Hochwasser 2002: Jahrhundert-Flut oder Sommer-Sintflut?
Sommer-Sintflut, Jahrhundert-Flut, Flutkatastrophe - das verheerende Hochwasser zerstörte in Tschechien, Österreich und Deutschland ganze Landstriche, richtete Schäden in Milliardenhöhe an und vernichtete tausende Existenzen. Auch im Süden Russlands und am Jiangtse-Fluss in China wurden große Gebiete überschwemmt.
In Südchina droht der Dongting-See über die Ufer zu treten. Durch das Hochwasser sind in der Region um den zweitgrößten See des Landes und seine Zuflüsse sind schon mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. 600.000 Einwohner wurden bereits evakuiert. Den Betroffenen seien 2.000 Zelte und Lebensmittel zur Verfügung gestellt worden, sagte ein Behördensprecher.
Die Zeitung China Daily berichtete unter Berufung auf das Ministerium für Zivilschutz, dass bereits 27.000 Häuser zerstört worden seien. In Hunan - eine der fruchtbarsten Regionen Chinas - seien 415.000 Hektar Ackerland vom Hochwasser betroffen. Nach Angaben der Behörden sollte der Höchststand von 35 Metern am letzten Sonntag erreicht werden. Zudem könnten die Wassermassen auch die Provinzhauptstadt Changsha mit sechs Millionen Einwohnern und die benachbarte Provinzhauptstadt Wuhan mit über sieben Millionen Menschen bedrohen.
Der Dongting-See ist mit einer Fläche von 2.700 Quadratkilometern etwa fünfmal so groß wie der Bodensee (538 Quadratkilometer). Bereits 1998 hatte ein Hochwasser den Rekordstand von 35,90 Meter erreicht. Über 4.000 Menschen wurden damals getötet.
Wirbelsturm verursacht Hochwasser-Flut in Russland
In Russland fegte ein Wirbelsturm über die Schwarzmeerküste hinweg. Insgesamt ertranken 63 Menschen in der Urlaubsregion - inoffiziellen Angaben zufolge könnten sogar über 300 Menschen getötet worden sein. In der Region Krasnodar rissen gewaltige Wassermassen Urlauber samt Autos, Bussen und Zelten in die See. Die Entschädigungssummen für die Opfer im Krisengebiet sind jedoch lächerlich gering.
Umgerechnet 100 Euro zahlt der Staat für jedes zerstörte Haus. Viele Lokalpolitiker - besorgt um ihre Einnahmen durch den Tourismus - versuchen, das Ausmaß der Katastrophe herunterzuspielen. So dürfe man dem Unglück "keine große Bedeutung zumessen", so ein örtlicher Verwaltungschef. Auch viele Urlauber sehen es offenbar ähnlich.
Trotz Seuchengefahr liegen zwischen entwurzelten Baumstämmen, Autowracks, Schlamm und Dreck schon wieder frische Handtücher am Strand. "Die Urlauber kennen weder Trauer noch Ekel, die schwimmen weiter", zeigte sich Katastrophenschützer Andrej Chaustow fassungslos.
Nationale Katastrophe in Österreich
Doch auch Mitteleuropa war vom Hochwasser betroffen. In Österreich fiel die Urlaubssaison, die so hoffnungsvoll begonnen hatte, im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Mit Ausnahme Kärntens erwischte es jedes Bundesland - kaum eine Region zwischen Salzburg und Wien blieb verschont. Acht Tote hat die Alpenrepublik zu beklagen - der Gesamtschaden wird auf 6,5 Milliarden Euro geschätzt. "Die schwerste nationale Katastrophe der Nachkriegszeit", schreiben die Kommentatoren. Überall im Land stehen mit Wasser vollgesogene Schränke, Wohnzimmer-Sofas oder Doppelbetten vor den Häusern - Einrichtungsgegenstände, die innerhalb weniger Stunden zu wertlosem Sperrmüll wurden.
