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Die Fußball-Europameisterschaften im Rückblick

Fußball-Europameisterschaft (Quelle: Bild von G.C. auf Pixabay)

Seit 1960 spielen die europäischen Nationalteams um den "Coupe Henri Delaunay". Die beiden ersten Turniere wurden noch als "Europapokal der Nationaen" ausgetragen. 1966 erklärte die UEFA den Wettbewerb offiziell zur Fußball-Europameisterschaft. Ihr sportlicher Vorläufer war der Europapokal der Nationalmannschaften (1927-1960). Ein historischer Überblick über die bisherigen EM-Turniere der Herren.

Europameisterschaft 1960 in Frankreich

17 Mannschaften starteten 1958 in die Qualifikation für die erste Europameisterschaft, von denen vier im Juli 1960 in Paris die Endrunde ausspielten. Im Finale am 10. Juli 1960 setzte sich schließlich die Sowjetunion mit 2:1 nach Verlängerung gegen Jugoslawien durch. Große Fußballnationen wie Deutschland, England oder Italien nahmen allerdings gar nicht erst an diesem Turnier teil. So wollte der damalige Bundestrainer Sepp Herberger die Zeit zwischen den einzelnen Weltmeisterschaften nicht verschwenden. Selbst die Medien - und mancherorts auch die Zuschauer - schenkten dem Turnier eher wenig Beachtung.

Europameisterschaft 1964 in Spanien
An der Fußball-EM 1964 nahmen bereits 29 der damals 33 UEFA-Mitgliedsverbände teil, von denen sich am Ende wieder vier Teams für die Endrunde in Spanien qualifizierten. Von den großen Nationen zeigte nur das deutsche Team nach wie vor keinerlei sportliches Interesse. Im Finale am 21. Juni 1964 setzte sich Gastgeber Spanien mit 2:1 gegen den Titelverteidiger aus der Sowjetunion durch.

Europameisterschaft 1968 in Italien
Beim Turnier von 1968 in Italien nahmen erstmals alle großen europäischen Topnationen an den Qualifikationsspielen für die Endrunde in Italien teil. Erstmalig wurde der Begriff "Europameisterschaft" offiziell verwendet. Das deutsche Team musste in der Qualifikation lediglich gegen Jugoslawien und Albanien antreten. Im letzten Spiel am 17. Dezember 1967 kam die Mannschaft um Bundestrainer Helmut Schön nicht über ein torloses Unentschieden gegen Albanien hinaus - und verpasste somit dank der "Schmach von Tirana" die Endrunden-Qualifikation. Am Ende sicherte sich die "Squadra Azzura" den Titel gegen Jugoslawien.

Europameisterschaft 1972 in Belgien
Erstmals in der Geschichte konnte sich die deutsche Nationalmannschaft erstmals für eine EM-Endrunde qualifizieren. Unter der Ägide von  Bundestrainer Helmut Schön konnte das Team gegen die Sowjetunion gleich auch den ersten Titel in der Geschichte gewinnen. Heute gilt die deutsche Mannschaft dieses Turniers als spielstärkstes Team der Geschichte.

Europameisterschaft 1976 in Jugoslawien
Die Europameisterschaft 1976 in Jugoslawien endete mit einem denkwürdigen Finale. Titelverteidiger Deutschland hatte es im Finale mit dem Überraschungsteam aus der Tschechoslowakei zu tun. Erstmals in der Geschichte musste das Endspiel eines großen Turniers in einem Elfmeterschießen entschieden werden. Besonders in Erinnerung während der Nacht von Belgrad blieb jedoch der verschossene Elfmeter von Uli Hoeneß, welcher der tschechoslowakischen Mannschaft schließlich den EM-Titel bescherte.

Kurzinformation: Der Europapokal der Nationalmannschaften

Der Europapokal der Fußball-Nationalmannschaften gilt als Vorläufer-Wettbewerb der heutigen Europameisterschaft und entstand im Jahre 1927 auf Betreiben des österreichischen Sportfunktionärs Hugo Meisl. Die vier Gründungsländer sind Österreich, Italien, Ungarn und die Tschechoslowakei, die damals den kontinentaleuropäischen Fußball dominierten. Später kamen noch kam noch Jugoslawien und Rumänien hinzu. Allerdings hatten viele Länder in Europa kein Interesse oder Vorbehalte gegen den Wettbewerb. Rekordsieger ist Italien mit zwei Titeln (1930 und 1935).

