawien und China - auf Druck der Sowjetunion die Teilnahme an den Spielen. Offizielle Begründung waren zwar angeblich mangelnde Sicherheitsvorkehrungen und eine angeblich antisowjetische Hysterie in den USA - dennoch wird die Absage als Reaktion auf den westlichen Boykott der Spiele von 1980 gesehen.
Sportlich wurden die Spiele vom Gastgeber USA dominiert. Die herausragenden Sportler waren der US-Leichtathlet Carl Lewis mit vier Olympiasiegen sowie die rumänische Turnerin Ecaterina Szabó mit vier Gold- und einer Silbermedaille. Zu den strahlenden Siegerinnen gehörte Ulrike Meyfahrt, die zwölf Jahre nach ihrem Triumph von München erneut die Goldmedaille im Hochsprung gewann. Damit war sie zugleich die jüngste und älteste Olympiasiegerin in dieser Disziplin.
XXIV. Olympischer Sommerspiele 1988 in Seoul
Die Sommerspiele von 1988 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul markierten nicht nur das Ende der großen Boykott-Spiele der Vergangenheit - erstmals wurden die Spiele auch für Profis geöffnet. Aber auch die Dopingproblematik rückte mit den Spielen 1988 stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. So wurde der kanadische Sprinter Ben Johnson nach seinem Weltrekordlauf über 100 Meter des Dopings überführt - die Goldmedaille und der Weltrekord wurden daraufhin aberkannt.
Mit 37 Goldmedaillen - von insgesamt 102 Medaillen - verabschiedete sich die DDR bei den Spielen in Seoul von der olympischen Bühne. Mit sechs Goldmedaillen zählte die DDR-Schwimmerin Kristin Otto zu den herausragendsten Sportlern der Spiele - noch vor dem US-Schwimmer Matt Biondi und der US-Leichtathletin Florence Griffith-Joyner. Mit einer Zeit von 10,49 Sekunden hält sie noch heute den Weltrekord über die 100-Meter-Distanz der Frauen.
XXV. Olympische Sommerspiele 1992 in Barcelona
Zu einer feurigen Fiesta wurden die Sommerspiele 1992 in Barcelona - erstmals seit 20 Jahren waren wieder Sportler aller Nationen vertreten, die ein NOK hatten. Mehr als 9.900 Athleten aus 169 Ländern traten in 25 Wettbewerben gegeneinander an. So war Südafrika erstmals seit 1960 wieder bei Olympischen Spielen vertreten - ebenso wie die wiedervereinigte deutsche Mannschaft.
Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion traten als Vereintes Team bei den Spielen in der katalanischen Metropole an - nur die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen waren bereits mit eigenen Mannschaften vertreten. Zudem wurde Jugoslawien wegen des Balkankonfliktes von den Spielen ausgeschlossen - allerdings erlaubte die Exekutive den jugoslawischen Sportlern als sogenannte "Unabhängige Olympiateilnehmer" unter der olympischen Flagge teilzunehmen.
Die erfolgreichsten Sportler der Spiele waren der weißrussische Turner Witali Scherbo mit sechs Olympiasiegen sowie die ungarische Schwimmerin Krisztina Egerszegi mit drei Goldmedaillen. Das vereinte deutsche Team musste jedoch erkennen, dass die Formel "1+1=2" nicht auf den Sport übertragen werden konnte.
Mit insgesamt 82 Medaillen erzielte das deutsche Team jedoch ein achtbares Ergebnis. Dazu gehören Olympiasieger wie Heike Henkel, Heike Drechsler, Birgit Fischer oder Thomas Lange. Zudem avancierte "Schwimm-Küken" Franziska van Almsick im Alter von 14 Jahren mit jeweils zwei Silber- und Bronzemedaillen zum "Wunderkind" des gesamtdeutschen Sports.
XXVI. Olympische Sommerspiele 1996 in Atlanta
Zum hundertjährigen Jubiläum stellten die Sommerspiele 1996 in Atlanta einen vorläufigen Höhepunkt der olympischen Kommerzialisierung dar. Wie bei keinen anderen Spielen zuvor nahmen die Sponsoren einen so hohen Stellenwert ein - was der Olympiade von Atlanta beiläufig auch den zweifelhaften Ruf der "Coca-Cola-Spiele" einbrachte. Überschattet wurden die Spiele zudem von einem Bombenanschlag im Olympia-Park, bei dem am 27. Juli 1996 zwei Menschen getötet und 111 Menschen verletzt wurden. Als Täter wurde Eric Rudolph - ein Aktivist der Terrorvereinigung "Army of God" - zu lebenslanger Haft verurteilt.