Hochwasser überschwemmt Chemiefabrik in Tschechien
14 Todesopfer forderte die Hochwasser-Flut in der Tschechischen Republik. In der Hauptstadt Prag wurden zwischenzeitlich über 200.000 Menschen evakuiert. "Das wird kein Jahrhundert-, sondern ein Jahrtausend-Hochwasser", meinte ein Feuerwehrmann, der entlang in der Altstadt Wache schob.
Kaum war die Moldau jedoch zur Ruhe gekommen, trat die Elbe über die Ufer und brach über den Norden Böhmens herein. So war die tschechische Stadt Aussig tagelang von der Außenwelt abgeschnitten. Fünf Lastkähne rissen sich von ihren Anlegestellen auf der Elbe los und mussten teils von der Armee gesprengt werden, damit sie keine Brücken zum Einsturz bringen könnten.
Die größte Gefahr lauert jedoch in der Stadt Neratovice. Dort hatte die Elbe das Gelände der Chemiefabrik Spolana überflutet. Umweltschützer befürchteten, dass das Seveso-Gift in Richtung Deutschland schwimmen könnte.
Flut zerstört tausende Existenzen in Deutschland
Aber auch in Deutschland hat die Flut ganze Landstriche zerstört und Milliardenschäden angerichtet. Allein in Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden Tausende Existenzen vernichtet. Am schlimmsten betroffen waren die sächsischen Städte Dresden, Grimma und Weesenstein. Dort hat das Hochwasser nicht nur zahlreiche Häuser, Straßen und Städte zerstört.
So wurde allein in Grimma der so genannte Aufbau Ost quasi auf den Nullpunkt zurückgeworfen. In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden wurden zudem auch Kulturdenkmäler wie die Semperoper, die Frauenkirche und der Zwinger von den Wasserfluten bedroht. Die dort entstandenen Schäden belaufen sich ersten Schätzungen zufolge auf mehrere Millionen Euro.
Zudem waren auch die Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein betroffen. So dürfte das Hochwasser erst bei der Staustufe von Geestacht - südöstlich von Hamburg - sein Ende finden. Zwar wird auch in der Hansestadt ein um 0,5 bis 1,5 Meter höherer Wasserstand erwartet. Durch die weiten Grünflächen zwischen dem geöffneten Stauwehr von Geestacht und Hamburg können sich die Schlammfluten der Elbe weitgehend verteilen.
Spekulationen über die Ursachen
Während die Wasserstände an der Elbe noch nicht auf ihren Normalpegel zurück gegangen sind, wurde allerdings schon heftig über die Kosten und die Ursachen der Flutkatastrophe spekuliert. So schätzten die Versicherer die Schäden im zweistelligen Milliardenbereich. Umweltexperten hingegen machen sich vor allem Sorgen um mögliche Folgen für die Natur.
Klimaforscher und Meteorologen stritten sich indes darüber, ob die Hochwasserflut auf den Klimawandel zurückzuführen ist, oder ob es sich lediglich um ein übliches Wetterphänomen handelt. So schätzt die Allianz den volkswirtschaftlichen Schaden, den das Hochwasser allein in Deutschland angerichtet hat, auf rund 15 Milliarden Euro. Auch Merrill Lynch geht von einer Schadenssumme von 15 Milliarden Euro aus, bezieht sich dabei aber auf alle Schadensgebiete in Mitteleuropa - also auch jene in Österreich und Tschechien.
Wesentlich weiter ging gar die sächsische Landesregierung. Sie bezifferte die Schäden allein in dem ostdeutschen Bundesland auf rund 16 Milliarden Euro. Fest steht hingegen nur, dass die Allianz sowie deren Rückversicherer Munich Re zu den finanziell am stärksten von der Flut betroffenen Institute zählen. In einem Worst-Case-Szenario rechnen die Experten von Merck Finck bei der Allianz mit 223 Millionen Euro Schadensaufkommen.