Europameisterschaft 1980 in Italien
Für die Endrunde 1980 konnten sich erstmals acht Mannschaften qualifizieren - Gastgeber war erneut Italien. Die deutsche Mannschaft erreichte zum dritten Mal in Folge das EM-Finale, das es mit einem 2:1 gegen Belgien für sich entscheiden konnte. Erstmals gab es zudem mit "Pinocchio" auch ein offizielles EM-Maskottchen.

Europameisterschaft 1984 in Frankreich
Zum unumstrittenen Star der Fußball-EM 1984 wurde Michel Platini. Mit seinen neun Treffern steuerte der EM-Rekordtorschütze maßgeblich zum ersten EM-Titel für das Heimteam bei. Das deutsche Team scheiterte bereits in der Gruppenphase nach einem 0:1 gegen den späteren Finalisten aus Spanien. Seit diesem Turnier wird zudem erstmals kein Spiel um Platz Drei mehr ausgetragen.

Europameisterschaft 1988 in der BR Deutschland
Rund 950.000 Zuschauer verfolgten das EM-Turnier 1988 in der Bundesrepublik in den Stadien, das ohne eine einzige rote Karte zu den fairsten in der Geschichte gehört. Der Gastgeber scheiterte im Halbfinale gegen die Mannschaft der Niederlande. Das Team um Ruud Gullit und Marco von Basten ging als einer der Favoriten ins Turnier. Mit einem 2:0 im Finale gegen die Sowjetunion sicherten sich die Niederlande den ersten großen Titel in der Fußballgeschichte.

Europameisterschaft 1992 in Schweden
Die Europameisterschaft 1992 in Schweden endete mit einer faustdicken Überraschung: Da Jugoslawien trotz sportlicher Qualifikation wegen des Balkankonfliktes ausgeschlossen wurde, rückte Dänemark nachträglich auf. Obwohl als Außenseiter gestartet, erreichte das Team um Richard Møller Nielsen das Finale, wo es das deutsche Team mit 2:0 schlug und den größten Erfolg in seiner Geschichte einfuhr. Ebenfalls legendär: die 0:1-NiederlageÖsterreichs im Qualifikationsspiel gegen die Färöer am 12. September 1990.

Europameisterschaft 1996 in England
Erstmals traten bei der EM-Endrunde 1996 im Mutterland des Fußballs 16 Mannschaften gegeneinander an. Nach der politischen Neuordnung Europas spielten zudem erstmals 47 UEFA-Mitgliedsverbände die Endrundenteilnehmer aus. TV-Übertragungen, Erlöse aus Kartenverkauf und Vermarktung sorgten zudem für Umsätze in Millionen-Höhe. Im Wembley-Stadion in London trafen am 30. Juni 1996 die Teams von Deutschland und Tschechien aufeinander. Dank eines Golden Goal durch Oliver Bierhoff sicherte sich das deutsche Team den dritten EM-Titel.

Quelle: NDR Doku auf Youtube

Europameisterschaft 2000 in Belgien und den Niederlanden
Für den Titelverteidiger aus Deutschland endete die Europameisterschaft 2000 in einem Debakel. Das Team von Bundestrainer Erich Ribbeck schied bereits in der Gruppenphase als Tabellenletzter vorzeitig aus. Im Finale von Rotterdam sicherte sich Frankreich mit einem 2:1 durch Golden Goal durch David Trezeguet gegen Italien den zweiten EM-Titel. Erstmals in der Geschichte wurde eine Europameisterschaft von zwei Gastgebern gemeinsam ausgetragen.

Europameisterschaft 2004 in Portugal
Auch bei der Europameisterschaft 2004  enttäuschte das deutsche Team erneut und schied wiederholt bereits in der Gruppenphase vorzeitig aus. Allgemein gilt die Euro 2004 als Turnier der Überraschungen. Mit Spanien und Italien schieden zwei Titelfavoriten ebenfalls bereits in der Gruppenphase aus. Titelverteidiger Frankreich scheiterte im Viertelfinale überraschend an Griechenland. Die Mannschaft des deutschen Nationaltrainers Otto Rehagel erreichte sogar überraschend das Finale - wo sie sich gegen Gastgeber Portugal mit einem 1:0 den EM-Titel sicherte.