XXVII. Olympische Sommerspiele 2000 in Sydney
Vier Jahre nach der "Kommerzschlacht von Atlanta" sehnte sich die olympische Familie wieder nach einer stärkeren Rückbesinnung auf alte Werte. Mit den Sommerspielen 2000 in Sydney - den zweiten Spielen auf dem australischen Kontinent - setzten die Gastgeber in "Down Under" durch erstklassige Wettkampfstätten, eine glänzende Organisation und einer überwältigender Gastfreundschaft neue Maßstäbe für die kommenden Spiele.
Erstmals in der Geschichte waren 10.651 Sportler aus den teilnehmenden 199 Ländern in einem Olympischen Dorf beherbergt worden. In Zusammenarbeit mit Greenpeace entstand hier zudem die größte Wohn-Solaranlage der Welt. Aber auch sportlich sorgten die Spiele für manche Superlative: innerhalb einer Stunde sicherte sich Lokalmatador Ian Thorpe jeweils in Weltrekordzeit zwei Goldmedaillen über 400 Meter Freistil und mit der australischen 4x-100-Meter-Freistil-Staffel. Zur Symbolfigur des Gastgebers Australien wurde jedoch die Sprinterin Cathy Freeman: die gebürtige Aborigine gewann Gold über die 400-Meter-Distanz.
"Dabei sein ist alles" galt zudem für Éric Moussambani - auch genannt "Eric the Eel". Der Schwimmer aus Äquatorial-Guinea hatte erst ein halbes Jahr zuvor Schwimmen gelernt und ging als langsamster Teilnehmer in die olympische Geschichte ein, der jemals ein Freistil-Rennen über 100-Meter geschwommen hatte. Da beide Konkurrenten aber zuvor wegen Fehlstarts disqualifiziert worden waren, gewann er seinen Vorlauf dennoch - übrigens zur Begeisterung der 17.000 Zuschauer.
Allerdings brachten auch neue Dopingskandale das Ausmaß des Betruges im internationalen Sport wieder zum Vorschein: so musste der deutsche Freistilringer Alexander Leipold wegen Dopings disqualifiziert und wurde von den Spielen in Sydney ausgeschlossen. Seine Goldmedaille im Weltergewicht bis 76 Kilogramm wurde ihm ebenfalls aberkannt. Zudem wurden der US-Sprinterin Marion Jones ihre drei Gold- und zwei Bronzemedaillen im Dezember 2007 nachträglich wieder aberkannt. Nachdem sie zwei Monate zuvor zugab, gedopt gewesen zu sein, wurde sie nachträglich vom IOC disqualifiziert.
XXVIII. Olympische Sommerspiele 2004 in Athen
Mit den Sommerspielen 2004 kehrte Olympia wieder zurück in seine Heimat. Magische Momente hatten die zweiten Spiele in der griechischen Hauptstadt jedoch kaum - stattdessen sorgte ein Doping-Fall bereits vor Beginn der Spiele für einen Skandal. So entzogen sich die beiden griechischen Sprintathleten Konstantinos Kenteris und Ekaterini Thanou nach einem fingierten Motorradunfall einer Dopingprobe - und verzichteten schließlich auf eine Olympia-Teilnahme. Auch sonst beherrschte das Thema Doping oftmals die Schlagzeilen - mit insgesamt 22 Athleten wurden so viele Sportler positiv getestet und ausgeschlossen wie nie zuvor.
Dennoch verzeichneten die Spiele auch einige sportliche Höhepunkte wie beispielsweise der überraschende Olympiasieg der deutschen Hockey-Damen. Außerdem sicherte sich die Kanutin Birgit Fischer bei ihrer sechsten Olympia-Teilnahme die achte Goldmedaille - und gilt seitdem als zweiterfolgreichste deutsche Olympionikin aller Zeiten. Herausragendster Sportler war jedoch der US-Schwimmer Michael Phelps mit insgesamt acht olympischen Medaillen - davon sechs Gold und zwei Bronze. Im sportlichen Mittelpunkt der Spiele stand zudem das Duell zwischen den USA und China, welches die US-Amerikaner am Ende knapp für sich entscheiden konnten.
XXIX. Olympische Sommerspiele 2008 in Peking
Als Spiele der Gegensätze gingen die Sommerspiele 2008 in Peking in die Geschichte ein. Zwar hatten China bei der Organisation, den Wettkampfstätten und dem Olympischen Dorf zwar neue Maßstäbe gesetzt - dennoch war die Debatte um die Lage der Menschenrechte ein ständiger Begleiter der Spiele. Zudem hegten internationale Beobachter durchaus Zweifel, ob sich die Lage in China durch Olympia dauerhaft verändern würde.