Nach der Wende hatte die Allianz die Deutsche Versicherungs-AG - den ehemaligen Monopolisten im DDR-Versicherungsgeschäft - übernommen. Nun musste sie für Schadensfälle aus Policen aufkommen, die bereits zu DDR-Zeiten abgeschlossen wurden.
EU-Kommission setzt "Signal der Solidarität"
Auch die EU-Kommission hat den Flutopfern mittlerweile Hilfe versprochen. Zusätzliches Geld kann die Brüsseler Behörde zwar nicht locker machen. Allerdings sollen ihre Experten Umschichtungen innerhalb bestehender Fonds "extrem flexibel" handhaben. Europäische Hilfe könnte dabei vor allem aus den EU-Strukturfonds kommen. Dieser Topf ist mit 194 Milliarden Euro gefüllt, von denen Deutschland bis 2006 rund 29,8 Milliarden erhalten soll. Normalerweise werden mit diesen Geldern neue Straßen oder Gewerbegebiete, Hilfen für mittelständische Unternehmen oder Bildungsprojekte für Arbeitslose finanziert. Da diese Gelder zumeist in die ärmsten Regionen fließen, erhalten die neuen Bundesländer rund zwei Drittel davon.
Allerdings lässt sich jeder Euro nur einmal ausgeben. Das heißt: Wenn die von der Flut zerstörte Infrastruktur in Dresden aufgebaut wird, fehlt dieses Geld womöglich für Projekte in Leipzig oder Chemnitz. Neu aufgeflammt hingegen ist die Diskussion über einen europäischen Katastrophenfonds. Bis Anfang der neunziger Jahre gab es bereits einen solchen - wenn auch bescheiden gefüllten - Topf, mit dem Opfern von Naturkatastrophen geholfen werden sollte. Allerdings wurde dieser Fonds wieder abgeschafft - Grund: Angebliche Betrügereien.
Drohende Umweltschäden befürchtet
Mit dem Zurückweichen des Hochwassers wächst vor allem entlang der Elbe die Sorge vor Umweltschäden durch Giftstoffe. Naturschützer befürchten, dass aus dem überfluteten Chemiewerk Spolana in Tschechien gefährliche Dioxine in den Fluss gelangt sein könnten. Außerdem liegen auf deutscher Seite große Chemieparks in Bitterfeld, Magdeburg und Wolfen an der Elbe. Auch aus Klärwerken und Deponien könnten Stoffe ins Wasser gelangt sein. Um den Gehalt von Schwermetallen, Dioxinen und anderen Giften zu prüfen, unternahm das Bundesumweltministerium zusätzliche Proben. Ergebnisse liegen jedoch noch nicht vor.
Nach Messungen der Wassergütestelle der Arbeitsgemeinschaft für Reinhaltung der Elbe (Arge Elbe), haben die Fluten zu einer fünf- bis zehnfachen Belastung mit Schwermetallen geführt. Bei solchen Werten bestehe aber noch kein Grund zur Panik, so Arge-Leiter Heinrich Reinke in Hamburg. Allein die Menge an Quecksilber entspreche der sonst üblichen Jahresmenge. Greenpeace hingegen warnte davor, die Verschmutzungen des Elbwassers zu unterschätzen.
So gebe es durch die hohen Wassermassen einen hohen Verdünnungsfaktor. Doch sollte dies nicht unterschätzt werden, warnte Andreas Bernstorff von Greenpeace. Auch der schleswig-holsteinische Umweltminister Klaus Müller warnte vor einem Cocktail aus Dioxinen, organischen Chlorverbindungen, Schwermetallen und anderen Schadstoffen, der das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen könne. Gesicherte Erkenntnisse lägen derzeit aber noch nicht vor, so Müller.