Quelle: Sport1 auf Youtube

Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz
Die Europameisterschaft in den beiden Alpenländern markierte den Beginn einer neuen Ära. Oftmals als Titelfavorit gehandelt sicherte sich Spanien mit einem knappen 1:0-Finalsieg gegen Deutschland seinen zweiten EM-Titel. Seitdem galt der "ewige Favorit" lange Zeit als beste Nationalmannschaft der Welt. Vor allem sportlich konnten die teilnehmenden Teams mit ihrem Offensivfußball die Zuschauer begeistern - auch wenn mit Österreich und der Schweiz erstmals bei einem großen Turnier die Gastgeber bereits in der Vorrunde ausgeschieden waren.

Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine
Mit der Europameisterschaft 2012 wurde erneut ein europäisches Turnier mit Polen und der Ukraine wieder an zwei Co-Gastgeber vergeben. Und wie vier Jahre zuvor schieden die beiden Gastgeber auch dieses Mal bereits in der Vorrunde aus. Ein Novum: erstmals gelang es mit Spanien einen EM-Titel zu verteidigen. Im Finale von Kiew schlug "La Furia Roja" das Team aus Italien deutlich mit 4:0 und sicherte sich damit den dritten Titelgewinn.

Europameisterschaft 2016 in Frankreich
Die 15. Europameisterschaft 2016 fand in Frankreich statt, das nach 1960 und 1984 somit zum dritten Mal ein europäisches Turnier austrug. Ein Novum: Erstmals in der Geschichte wurden eine Europameisterschaft mit 24 Mannschaften ausgetragen. Die deutsche Mannschaft schied bereits wie vier Jahre zuvor im Halbfinale aus. Portugal sicherte sich schließlich im Endspiel in der Verlängerung den ersten EM-Titel in der Geschichte gegen Gastgeber Frankreich.

Europameisterschaft 2021 in Europa
Für die Austragung der 16. Fußball-EM 2021 hatten sich Aserbaidschan und Georgien sowie die Türkei sowie Irland, Schottland und Wales in einer gemeinsamen Kandidatur beworben. Am 6. Dezember 2012 beschloss das Exekutivkomitee auf Initiative des ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini, dieses EM-Turnier "in verschiedenen Metropolen Europas" auszutragen.

Ursprünglich sollte das Turnier bereits 2020 stattfinden. Wegen der Corona-Pandemie musste die Europameisterschaft allerdings um ein Jahr verschoben werden. Dabei setzte sich Italien mit seinem zweiten EM-Titel in der Geschichte im Finale von Wembley im Elfmeterschießen gegen England durch. Die deutsche Mannschaft scheiterte bereits im Achtelfinale.

Europameisterschaft 2024 in Deutschland
Die 17. Europameisterschaft 2024 (offiziell: UEFA Euro 2024) fand in Deutschland statt. Nach 1988 war es die zweite EM in der Bundesrepublik. Die deutsche Nationalmannschaft schied beim Heimturnier bereits im Viertelfinale aus. Auch der Titelverteidiger aus Italien schied schon im Achtelfinale aus.

Zudem verzeichnete das Turnier einige Rekorde: Neben den beiden bislang schnellsten Toren in der EM-Geschichte war Lamil Jamal mit 16 Jahren und 338 Tagen der jüngste Spieler, welcher jemals bei einer Europameisterschaft zum Einsatz kam, ein Tor erzielen und sogar das Finale erreichen konnte. Ältester Spieler der EM-Geschichte wurde Pepe mit 41 Jahren und 113 Tagen.
Und last but not least: Im Finale von Berlin holte Spanien den vierten EM-Titel und ist damit alleiniger Rekordeuropameister. Der komplette Rückblick.

Quelle: ZDFheute auf Youtube

Kuriositäten der Fußball-Europameisterschaften

Mit bislang sechs Finalteilnahmen hält die deutsche Nationalmannschaft bislang den Rekord. (1972, 1976, 19801992, 1996, 2008). Dabei hält das DFB-Team mit drei Endspielteilnahmen einen weiteren Rekord. Mit bislang vier EM-Titeln (1964, 2008, 2012, 2024) ist Spanien der Rekordsieger des Turniers.

Eine weitere Besonderheit: Bislang konnten nur drei EM-Gastgeber das Turnier im eigenen Land gewinnen. Dies sind Spanien 1964, Italien 1968 und Frankreich 1984.

Bei den EM der Frauen hält die deutsche Frauen-Nationalmannschaft mit bislang acht Siegen (1989, 1991, 1995, 1997, 2001, 2005, 2009, 2013) den Rekord. Dabei gelang den DFB-Damen allein bei sechs Turnieren in Folge die Titelverteidigung. Rekordsiegerinnen mit jeweils fünf EM-Titeln sind Birgit Prinz und Doris Fitschen.