Sportlich war der Gastgeber endgültig in der Weltspitze angekommen - mit 51 Goldmedaillen ließ China auf Platz eins in der Medaillenwertung erstmals die USA hinter sich. Auch wenn sich die Volksrepublik als neue Sportmacht feierte - die Maßstäbe setzten jedoch andere. Der erfolgreichste Sportler war der US-Schwimmer Michael Phelps: in acht Disziplinen holte er acht Olympiasiege - davon sieben in Weltrekordzeit. Damit übertraf er sogar den Medaillenrekord seines Landmannes Mark Spitz bei den Spielen von 1972. Im benachbarten "Vogelnest" setzte zudem Usain Bolt neue Akzente: über 100 Meter, 200 Meter und mit der 4x100-Meter-Staffel sprintete der Jamaikaner jeweils in Weltrekordzeit zu Gold.
Zum deutschen Gesicht der Spiele wurde der Gewichtheber Matthias Steiner - in einem dramatischen Wettkampf gewann er olympisches Gold und krönte sich damit zum stärksten Mann der Welt. Seinen Olympiasieg widmete er seiner ein Jahr zuvor tödlich verunglückten Frau - bei der Siegerehrung nahm er die Goldmedaille mit einem Foto seiner verstorbenen Frau in der Hand entgegen.
XXX. Olympische Sommerspiele 2012 in London
Lässig, weltoffen und unkompliziert - bei den Sommerspielen 2012 in London erwiesen sich die Briten als ebenso enthusiastische wie freundliche Gastgeber. Nicht zuletzt das "Team GB" mit seinen 65 Medaillen machte aus dem Weltereignis ein unbeschwertes und mitreißendes Sport-Spektakel. Ob Chris Hoy, der mit seinem Radsport-Gold zum erfolgreichsten britischen Olympioniken avancierte - ob Tennisstar Andy Murray oder die Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis - das Vereinigte Königreich erlebte über zwei Wochen ein olympisches und sportliches Sommermärchen. Nach 1908 und 1948 war London bereits zum dritten Mal der Gastgeber von Olympischen Sommerspielen.
Im deutschen Team herrschte hingegen eher Ernüchterung: so belegte Deutschland zwar den angepeilten sechsten Platz im Medaillenspiegel. Mit insgesamt 44 Medaillen blieb die deutsche Olympia-Mannschaft jedoch meilenweit hinter den eigenen hochgesteckten Zielen zurück. Als größtes sportliches Sorgenkind erwiesen sich dabei die Schwimmer, die im Becken komplett leer ausgingen. Dennoch gab es in der deutschen Bilanz auch manch magische Momente zu verzeichnen - vom Finalrennen des Deutschland-Achters zum ersten olympischen Gold nach 24 Jahren über den spontanen Hürdenlauf von Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting bis hin zum neuerlichen Olympiasieg der deutschen Herren-Hockeynationalmannschaft.
Ihren festen Platz auf dem Sportolymp sicherten sich jedoch zwei andere Sportler. Als erster Sprinter in der Geschichte wiederholte der Jamaikaner Usain Bolt sein olympisches Gold-Triple über 100 Meter und 200 Meter sowie mit der 4x100-Meter-Staffel, die sogar ihren eigenen Weltrekord knacken konnte.
XXXI. Olympische Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro
Mit Gastgeber Rio der Janeiro fanden die Sommerspiele 2016 erstmals in Südamerika statt. Dabei setzte sich die brasilianische Metropole an der Copacabana gegen Chicago, Madrid und Tokio durch. Nach den Sommerspielen von 1968 sind es zudem die zweiten Olympischen Spiele in Lateinamerika. Die Spiele standen unter dem Motto "Um mondo novo" ("Eine neue Welt"). Insgesamt nahmen 11.402 Athletinnen und Athleten aus 206 Ländern für die Spiele teil, was einen neuen Teilnehmerrekord bedeutete.
Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise in Europa entschied das IOC, dass eine Mannschaft aus Flüchtlingen als Team Refugee Olympic Athletes an den Spielen teilnahm. Gleichzeitig wurde das NOK von Kuwait vom IOC wegen wiederholter Einflussnahme der Staatsführung zum dritten Mal seit 2007 suspendiert.
Zudem beschloss das IOC im Vorfeld der Spiele auch einen Teilausschluss der Olympioniken aus Russland wegen systematischen Staatsdopings. Von der Entscheidung betroffen waren auch alle russischen Gewichtheber und Leichtathleten. Einige Athleten verzichteten aber wegen der Epidemie des Zika-Virus freiwillig auf eine Teilnahme an den Spielen.