Der Berliner Umweltbiologe Rudolf Achazi ging jedoch davon aus, dass das Ökosystem Elbe durch das Hochwasser langfristig keinen Schaden nehmen könne. "Auch wenn Gifte in den Fluss gelangt sind, ist die Menge so hoch, dass sich das nicht negativ auswirken wird", sagte der Biologieprofessor. Der Umweltverband BUND schätzt, dass sich die Elbe innerhalb eines Jahres von den Schäden erholen werde. Zwar habe die Flut Giftstoffe in den Fluss und die Auen gespült, doch seien die Umweltschäden vergleichsweise begrenzt, sagte der BUND-Elbexperte Ernst-Paul Dörfler. "Die Elbe hat ein enormes Selbstreinigungspotenzial", so der Umweltschützer.
Mehr Sorge hingegen macht den Experten der sinkende Sauerstoffgehalt, der durch den Ausfall zahlreicher Kläranlagen bewirkt wird. Dies ergaben Analysen des Bundesumweltministeriums. Bei Schnackenburg (Niedersachsen) sank der Sauerstoffgehalt auf drei Milligramm pro Liter. Das ist weniger als die Hälfte des normalen Wertes. Im Brandenburger Elbgebiet droht Angaben des Landesumweltamtes zufolge ein Fischsterben, weil der Sauerstoffgehalt auf einen kritischen Wert gesunken sei. Dadurch seien vor allem Lachsarten gefährdet, so der Biologe Rainer Bock. Die Fische flüchteten elbabwärts und könnten bis in den Hamburger Hafen gelangen.
Ist Hochwasser eine Folge des Klimawandels?
War das Tief "Ilse" - verantwortlich für die Hochwasserfluten zwischen Linz und Hamburg - nur eine fatale, aber seltene Wetteranomalie oder die Folge einer Klimaveränderung? Kaum sind die Pegelstände von Moldau, Elbe und Donau wieder auf ihre normalen Pegelstände zurückgefallen, streiten sich Meteorologen und Klimaforscher bereits über die Ursachen der Flutkatastrophe. Auch wenn es den Experten nicht gelungen ist, die dramatischen Folgen des Tiefdruckgebiets vorauszusagen. Das Tief "Ilse" gilt als klassische "5-b-Wetterlage" - ein Atlantik-Tief, das über dem Golf von Genua Energie tankt und dann nach Norden abdriftet.
Selbst in der Geschichte ist die aktuelle Hochwasserflut nichts Einzigartiges: So ist etwa in Nordfriesland die sogenannte "Julianenflut" bis heute unvergessen. An einem Februartag des Jahres 1164 stürmten die Wellen zwölf Meilen ins Land hinein - etwa 20.000 Menschen ertranken. Für Friedrich-Wilhelm Gerstengerbe vom Potsdam-Institut für Klimaforschung ist das Hochwasser daher nicht auf den Treibhauseffekt zurückzuführen. Auch der Begriff "Jahrhundertereignis" sei unzutreffend. "Tatsächlich kann es schon nächstes Jahr wieder eine vergleichbare Überschwemmung geben oder gar Schlimmeres", so Gerstengerbe.
Viele Beobachtungen scheinen jedoch durch übliche statistische Schwankungen immer schwerer zu begründen. "Die Indizien für einen Klimawandel häufen sich", meint Thomas Loster, Leiter der Wetter/Klima-Risiko-Forschung bei der Munich Re. "Ich bin vollkommen überzeugt, dass wir vor einem Klimawandel stehen", so der Versicherungsexperte. Dabei wird er von Mojib Latif vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie unterstützt. "Der globale Klimawandel ist voll im Gange", warnt der Meteorologe.
Die Folgen des Treibhauseffekts:
- Mehr Unwetter: Die Anzahl extremer Naturereignisse war nach Angaben der Munich Re in der letzten Dekade viermal höher als zwischen 1950 und 1960.
- Mehr Tornados: Auch die Sturmkatastrophen werden nach den Berechnungen der Meteorologen weiter zunehmen.
- Weniger Schnee: Seit langem schon schmelzen in den Alpen die Gletscher. Daher würde die Schneegrenze in den nächsten Jahren wahrscheinlich auf 1.800 Meter ansteigen.
