Tobias Daniel M.A.

Journalismus - PR - Webdesign

Herausragende Fußball-Nationalmannschaften

Quelle: Adobe Stocks

Der Fußball in seiner heutigen Form hat seine Wurzeln in Großbritannien. So gilt England heute gemeinhin als "Mutterland des Fußballs". Von Europa aus verbreitete sich der Sport zunächst in Südamerika. Heute ist der Fußball eine globale Sport. Zwar gehören die Teams aus diesen beiden Kontinenten noch immer zu den Spitzenmannschaften weltweit. Allerdings mischen auch vermeintlich kleinere Teams zunehmend im internationalen Konzert der großen Fußballnationen mit. Deren Nationalteams geben noch immer bis heute den Ton im Konzert der Fußballnationen an.

Das "Wunderteam" aus Österreich
Einen besonderen Platz in der Geschichte hat das sogenannte "Wunderteam". Mit diesem Begriff bezeichnete die deutsche Presse die österreichische Nationalmannschaft. Dabei sorgte sie vor allem zwischen 1931 und 1933 mit hohen Siegen gegen europäische Spitzenteams für Aufsehen sorgten. So kassierte die Auswahl der Alpenrepublik in 15 Spielen nur eine knappe Niederlage gegen England - bei insgesamt zwölf Siegen und zwei Unentschieden.

Herausragende Spieler des Teams waren Anton Schall mit 19 Toren und Mannschaftskapitän Matthias Sindelar, der bis heute zu den größten Idolen des österreichischen Fußballs zählt. Größter Erfolg des "Wunderteams" war der Gewinn des Europapokals der Nationen 1932. In der Folgezeit konnte die österreichische Mannschaft jedoch nicht mehr an die alten Erfolge zu Beginn der 1930er-Jahre anknüpfen. Größter Erfolg in der österreichischen Fußballgeschichte blieb der dritte Platz bei der Weltmeisterschaft 1954.

Die "Goldene Elf" aus Ungarn
Bereits in den 1930er-Jahren hatte die ungarische Nationalmannschaft eine führende Stellung unter den großen Fußballnationen Europas inne. Größter Erfolg der Mannschaft war der zweite Platz bei der Weltmeisterschaft 1938. Legendär wurde jedoch erst die sogenannte "Goldene Elf". Damit wurde jene ungarische Mannschaft zwischen 1950 und 1956 bezeichnet, die in 50 Spielen bei 42 Siegen und sieben Unentschieden nur eine Niederlage kassierte.

Diese wog jedoch besonders schwer, handelte es dabei doch ausgerechnet um das verlorene WM-Finale von 1954, dem sogenannten "Wunder von Bern". Dabei war das ungarische Team um Mannschaftskapitän Ferenc Puskás zu diesem Zeitpunkt vier Jahre lang und 31 Spiele hintereinander unbesiegt.

Der vielleicht spektakulärste Sieg gelang der "Goldenen Elf" hingegen am 25. November 1953 gegen England - war es doch die erste Heimniederlage des britischen Teams gegen eine kontinentaleuropäische Mannschaft überhaupt. Größte Erfolge der bis heute besten ungarischen Mannschaft aller Zeiten waren daher der Olympiasieg 1952 sowie der der Gewinn des Europapokals der Nationalmannschaften 1953. Mit der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes 1956 fand die "Goldene Elf" schließlich ihr endgültiges Ende.

In den folgenden Jahrzehnten konnte die ungarische Mannschaft nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen. Zwar gelangen den Magyaren neben einem dritten Platz bei der Europameisterschaft 1964 noch zwei weitere Olympiasiege (1964 und 1968) sowie der Gewinn einer olympischen Silber- (1972) und Bronzemedaille (1960). Nach der Weltmeisterschaft 1986 konnte sich Ungarn jedoch für kein großes Turnier mehr qualifizieren. Erst 30 Jahre später nahmen die Magyaren mit der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich wieder an einem wichtigen Turnier teilnehmen.

Große Nationalmannschaften

Deutschland (Herren)
In Deutschland gehören die Nationalmannschaften der Damen wie Herren zu den stärksten Auswahlteams der Welt. So gewann allein die Herren-Mannschaft insgesamt vier WM-Titel und drei EM-Titel. Ähnlich erfolgreich war auch die Damen-Mannschaft mit zwei WM-Titeln, acht EM-Titeln und einem Olympiasieg. Damit wurde Deutschland als bislang einziges Land der Welt sowohl mit den Damen als auch mit den Männern Weltmeister und Europameister. Zudem wurden beide Teams mehrmals als Deutschland Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. Seine Geschichte begann acht Jahre nach der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Jahr 1900.