Cristiano Ronaldo hält gleich drei EM-Rekorde: Bei sechs Teilnahmen absolvierte er 30 Spiele, in denen "CR7" insgesamt 14 Tore erzielte. Sein größter sportlicher Erfolg war der Gewinn des EM-Titels 2016.

Eine weitere Kuriosität: Als bislang einziger Trainer konnte Roger Lemerre zwei verschiedene Kontinentalmeisterschaften gewinnen - die Europameisterschaft 2000 mit Frankreich und die Afrikameisterschaft 2004 mit Tunesien.

Zukünftige Europameisterschaften
Die 18. Europameisterschaft 2028 wird in Großbritannien und Irland ausgetragen. Für die 19. Europameisterschaft 2032 sind Italien und die Türkei als Gastgeber vorgesehen.

Die Europameisterschaft der Frauen

Seit 1984 tragen auch die Damen eine eigene Europameisterschaft aus. Diese findet seit 1997 ebenfalls im Turnus von vier Jahren statt - Rekordtitelträger ist Deutschland mit derzeit acht Titeln. Allein bei sechs Turnieren hintereinander gelang den deutschen Damen regelmäßig die Titelverteidigung. Im Sommer 2022 wurde die EM-Endrunde in England erstmals mit 16 Mannschaften ausgespielt. Titelträger ist England mit dem ersten Titel in der Geschichte. Die 14. Frauen-Europameisterschaft wird im Juli 2025 in der Schweiz ausgetragen.

Statistiken zur Frauenfußball-Europameisterschaft

Kontinentale Meisterschaften

Afrika

Der Afrika Cup zählt zu den ältesten kontinentalen Meisterschaften und wurde 1957 vom Afrikanischen Fußballverband ins Leben gerufen. Bei der ersten Afrikameisterschaft nahmen mit Ägypten, Algerien und dem Sudan nur drei Mannschaften teil. In den folgenden Jahren wuchs die Teilnehmerzahl kontinuierlich an, so dass die 24 Endrundenteilnehmer in einer Qualifikationsrunde ermittelt werden müssen. Die Afrikameisterschaft der Frauen wird seit 1991 mit aktuell jeweils Endrunden-Teilnehmern ausgetragen.

Rekordafrikameister der Herren
Ägypten mit sieben Titeln 1957, 1959, 1986, 1998, 2006, 2008, 2010

Rekordafrikameister der Frauen
Nigeria mit elf Titeln 1991, 1995, 1998, 2000, 2002, 2004, 2006, 2010, 2014, 2016, 2018

Asien

Die Asienmeisterschaft wurde 1956 erstmals ausgetragen und ist die zweitälteste kontinentale Meisterschaft in der Fußballgeschichte. Neben den Asienspielen gilt sie zudem als wichtigster Wettbewerb des Asiatischen Fußballverbandes (AFC). Die Asienmeisterschaft wird alle vier Jahre mit derzeit 24 Mannschaften ausgetragen.

Rekordasienmeister der Herren
Japan mit vier Titeln 1992, 2000, 2004, 2011

Seit 1975 wird mit der Asienmeisterschaft der Frauen die älteste kontinentale Meisterschaft im Frauenfußball ausgetragen. Sie findet in unregelmäßigen Abständen alle zwei bis drei Jahre statt. Bis 2003 gab es keine Qualifikationsrunden, da alle Teilnehmer direkt für die Endrunde gesetzt waren. Diese wird derzeit mit zwölf Mannschaften ausgetragen und gilt gleichzeitig alle vier Jahre auch als asiatische Qualifikation zur Frauen-WM.

Rekordasienmeister der Frauen
China mit neun Titeln 1986, 1989, 1991, 1993, 1995, 1997, 1999, 2006, 2022

Nord- und Mittelamerika

Der CONCACAF Gold Cup wird seit 1963 als kontinentale Meisterschaft für die Nationalteams aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik ausgetragen. Er ersetzt die vorherigen Turniere in der Karibik und in Nordamerika.

Die Endrunden werden seit 1991 im Turnus von zwei Jahren mit jeweils zwölf Mannschaften ausgetragen. Zwischen 1996 und 2005 wurden mit Südafrika, Südkorea sowie einigen südamerikanischen Teams auch Gastmannschaften aus anderen Kontinenten eingeladen.

