Tobias Daniel M.A.

Journalismus - PR - Webdesign

Jahreswechsel 2024/25: "Same procedure as last year"

Quelle: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Feiertage zum Jahreswechsel sind für gewöhnlich auch mit möglichst vielen guten Vorsätzen für das bevorstehende Jahr verbunden. Kein Wunder, dass diese bei den Deutschen besonders beliebt sind - gehören sie doch fast schon zu den üblichen Traditionen zu Neujahr.

Laut einer Forsa-Umfrage der DAK-Gesundheit ist der größte Wunsch der Deutschen für das Jahr 2025 ist weniger Stress. Mit 68 Prozent geben dies mehr als zwei Drittel der Menschen an. Damit erhält der Vorsatz nach Entspannung den höchsten Zustimmungswert seit 14 Jahren. Dies gilt besonders für Frauen mit 71 Prozent. Auf den Plätzen zwei und drei der guten Vorsätze für 2025 landen mehr Zeit für Familie und Freunde sowie mehr Bewegung.

Quelle: DAK-Gesundheit

Auch der nach gesünderer Ernährung mit 56 Prozent, Gewichtsabnahme (34 Prozent), weniger Alkoholkonsum oder Rauchverzicht. Den höchsten Wert seit 10 Jahren erhält der Vorsatz, die Medienzeit zu reduzieren. 34 Prozent gaben an, 2025 weniger Zeit mit dem Handy oder PC verbringen zu wollen. Besonders junge Menschen im Alter von 14 bis 29 Jahren planen hier Einschränkungen. 52 Prozent dieser Altersgruppe steckt sich für 2025 dieses Ziel. Im vergangenen Jahr waren es hier noch 44 Prozent. Immerhin: 61 Prozent der insgesamt 1.002 Befragten gelang es laut Umfrage, die gesteckten Ziele aus dem Vorjahr länger als drei Monate durchzuhalten.

"Gut ist der Vorsatz, aber die Erfüllung schwer."

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), deutscher Dichter, Politiker und Naturforscher

Dabei gehören Vorsätze für viele Deutsche fast schon zu einer Tradition zum Jahreswechsel. Dies gilt auch für die Gewohnheiten zu Silvester. Laut dem Statista Consumer Insights ist die wohl wichtigste Bestandteil, mit Sekt (oder Champagner) das neue Jahr zu begrüßen. Ein wichtiger Bestandteil der Neujahrfeierlichkeiten ist auch "Dinner for One". Seit fast 60 Jahren wird der Sketch mit Freddie Frinton und May Warden hierzulande ausgestrahlt.

Quelle: Statista

Quelle: Statista

Glaubt man übrigens einer Analyse der Allianz, verursacht das Dinner  im Wert von 3.009 Euro: Die Reinigung der Tischdecke würde mit rund 17 Euro zu Buche schlagen, schätzt Frankenberger. Den Teppich und den Fußboden professionell von Flecken befreien zu lassen, käme mit rund 189 Euro hinzu. Der Wert des nach einer Flugeinlage ungenießbaren Brathähnchens dürfte, falls es sich um Bioqualität handelt, rund 23 Euro betragen. Zumindest das Serviertablette aus Zinn, meint der Profi, sollte den Abend trotz ruppiger Handhabung unbeschadet überstanden haben.

"Der teuerste Posten ist mit Sicherheit das Tigerfell. Die Kosten für eine Instandsetzung des Schädels, neues Ausstopfen und gegebenenfalls eine Zahnregulierung wären hoch. Bis zu 2.780 Euro könnten bei einem antiken Modell fällig werden."

Oliver Frankenberger, Leitungsbereichsleiter Haftpflicht-Schaden bei der Allianz Versicherungs-AG

Der Alkohol-Konsum von "Butler James" würde einen Versicherungsschutz aber nicht tangieren. "Sein Verhalten ist zwar fahrlässig. Vorsatz würde ich ihm aber nicht unterstellen, und deshalb würde unsere Betriebshaftpflicht greifen", betont Oliver Frankenberger, Leitungsbereichsleiter Haftpflicht-Schaden bei der Allianz Versicherungs-AG.

Wie "Miss Sophie" wird der überwiegende Teil der Deutschen (56 Prozent) an Silvester zuhause bleiben.  Rund 18 Prozent der Befragten verbringen den letzten Abend des Jahres bei einem Familienmitglied und/oder bei Freunden. Sieben Prozent der Bundesbürger begehen den Jahreswechsel in weiter Ferne.

Quelle: Statista

Quelle: Statista

Deutlich umstrittener ist in der Öffentlichkeit hingegen die Frage eines privaten Böllerverbots. Laut dem Statista Consumer Insights finden zwar 28 Prozent der Befragten die Böller zum Jahreswechsel unabdingbar. Allerdings haben viele Studienteilnehmer eine kritische Haltung zum bunten und lauten Spektakel. So finden jeweils mehr als ein Drittel Feuerwerk wegen der Umwelt unverantwortlich. 33 Prozent finden, dass Feuerwerk schlicht zu teuer ist. Das größte Argument für den Verzicht auf Böller ist für die befragten Bundesbürger das Tierwohl. So halten 41 Prozent halten ein Feuerwerk wegen der Tiere für unverantwortlich.

Quelle: Statista

Quelle: Statista

Bürokratiewahnsinn in Deutschland

Was sich in Deutschland allerdings wohl ebenfalls kaum ändern wird, ist die ausgeprägte Bürokratie. Laut einer  Studie des ifo Instituts im Auftrag der IHK für München und Oberbayern entgeht der Bundesrepublik durch die überbordende Bürokratie eine Wirtschaftsleistung von rund 146 Millionen Euro. "Das große Ausmaß der Kosten durch die Bürokratie verdeutlicht die Dringlichkeit des Reformbedarfs. Die Kosten von Nichtstun sind riesig, gemessen am Wachstumspotenzial, das im Bürokratieabbau schlummert ", sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.

"Der Schaden im dreistelligen Milliardenbereich ist gigantisch. Es darf nun keinen Verzug mehr geben."

Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern

Wenig verwunderlich, dass Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, ein "sofortiges Bürokratiemoratorium" forderte. "Alle Nachweis- und Dokumentationspflichten, Berichtspflichten und Statistikmeldungen, alle ständigen Gesetzesänderungen, Datenschutzvorgaben und langwierigen Verwaltungsverfahren gehören auf den Prüfstand, müssen deutlich verschlankt und teilweise komplett abgeschafft werden – und das in Berlin und Brüssel", so Gößl. Zudem müsse die Digitalisierung der Verwaltung "auf die Sprünge kommen".

Quelle: ZDF auf Youtube

Ob 2025 am Ende besser wird als das zurückliegende Jahr, ist allerdings eher fraglich. Das Aus der Ampel, die Konflikte in Nahost und der Ukraine, die Wiederwahl von Donald Trump oder der Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad - und viele weitere Themen - werden Deutschland und die Welt auch in den kommenden Wochen und Monaten weiter beschäftigen. Friedlicher dürfte das neue Jahr wohl aber nicht werden.

Quelle: WiSoLePo - Wissen Sozial Leute Politik auf Youtube

Weitere Informationen

Veröffentlicht am 27.12.2024
 
E-Mail
Anruf
LinkedIn