Erster Länderspielgegner war am 5. April 1908 die Auswahl der Schweiz. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Team der Eidgenossen traditionell zum "ersten Gegner", der nach den beiden Weltkriegen und der deutschen Wiedervereinigung als erstes Team gegen Deutschland spielte. Zwar gab es bereits zwischen 1898 und 1901 einige Ur-Länderspiele gegen französische und englische Auswahlmannschaften. Allerdings werden diese Partien vom DFB bis heute nicht als offizielle Länderspiele anerkannt.

Kurzinformation: Die "Breslau-Elf"

Die "Breslau-Elf" gewann am 16. Mai 1937 im schlesischen Breslau gegen Dänemark deutlich mit 8:0. Das Länderspiel gilt bis heute als einer der besten Auftritte der deutschen Auswahl. Herausragender Spieler war Otto ("Holz") Siffling (1912-1939) vom SV Waldhof Mannheim 07, der allein fünf Tore in Folge erzielte. Für die dänische Nationalmannschaft war es übrigens die bis heute höchste Länderspielniederlage in der Geschichte.

In den Anfangsjahren blieben die sportlichen Erfolge jedoch zunächst aus. So gab es in den ersten Jahren keinen Nationaltrainer, Von den ersten zehn Länderspielen wurden nur zwei gewonnen. Zudem wurden von den ersten zehn Länderspielen nur zwei gewonnen. Erst 1922 schloss die deutsche Mannschaft erstmals ein Jahr mit einer positiven Bilanz ab. Ihre besonders exponierte Stellung erlangte die Nationalmannschaft mit dem ersten WM-Titel 1954.

Besonders symbolhaft war das "Wunder von Bern" als die bundesdeutsche Nationalmannschaft sensationell das Endspiel der Fußball-WM 1954 gegen die hoch favorisierte ungarische Mannschaft gewann. So löste der Titelgewinn in der Bundesrepublik eine große Euphorie aus: Neun Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sowie nach den Entbehrungen und Depressionen der Nachkriegszeit hob der Sieg das Selbstbewusstsein der immer noch geächteten Deutschen. Am Anfang des Wirtschaftswunders galt der WM-Sieg als eigentliche Geburtsstunde der Bundesrepublik. Zum Mythos wurde das Spiel auch durch die legendäre Reportage des Radio-Kommentators Herbert Zimmermann - wie kein anderer verstand er, die Dramatik des Spiels in die deutschen Wohnzimmer und Lokale zu bringen.

Quelle: SWR Sport auf Youtube

Ihre erfolgreichste Ära hatte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft unter der Ägide von Helmut Schön. Herausragende Erfolge waren dabei der EM-Titel 1972 und dem WM-Titel 1974. Bereits bei seinem ersten großen Turnier - der Weltmeisterschaft 1966 - erreichte das deutsche Team bereits das Finale, wo es gegen späteren Weltmeister England unterlag. Dabei sorge das legendäre Wembley-Tor noch Jahrzehnte später für Diskussionen unter Fans und Experten. Vier Jahre später scheiterte die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 1970 bereits im Halbfinale an Italien. So gilt das Jahrhundertspiel als eine der dramatischsten Partien in der Fußballgeschichte.

Quelle: ZDF Sportstudio auf Youtube

Ähnlich dramatisch verlief zudem die Nacht von Belgrad am 20. Juni 1976. So wurde mit dem Endspiel der Europameisterschaft 1976 erstmals ein Finale eines großen Turnieres in einem Elfmeterschießen entschieden. Am Ende setzte sich die Tschechoslowakei auch dank des Fehlschusses von Uli Hoeneß durch. Weitere Höhepunkte des Turniers waren das einzige deutsch-deutsche Länderspiel gegen die DDR am 22. Juni 1974 in Hamburg und die verpasste Qualifikation für die Europameisterschaft 1968 durch die "Schmach von Tirana" am 17. Dezember 1967.

Kurzinformation: Die "Wembley-Elf"

Die "Wembley-Elf" bezeichnet das deutsche Team, das am 29. April 1972 im Wembley-Stadion von London die englische Nationalmannschaft im Rahmen der Europameisterschaft 1972 mit 3:1 besiegen konnte. Dabei handelte es sich nicht nur um den ersten Sieg einer deutschen Nationalmannschaft in England. Sie gilt bis heute als die spielstärkste DFB-Elf aller Zeiten. Die Sport Bild kürte dieses Spiel im Jahr 2011 als "das größte deutsche Länderspiel aller Zeiten". 

Der Großteil dieser Mannschaft wurde im gleichen Jahr Europameister und gewann zwei Jahre später auch den WM-Titel. Damit wurde eine Mannschaft erstmals gleichzeitig Europameister und auch Weltmeister. Dies gelang bislang nur noch Frankreich (Weltmeister 1998 und Europameister 2000) sowie Spanien (Europameister 2008 und 2012 sowie Weltmeister 2010).