- Steigende Temperaturen fördern das Vordringen von Tropenkrankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber. Selbst die westlichen Industrieländer sind davon bedroht. So sterben in den USA mittlerweile jedes Jahr etliche Menschen am einst exotischen West-Nil-Virus.
- Die Wüsten breiten sich weiter aus - die Folge: zunehmende Dürre, die selbst in Mittelmeerländern zum Problem werden kann. So prognostizieren die meisten wissenschaftlichen Szenarien eine steigende Wasserknappheit in Süd- und Westafrika, im Mittleren Osten und in Teilen Asiens, die sich wiederum auf die Landwirtschaft auswirkt.
- Flora und Fauna verändern sich auch in Deutschland. Forscher entdeckten, dass viele Schmetterlingsarten ihr Lebensgebiet wegen der schleichenden Erwärmung Europas um 240 Kilometer nach Norden verlagerten.
Eines ist jedenfalls sicher: Klimawechsel und Naturschutz werden auch in Zukunft ein wichtiges Thema bleiben - besonders nach den Hochwasserfluten.
Kurzinformation: Die UN-Klimagipfel - von Rio de Janeiro bis Paris Bereits im Jahre 1979 bezeichnete die Weltklimakonferenz den Klimawandel als eines der wichtigsten zu lösenden Probleme. Die wichtigsten Meilensteine im Überblick: Auf dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro 1992 vereinbarten die Staaten, den Ausstoß der Treibhausgase so zu begrenzen, dass sich "die Ökosysteme auf natürliche Weise den Klimaänderungen anpassen" und "die Nahrungsmittelerzeugung nicht bedroht wird". Aus Sicht von Klimaforschern ist dieses Ziel möglich, wenn die mittlere globale Temperatur nicht mehr als zwei Grad Celsius über den Wert der Industrialisierung steigt. Das Kyoto-Protokoll 1997 gilt als erster konkreter Schritt, um diese Ziele zu erreichen. So verpflichteten sich die Industriestaaten, den Ausstoß der wichtigsten Treibhausgase bis 2010 um mindestens fünf Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Die Entwicklungsländer erhielten noch keine Auflagen. 192 Staaten sind dem Protokoll beigetreten - ausgenommen die USA. Auf dem Gipfel von Cancún 2010 wurde das Zwei-Grad-Ziel offiziell in den UN-Verhandlungsprozess eingeführt. So legten zahlreiche Staaten zwar unverbindliche Klimaschutzziele vor, die gemeinsam jedoch nicht ausreichen, um das Ziel zu erreichen. Zudem beschloss die Konferenz einen Klimafonds, um ärmere Staaten bei der Anpassung an den Klimawandel und für ihre klimafreundliche Entwicklung zu unterstützen. Ab dem Jahr 2020 soll er jährlich 100 Milliarden US-Dollar (74 Milliarden Euro) bereitstellen. Die UN-Klimakonferenz von Durban 2011 beschloss ein Klimaschutz-Abkommen, dass bis 2015 vereinbart werden soll. Es soll auch die Klimaschutz-Ziele der Nicht-Kyoto-Staaten erfassen und ab 2020 in Kraft treten. Die jährlich 100 Milliarden US-Dollar für den Klimafonds sollen sowohl aus den Haushalten der reichen Länder als auch aus privaten Quellen finanziert werden. Um welche Quellen es sich dabei handeln soll, wurde nicht näher präzisiert. Der sogenannte "Green Climate Fund" (GCF) soll langfristig das verlängerte Kyoto-Protokoll ablösen - um den Sitz des GCF-Sekretariats bewerben sich. Auf der UN-Klimakonferenz von Paris 2015 wurde das Übereinkommen von Paris erarbeitet, welches das Kyoto-Protokoll ablösen sollte. Das Ziel: Die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius zu reduzieren. Das Übereinkommen trat am 4. November 2016 in Kraft, nachdem 55 Staaten, die zudem mindestens 55 Prozent der Emissionen verursachen, die Ratifizierung abgeschlossen hatten. |
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