Die Mittelamerikameisterschaft und die Karibikmeisterschaft dienen als Qualifikation. Die drei nordamerikanischen Teams (Kanada, die USA und Mexiko) sind automatisch für den Gold Cup qualifiziert.

Rekordsieger des CONCACAF Gold Cup:
Mexiko mit zwölf Titeln 1965, 1971, 1977, 1993, 1996, 1998, 2003, 2009, 2011, 2015, 2019, 2023

Seit 1991 wird der CONCACAF Women’s Gold Cup mit jeweils acht Teilnehmern ausgetragen. Er dient ausschließlich zur nord- und mittelamerikanischen Qualifikation zur Frauen-WM. Auch bei den Damen sind die drei nordamerikanischen Teams (Kanada, die USA und Mexiko) automatisch qualifiziert. Dazu kommen zwei Teilnehmer aus Mittelamerika sowie drei Teams aus der Karibik. Außerdem nahmen mit Brasilien (2000), China (2000) und Neuseeland (1993) drei überseeische Teams als Gastmannschaften teil.

Rekordsieger des CONCACAF Women's Gold Cup
USA mit neun Titeln 1991, 1993, 1994, 2000, 2002, 2006, 2014, 2018, 2022

Südamerika

Die Copa América wurde erstmals 1916 ausgetragen. Vorläufer des Wettbewerbes war der Campeonato Sudamericano (1910). Sie gilt daher als älteste kontinentale Meisterschaft in der Geschichte des Fußballs und  ist sie der zweitälteste noch stattfindende Wettbewerb für die Nationalmannschaften. Zudem gehört die Copa América neben der WM und der EM gehört weltweit zu den drei wichtigsten Fußballturnieren.

Für die Copa América werden - mit Ausnahme der Turniers 1967 - keine Qualifikationsspiele ausgetragen. Erstmals nahmen 1975 alle zehn südamerikanischen Mannschaften teil. Seit 1993 werden auch zwei Gastmannschaften eingeladen. Diese sind in der Regel der Sieger und der Zweitplatzierte des CONCACAF Gold Cup. Mit Japan wurde 1999 erstmals auch ein Team aus Asien eingeladen.

Rekordsieger der Copa América
Argentinien mit 16 Titeln 1921, 1925, 1927, 1929, 1937, 1941, 1945, 1946, 1947, 1955, 1957, 1959, 1991, 1993, 2021, 2024

Seit 1991 wird die Copa América Femenina mit zehn Teilnehmern ausgetragen. Dabei werden auch die Teilnehmer des olympischen Fußballturniers ermittelt. Seit 1998 nehmen alle zehn Mitglieder des südamerikanischen Verbandes teil. Im Unterschied zu den Herren werden jedoch keine Gästemannschaften eingeladen. 

Kurios: Außer Bolivien konnte jede Mannschaft mindestens einmal einen Platz unter den ersten Vier erreichen. Venezuela gelang dies aber nur 1991 mit drei Teilnehmern.

Rekordsieger der Sudamericano Femenino
Brasilien mit acht Titeln 1991, 1995, 1998, 2003, 2010, 2014, 2018, 2022

Ozeanien

Die Ozeanienmeisterschaft (kurz: OFC Nations Cup) wird seit 1973 in unregelmäßigen Abständen vom ozeanischen Fußballverband (OFC) ausgerichtet. Der Wettbewerb mit acht Teilnehmern dient gleichzeitig als Qualifikationsturnier für die Weltmeisterschaft

Wegen der großen sportlichen Unterschiede zwischen Australien und Neuseeland einerseits sowie den übrigen ozeanischen Mannschaften andererseits stößt das Turnier bislang jedoch nur auf geringe öffentliche Aufmerksamkeit. Bislang konnte nur Tahiti (2012) diese Dominanz unterbrechen.

Rekordozeanienmeister der Herren
Neuseeland mit sechs Siegen 1973, 1998, 2002, 2008, 2016, 2024

Die Ozeanienmeisterschaft der Frauen (kurz: OFC Women's Nations Cup) wird seit 1983 in unregelmäßigen Abständen mit derzeit neun Teilnehmern ausgerichtet. Wie bei den Herren nimmt Australien seit 2007 nicht mehr an den Turnieren teil. Aus sportpolitischen Gründen nahm allerdings Taiwan an zwei Ozeanienmeisterschaften (1986, 1989).

Rekordozeanienmeister der Frauen
Neuseeland 1983, 1991, 2007, 2010, 2014, 2018

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