Nach dem vorzeitigen Ausscheiden der deutschen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft 1978 gegen Österreich ("Schmach von Córdoba") trat Schön vom Amt des Bundestrainers zurück. In den folgenden Jahrzehnten wechselten sich schließlich Erfolge (EM-Titel 1980 und 1996 sowie WM-Titel 1990) mit schwachen Turnierleistungen ab. Seit 2006 fungiert Joachim Löw als Bundestrainer. Der größte Erfolg unter seiner Ägide war der Gewinn des WM-Titels 2014 in Brasilien - dem ersten Titelgewinn einer europäischen Mannschaft in Südamerika. Ein weiterer sportlicher Höhepunkt des Turnieres war die Halbfinalpartie gegen den Gastgeber Brasilien am 8. Juli 2014 ("Mineiraço").

Rekordnationalspieler: Lothar Matthäus (1980-2000) - 150 Länderspiele
Rekordtorschütze: Miroslav Klose (2001-2014) - 71 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1972, 1980, 1996 - Vize-Europameister 1976, 1992 2008
Weltmeister 1954, 1974, 1990, 2014 - Vize-Weltmeister 1966,1982, 1986, 2002
WM-Dritter 1934, 1970, 2006, 2010 - WM-Vierter 1958 
Olympia-Silber 2016 - Olympia-Bronze 1988
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften - Olympische Spiele
 
Statistik und Länderspiele der deutschen Herren-Nationalmannschaft

Besondere Fußball-Rivalitäten
Deutschland - England / Deutschland - Niederlande / Deutschland - Italien

Kurzinformation: Die Nationalmannschaft des Saarlandes

Die saarländische Nationalmannschaft vertrat in der Zeit von 1950 bis 1956 das damals autonome Saarland. In diese Zeit bestritt die Auswahl insgesamt 19 Länderspiele. Im Rahmen der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1954 traf die Saar-Auswahl auch auf die deutsche Nationalmannschaft. In den beiden Qualifikationsspielen ging die bundesdeutsche Auswahl als klarer Sieger hervor. Der herausragende Spieler war Waldemar Philippi (1929-1990) mit 18 Länderspielen. Rekordtorschützen waren Herbert Binkert (1923-2020) und Herbert Martin (1925-2016) mit jeweils sechs Länderspieltoren.

Deutschland (Damen)
Frauenfußball ist in Deutschland hingegen erst seit 1970 offiziell erlaubt. Ihr erstes Länderspiel bestritt die deutsche Damen-Mannschaft am 10. November 1982 gegen die Schweiz. Nach schwierigen Anfangsjahren zählt das Damenteam vor allem auf europäischer Ebene zu den herausragenden Mannschaften. Bereits bei der ersten Teilnahme an einer Europameisterschaft gewann die deutsche Mannschaft ihren ersten EM-Titel. Mit Ausnahme der EM 1993 gewann das Damenteam insgesamt sechs Titel in Folge. Weitere herausragende Erfolge waren zudem die WM-Titel 2003 und 2007 sowie der Olympiasieg 2016.

Rekordnationalspielerin: Birgit Prinz (2001-2014) - 214 Länderspiele
Rekortdtorschützin: Birgit Prinz (2001-2014) - 128 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1989, 1991, 1997, 2001, 2005, 2009, 2013 - Vize-Europameister 2022
Weltmeister 2003, 2007 - Vize-Weltmeister 1995 - WM-Vierter 1991, 2015
Olympiasieger 2016 - Olympia-Dritter 2000, 2004, 2008
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften - Olympische Spiele 
Statistik und Länderspiele der deutschen Damen-Nationalmannschaft

Herausragende Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft

Josef Herberger (geb. am 28.03.1897 in Mannheim - gest. am 28.04.1977 in Mannheim)
Reichstrainer von 1936 bis 1942
Bilanz: 70 Länderspiele: 42 Siege, 10 Unentschieden, 18 Niederlagen
Bundestrainer von 1950 bis 1964
Bilanz: 97 Länderspiele: 52 Siege, 14 Unentschieden, 31 Niederlagen
Erfolge: Weltmeister 1954 - WM-Vierter 1958

Helmut Schön (geb. am 15.09.1915 in Dresden - gest. am 23.06.1996 in Wiesbaden)
Bundestrainer von 1964 bis 1978
Bilanz: 139 Länderspiele: 87 Siege, 31 Unentschieden, 21 Niederlagen
Erfolge: Europameister 1972 - Vize-Europameister 1976
Weltmeister 1974 - Vize-Weltmeister 1966 - WM-Dritter 1970