Sportlich setzte vor allem US-Schwimmer Michael Phelps bei seinem fünften Olympia-Auftritt erneut Akzente. Mit insgesamt 28 Medaillen - davon 23 Gold - gilt er mittlerweile als der erfolgreichster Sommerolympionike aller Zeiten.
XXXII. Olympische Sommerspiele 2020 in Tokio
Am 7. September 2013 entschieden sich die Mitglieder des das Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für Tokio als Austragungsort für die Sommerspiele 2020. Dabei setzte sich die japanische Hauptstadt gegen Madrid und Istanbul durch. Rom zog seine Kandidatur wegen der Finanzkrise zurück, Baku und Doha wurden vom IOC angelehnt. Nach 1964 ist Tokio bereits zum zweiten Mal der Gastgeber von Olympischen Sommerspielen.
Wegen der weltweiten Corona-Pandemie wurden die Spiele allerdings um ein Jahr auf 2021 verschoben. Damit fanden die Sommerspiele erstmals außerhalb des bislang üblichen Vier-Jahres-Rhythmus statt. Zudem fanden die Spiele aufgrund des Corona-Notstandes in Tokio ohne aus- und inländische Zuschauer statt.
Die Spiele standen unter dem Motto: "Vereint durch Emotion". Die sportliche Bilanz des deutschen Olympia-Teams fiel hingegen mittelmäßig aus. Mit zehn Gold, elf Silber und 16 Bronze landete das deutsche Team auf Platz neun des Medaillenspiegels. Insgesamt sprangen in Tokio 37 Medaillen für Deutschland (Platz neun im Medaillenspiegel) heraus - die schlechteste Bilanz seit der Wende.
XXXIII. Olympische Sommerspiele 2024
Die Olympischen Sommerspiele 2024 finden in Paris statt. Damit richtet die französische Hauptstadt die Spiele bereits zum dritten Mal nach 1900 und 1924 aus. Am 16. März 2015 sprach sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zudem für eine Bewerbung der Hansestadt Hamburg und damit gegen die Bundeshauptstadt Berlin aus. Wenige Tage später bestätigte eine außerordentliche Mitgliederversammlung einstimmig die Empfehlung. Am 29. November 2015 lehnte die Bevölkerung jedoch in einem Referendum die Bewerbung der Hansestadt mehrheitlich ab, worauf Hamburg seine Kandidatur zurückzog.
Insgesamt traten rund 10.500 Athletinnen und Athleten aus 206 Nationen bei den Spielen von Paris an. 19 Tage lang kämpften sie in 32 Sportarten um eine Medaille und damit um einen Platz auf dem Treppchen. Insgesamt gab es 329 Goldmedaillen zu gewinnen. Zudem erlaubte das Internationale Olympische Komitee (IOC) auch die Teilnahme von russischen und belarussischen Sportlern, die allerdings nur als "neutrale Athleten" - also ohne die eigene Landesflagge und Nationalhymne - antreten dürfen. Außerdem war bei den Spielen auch wieder ein Flüchtlings-Team zugelassen. Startberechtigt waren Sportler, welche als anerkannte Flüchtlinge nicht für ihr Heimatland antreten können.
Weitere Sommerspiele der Zukunft
Die XXXIV. Olympischen Sommerspiele 2028 werden in Los Angeles ausgetragen. Die Stadt an der Westküste der USA richtet die Spiele damit zum dritten Mal nach 1932 und 1984 aus. Die XXXV. Olympischen Sommerspiele 2032 sollen in Brisbane stattfinden. Nach Melbourne 1956 und Sydney 2000 richtet Australien damit die dritten Sommerspiele der Geschichte aus.
Für die XXXVI. Olympischen Sommerspiele 2036 liegen derzeit offizielle Bewerbungen aus Ägypten, Indien und Indonesien sowie aus Istanbul, Kapstadt und der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile vor.
Quelle: Sportschau auf Youtube
Für die XXXVII. Olympischen Sommerspiele 2040 haben bereits mehrere Städte ihr Interesse an einer möglichen Bewerbung signalisiert. Am 2. August 2024 unterzeichneten außerdem Bundesinnenministerin Nancy Faeser und DOSB-Präsident Thomas Weikert eine Vereinbarung, mit der sich die Bundesregierung hinter eine Austragung 2040 stellt. Das Vorhaben soll bis 2027 mit 6,95 Millionen Euro unterstützt werden.
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