Josef ("Jupp) Derwall (geb. am 10.03.1927 in Würselen - gest. am 26.06.2007 in St. Ingbert)
Bundestrainer von 1978 bis 1984
Bilanz: 67 Länderspiele: 44 Siege, 12 Unentschieden, 11 Niederlagen
Erfolge: Europameister 1980 - Vize-Weltmeister 1982

Franz Beckenbauer (geb. am 11.09.1945 in München - gest. am 07.01.2024 in Salzburg)
Teamchef von 1984 bis 1990
Bilanz: 66 Länderspiele: 34 Siege, 20 Unentschieden, 12 Niederlagen
Erfolge: Weltmeister 1990 - Vize-Weltmeister 1986

Hans-Hubert ("Berti") Vogts (geb. am 30.12.1946 in Büttgen)
Bundestrainer von 1990 bis 1998
Bilanz: 102 Länderspiele: 66 Siege, 24 Unentschieden, 12 Niederlagen
Erfolge: Europameister 1996, Vize-Europameister 1992

Joachim ("Jogi") Löw (geb. am 03.02.1960 in Schönau im Schwarzwald)
Bundestrainer von 2006 bis 2018
Bilanz: 198 Länderspiele: 124 Siege, 40 Unentschieden, 34 Niederlagen
Erfolge: Vize-Europameister 2008 -  Weltmeister 2014 - WM-Dritter 2010
FIFA-Konföderationen-Pokalsieger 2017

Herausragende Bundestrainer der Damen-Nationalmannschaft

Gero Bisanz (geb. am 03.11.1935 in Jablonowo Pomorskie - gest. am 17.10.2014 in Overath)
Bundestrainer von 1982 bis 1996
Bilanz: 127 Länderspiele: 83 Siege, 17 Unentschieden, 27 Niederlagen
Erfolge:  Europameister 1989, 19911995 - Vize-Weltmeister 1995

Christiane ("Tina") Theune (geb. am 04.11.1953 in Kleve)
Bundestrainerin von 1996 bis 2005
Bilanz: 135 Länderspiele: 93 Siege, 18 Unentschieden, 24 Niederlagen
Erfolge: Europameisterin 1997, 2001, 2005 - Weltmeisterin 2003 - Olympia-Bronze 20002004

Silvia Neid (geb. am 02.05.1964 in Walldürn)
Bundestrainerin von 2005 bis 2016
Bilanz: 169 Länderspiele: 125 Siege, 22 Unentschieden, 22 Niederlagen
Erfolge: Europameisterin 20092013 - Weltmeisterin 2007
Olympiasiegerin 2016 - Olympia-Bronze 2008

Ehrenspielführer der deutschen Herren-Nationalmannschaft

Fritz Walter (geb. am 31.10.1928 in Kaiserslautern - gest. am 17.06.2002)
Nationalspieler von 1940 bis 1958 - 61 Länderspiele, 33 Länderspieltore
Erfolge: Weltmeister 1954 - WM-Vierter 1958

Uwe Seeler (geb. am 05.11.1936 in Hamburg - gest. am 21.07.2022 in Norderstedt)
Nationalspieler von 1954 bis 1970 - 72 Länderspiele, 43 Länderspieltore
Erfolge: Vize-Weltmeister 1966 - WM-Dritter 1970 - WM-Vierter 1958

Franz Beckenbauer (geb. am 11.09.1945 in München - gest. am 07.01.2024 in Salzburg)
Nationalspieler von 1965 bis 1977 - 103 Länderspiele, 14 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1972 - Vize-Europameister 1976
Weltmeister 1974 - Vize-Weltmeister 1966 - WM-Dritter 1970

Lothar Matthäus (geb. am 21.03.1961 in Erlangen)
Nationalspieler von 1980 bis 2000 - 150 Länderspiele, 23 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1980 -  Weltmeister 1990 - Vize-Weltmeister 1982, 1986
Rekordnationalspieler der deutschen Herren-Nationalmannschaft mit 150 Länderspielen

Jürgen Klinsmann (geb. am 30.07.1964 in Göppingen)
Nationalspieler von 1987 bis 1998 - 108 Länderspiele, 47 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1996 - Vize-Europameister 1992 - Weltmeister 1990

Philipp Lahm (geb. am 11.11.1983 in München)
Nationalspieler von 2004 bis 2014 - 113 Länderspiele, 5 Länderspieltore
Erfolge: Vize-Europameister 2008 - Weltmeister 2014 - WM-Dritter 20062010

Ehrenspielführerinnen der deutschen Damen-Nationalmannschaft

Bettina Wiegmann (geb. am 07.10.1971 in Euskirchen)
Nationalspielerin von 1989 bis 2003 - 154 Länderspiele, 51 Länderspieltore
Erfolge: Europameisterin 1991, 1995, 1997, 2001 - Weltmeisterin 2003 - Olympia-Bronze 2000

Birgit Prinz (geb. am 25.10.1977 in Frankfurt am Main)
Nationalspielerin von 1994 bis 2011 - 214 Länderspiele, 128 Länderspieltore
Erfolge: Europameisterin 1995, 1997, 2001, 2005, 2009 - Weltmeisterin 2003, 2007
Olympia-Bronze 2000, 20042008
Rekordnationalspielerin der deutschen Damen-Nationalmannschaft mit 214 Länderspielen
Rekordtorschützin der  deutschen Damen-Nationalmannschaft mit 128 Länderspieltoren

Deutsche Demokratische Republik (DDR) (Herren)
Die Nationalmannschaft der DDR existierte von 1952 bis 1990. Die Auswahl des ostdeutschen Staates bestritt ihre ersten Pflichtspiele im Rahmen der WM-Qualifikation 1958. Im Jahr 1974 gelang der DDR-Auswahl die einzige Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1974, welche ausgerechnet in der Bundesrepublik Deutschland ausgerichtet wurde. Im Rahmen des Turniers kam es in Hamburg auch zum einzigen deutsch-deutschen Duell in der Fußballgeschichte. Besonders strittig war die Teilnahme an den Fußballturnieren der Olympischen Spiele. Der größte Erfolg der DDR-Olympiaauswahl war der Olympiasieg 1976

Rekordnationalspieler: Joachim Streich (1969-1984) - 102 Länderspiele
Rekordtorschütze Joachim Streich (1969-1984) - 55 Länderspieltore
Erfolge: Olympiasieger 1976 - Olympia-Silber 1980 - Olympia-Bronze 19641972
Turniere: Weltmeisterschaften - Länderspiele der DDR-Nationalmannschaft

Herausragende Nationaltrainer der DDR
Georg Buschner (geb. 26.12.1925 in Gera - gest. am 12.02.2007 in Jena)
Nationaltrainer von 1970 bis 1981
Bilanz: 113 Länderspiele: 59 Siege, 31 Unentschieden, 23 Niederlagen
Erfolge: Olympiasieger 1976 - Olympia-Bronze 1972

Zudem gab es auch eine Nationalmannschaft der Frauen. Allerdings bestritt die Damen-Auswahl der DDR lediglich ein Länderspiel. Der Gegner war am 9. Mai 1990 in Babelsberg die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei. Das Spiel ging im Karl-Liebknecht-Stadion vor rund 800 Zuschauern deutlich mit 0:3 verloren.

England (Herren)
Die englische Nationalmannschaft gehört zu den ältesten Auswahlmannschaften der Welt. Bereits am 30. November 1872 bestritt eine englische Auswahl auf dem Hamilton Crescnet bei Glasgow das erste Länderspiel in der Geschichte des Fußballs. Im Unterschied zu den anderen drei britischen Auswahlteams aus Schottland, Wales und Nordirland verzeichnen die "Three Lions" die meisten internationalen Erfolge auf. 

Der bislang größte Erfolg der Gewinn der Weltmeisterschaft 1966 im eigenen Land. Seinen WM-Einstand gab England erst bei der Weltmeisterschaft 1950, wo die englische Auswahl überraschend gegen die Auswahl der USA verlor und bereits in der Vorrunde ausschied.

Traditionelle Rivalitäten bestehen neben der schottischen Auswahl auch mit Deutschland und Argentinien. Besonders kurios: Bei großen Turnieren ist die englische Auswahl - mit einer Ausnahme - nach einem Elfmeterschießen immer ausgeschieden. Nur Malawi und Simbabwe weisen eine noch schlechtere Bilanz auf. Zudem steht das englische Nationalteam wiederholt wegen seiner eher schwachen Torhüter in der Diskussion.

Rekordspieler: Peter Shilton (1970-1990) - 125 Länderspiele
Rekordtorschütze: Harry Kane (seit 2015) - 68 Länderspieltore
Erfolge: Vize-Europameister 2021, 2024 - EM-Dritter 1968
Weltmeister 1966 - WM-Vierter 1990, 2018
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften
 
Länderspiele der englischen Herren-Nationalmannschaft

Besondere Fußball-Rivalitäten
England - Schottland / England - Deutschland

England (Damen)
Die englische Frauen-Nationalmannschaft bestritt 1972 ihr erstes offizielles Länderspiel und gehört heute zu den Spitzenteams in Europa. Im Herbst 2008 beschloss der englische Verband eine Strategie der "16 milestones" ("16 Meilensteine"), um die Situation des Frauenfußballs in England zu verbessern. Die sportlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Der größte Triumph war bislang der Gewinn der Europameisterschaft 2022.

Rekordnationalspielerin:  Fara Williams (2001-2019) - 172 Länderspiele
Rekordtorschützin: Ellen White (2010-2022) - 52 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 2022 - Vize-Europameister 1984, 2009
Vize-Weltmeister 2023 - WM-Dritter 2015 - WM-Vierter 2019
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften 
Länderspiele der englischen Damen-Nationalmannschaft

Frankreich (Herren)
Die französische Nationalmannschaft ("Équipe Tricolore" oder "Les Bleus") gehört zu den erfolgreichsten Fußballteams der Welt. Die offizielle Länderspielgeschichte am 1. Mai 1904 mit einem Freundschaftsspiel gegen Belgien. Ihren ersten sportlichen Höhenflug erlebte die französische Mannschaft in den 1950er-Jahren - darunter mit einem dritten Platz bei der Weltmeisterschaft 1958. Mit 13 Toren schoss sich zudem Just Fontaine zum Torschützenkönig des Turniers - eine bis heute unerreichte Bestmarke.

In den 1960er- und 1970er-Jahren versank die "Équipe Tricolore" jedoch erneut in der Zweitklassigkeit und konnte sich bis auf die Weltmeisterschaft 1966 für kein großes Turnier mehr qualifizieren. Erst mit dem Amtsantritt von Michel Hidalgo als Nationaltrainer im Jahre 1976 stieg die französische Auswahl wieder in den Kreis der großen europäischen Topnationen auf. Größter Erfolg war dabei der Gewinn des EM-Titels 1984 im eigenen Land.

Weltklasseformat erlangte das Team hingegen erst um die Jahrtausendwende mit dem bislang ersten WM-Titel 1998 im eigenen Land sowie dem Gewinn der EM 2000. Dazu kamen zwei Siege beim FIFA-Konföderationen-Pokal (2001 und 2003). Negativer Höhepunkt war hingegen das Fiasko von Knysna, einem Geflecht aus sportlichem Misserfolg sowie mannschaftsinternen Querelen und dem daraus resultierenden Ansehensverlust während der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika.

Erst sechs Jahre später erreichte die "Équipe Tricolore" wieder bei der Europameisterschaft 2016 im eigenen Land wieder ein Endspiel, in dem sie jedoch Portugal knapp in der Verlängerung unterlag. Mit dem Gewinn des zweiten WM-Titels 2018 ist das französische Team wieder an die Weltspitze zurückgekehrt. Vier Jahre später unterlag die "Equipe Tricolore" im WM-Finale von Doha der Auswahl von Argentinien.

Rekordnationalspieler:  Hugo Lloris (2008-2022) - 145 Länderspiele
Rekordtorschütze: Olivier Giroud (2011-2024) - 57 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1984, 2000 - Vize-Europameister 2016 - EM-Vierter 1960
Weltmeister 1998, 2018 - Vize-Weltmeister 2006, 2022 - WM-Dritter 1958, 1986
UEFA Nations League-Sieger 2021 - FIFA-Konföderationen-Pokalsieger 2001, 2003 
Olympiasieger 1984
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften 
Länderspiele der französischen Herren-Nationalmannschaft

Spanien (Herren)
Die spanische Nationalmannschaft ("La Furia Roja") zählte bereits in den 1920er-Jahren zu den großen Fußballnationen Europas. Dabei sorgten die Iberer mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1920 für ein erstes Ausrufezeichen. So bestritt die spanische Auswahl ihr erstes offizielles Länderspiel erst am 28. August 1920 in Brüssel im olympischen Achtelfinale gegen Dänemark

In den folgenden Jahrzehnten gehörte die "rote Furie" zwar zu den renommiertesten Teams auf internationaler Ebene. Einzige nennenswerte Erfolge waren der EM-Titel 1964 im eigenen Land sowie der zweite Platz bei der EM 1984. Besonders kurios ist zudem das Abschneiden der Iberer bei großen Turnieren: So kam die spanische Auswahl zwischen 1986 und 2006 bei keiner Welt- oder Europameisterschaft über ein Viertelfinale heraus.

Erst Mitte der 2000er-Jahr begann die goldene Epoche der Spanier: So gelang dem iberischen Team im Jahr 2008 der zweite EM-Titelgewinn. Als erster Mannschaft überhaupt in der Geschichte des europäischen Fußballs konnte Spanien den Titel bei der Europameisterschaft 2012 verteidigen. Größter Erfolg in der Fußballgeschichte der Iberer war jedoch der Gewinn der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, dem ersten WM-Titel einer europäischen Mannschaft außerhalb Europas.

Rekordnationalspieler: Sergio Ramos (2005-2021) - 180 Länderspiele
Rekordtorschütze: David Villa (2005-2014) - 59 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1964, 2008, 2012, 2024 - Vize-Europameister 1984
Weltmeister 2010 - UEFA Nations League-Sieger 20002021
Olympiasieger 19922024 - Olympia-Silber 2021 
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften - Olympische Spiele 
Länderspiele der spanischen Herren-Nationalmannschaft

Italien (Herren)
Bis heute zählt die italienische Nationalmannschaft zu den besten und erfolgreichsten Auswahlteams der Welt. Gleichzeitig haftet dem Team das Klischee an, aufgrund seiner meist defensiven Taktik ein sehr schwer bespielbarer Gegner zu sein. Dies geht vor allem auf das Spielsystem des Catenaccio zurück, welches vor allem in den 1960er-Jahren geprägt wurde. Traditionell spielt die Mannschaft in azurblauen Trikots, was historisch auf das KönigreichSardinien-Piemont zurückgeht. 

So wurden die ersten Dekaden der "Squadra Azzura" vor allem durch den langjährigen Nationaltrainer Vittorio Pozzo geprägt. In seiner Ägide gewann das italienische Team zweimalig den Europapokal der Nationen (1930 und 1935) sowie olympisches Gold bei den Spielen 1936 in Berlin. Als bislang einzigem Trainer in der Geschichte gelang ihm der zweimalige Gewinn der Weltmeisterschaft 1934 und 1938.

Die Phase von 1945 bis Anfang der 1960er-Jahre war hingegen von sportlichen Rückschlägen geprägt. Trauriger Höhepunkt dieser Zeit war der Flugzeugabsturz von Superga, bei dem auch alle Profispieler des AC Turin ums Leben kamen. Sportlicher Tiefpunkt war die sogenannte "Schlacht von Santiago": Die Vorrundenpartie bei der Weltmeisterschaft 1962 gegen Chile am 2. Juni 1962 ging als eines der brutalsten Spiele in die Geschichte des Fußballsports ein.

Nach dem blamablen Ausscheiden der "Squadra Azzura" bei der Weltmeisterschaft 1966 gegen Nordkorea wurde Ferruccio Valcareggi zum neuen Nationaltrainer berufen. Dieser führte die Mannschaft zum bislang einzigen EM-Gewinn 1968 sowie zum zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft 1970. Nach weiteren sportlichen Misserfolgen übernahm Enzo Bearzot ("Der große Schweiger aus Friaul") das Amt des Nationaltrainers. Größter Erfolg unter seiner Ägide war der Gewinn der Weltmeisterschaft 1982.

In den folgenden Jahrzehnten wechselten sich Erfolge und Blamagen bei großen Turnieren ab. So konnte die "Squadra Azzura" die hohen Erwartungen bei der Weltmeisterschaft 1990 im eigenen Land nur bedingt erfüllen und landete am Ende lediglich auf dem dritten Platz. Nach einem zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft 1994 gelang der italienischen Auswahl erst bei der Weltmeisterschaft 2006 ein neuerlicher Titelgewinn.

Seitdem fällt die Bilanz der "Squadra Azzura" bei den WM-Turnieren eher mäßig aus. Bei den Turnieren 2010 und 2014 schied Italien bereits in der Vorrunde aus. 2018 und 2022 scheiterte der viermalige Weltmeister sogar in der Qualifikation. Lediglich bei den Europameisterschaften war die Teilnahme Italiens von Erfolg gekrönt. Nach einem zweiten Platz bei der EM 2012 holte sich das südeuropäische Team 2021 den zweiten EM-Titel in seiner Geschichte.

Rekordnationalspieler: Gianluigi ("Gigi") Buffon (1997-2018) - 176 Länderspiele
Rekordtorschütze: Luigi Riva (1965-1974) - 35 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1968, 2021 - Vize-Europameister 2000, 2012 - EM-Vierter 1980
Weltmeister 1934, 1938, 1982, 2006 - Vize-Weltmeister 1970, 1994 - WM-Dritter 1990
Olympiasieger 1936 - Olympia-Bronze 1928
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften 
Länderspiele der italienischen Herren-Nationalmannschaft

Niederlande (Herren)
Die niederländische Nationalmannschaft wurde bereits 1905 ins Leben gerufen. Aufgrund ihrer orangefarbenen Trikots und in Anlehnung an das herrschende Königshaus Oranien-Nassau erhielt das Team auch den Namen "Oranje Elftal" oder kurz "Oranje". Ihre ersten Länderspiele bestritt die Auswahlmannschaft ausschließlich gegen den Nachbarn aus Belgien. Unter ihrem englischen Bondscoach Edgar Chadwick etablierte sich die niederländische Auswahl schnell zu einer der besten Mannschaften auf dem europäischen Kontinent. 

In den 1950er- und 1960er-Jahren erlebte die "Elftal" hingegen eine lange Durststrecke und konnte sich für kein großes Turnier mehr qualifizieren. Erst der Beginn der 1970er-Jahre markierte mit den Erfolgen von Ajax Amsterdam und Feyenoord Rotterdam im Europapokal den Beginn einer neuerlichen Blütezeit für die Auswahlmannschaft.

Zwar galt das Team um Johan Cruyff mit seinem Konzept des "Totaalvoetbal" das spielerisch beste Team. Dennoch unterlag die niederländische Auswahl bei den Weltmeisterschaften 1974 und 1978 erst im Finale gegen die jeweiligen Gastgeber.

Nach einer neuerlichen sportlichen Durststrecke zu Beginn der 1980er-Jahren gelang erst mit Bondscoach Rinus Michels die Rückkehr ins Rampenlicht der internationalen Fußballbühne. Sportlicher Höhepunkt war der Gewinn der Europameisterschaft 1988, dem bislang ersten und einzigen großen Titel in der Historie der "Elftal". Seitdem hat sich das niederländische Team - mit Ausnahme der Weltmeisterschaft 2002 und der Europameisterschaft 2016 - für jedes große Turnier qualifiziert.

Rekordnationalspieler: Wesley Sneijder (2003-2018) - 134 Länderspiele
Rekordtorschütze: Robin van Persie (2005-2015) - 50 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 1988 - EM-Dritter 1976
Vize-Weltmeister 1974, 1978, 2010 - WM-Dritter 2014 - WM-Vierter 1998
Olympia-Bronze 1908, 1912, 1920
Turniere: Europameisterschaften - Weltmeisterschaften 
Länderspiele der niederländischen Herren-Nationalmannschaft

Niederlande (Damen)
Die Damen-Nationalmannschaft der Niederlande gehört mittlerweile auch zu den europäischen Spitzenteams im Frauenfußball. Das erste Länderspiel fand im April 1971 statt. Allerdings spielte die niederländische Frauen-Auswahl im internationalen Vergleich lange Zeit keine sportliche Rolle. Erst in den 2000er-Jahren konnte sich das Team erstmals auch für große Turniere qualifizieren. Die bislang größten Erfolge waren der Gewinn der EM 2017 im eigenen Land sowie die Vize-Weltmeisterschaft 2019.

Rekordnationalspielerin: Sherida Spitse (seit 2006) - 236 Länderspiele
Rekordtorschützin: Vivianne Miedema (seit 2013) - 96 Länderspieltore
Erfolge: Europameister 2017 - Vize-Weltmeister 2019
Turniere: EuropameisterschaftenWeltmeisterschaften - Olympische Spiele
Länderspiele der niederländischen Damen-Nationalmannschaft

Brasilien (Herren)
Seit den frühen Anfängen zählt die brasilianische Nationalmannschaft zur Weltspitze im internationalen Fußball. Mit derzeit fünf WM-Titeln gilt die "Seleção" heute als weltweit erfolgreichste Mannschaft der Welt. Brasilien ist das einzige Land, welches bislang an allen WM-Turnieren teilgenommen hat. Zudem ist die Auswahl aus Südamerika Rekordhalter beim FIFA-Konföderationen-Pokal mit vier Siegen. Hinzu kommen bislang acht Titelgewinne bei der Südamerikameisterschaft (Copa América). 

Im Unterschied zur europäischen Konkurrenz hatte der brasilianische Fußball durch den Zweiten Weltkrieg (1939-1945) nur kaum gelitten. Somit zählte die "Seleção" neben England zu den Topfavoriten für die Weltmeisterschaft 1950 im eigenen Land. Besondere Ausnahme: Es war das einzige Turnier, bei dem der Titelträger durch zwei Finalrunden bestimmt wurde.

Im entscheidenden Finalspiel unterlag die brasilianische Auswahl jedoch dem Nachbarn und neuen Weltmeister aus Uruguay. Bis heute gilt die Niederlage im heimischen Maracanã-Stadion als traumatischer Tiefpunkt ("Maracanaço") in der brasilianischen Fußballgeschichte. Seitdem spielte das brasilianische Team nie mehr in bis dahin üblichen weißen Trikots, die durch das heute übliche Blau-Gelb ersetzt wurden. Zudem hält das Spiel mit rund 200.000 Zuschauern bis heute den Publikumsrekord aller Fußballspiele der Geschichte.

Nach der traumatischen Heimniederlage absolvierte die brasilianische Mannschaft fast zwei Jahre lang keine Länderspiele mehr. So wurde die "Seleção" für Weltmeisterschaft 1954 nahezu vollständig ersetzt. Allerdings schied das südamerikanische Team bereits im Viertelfinale in der "Schlacht von Bern" - einem der brutalsten Spiele in der WM-Geschichte - gegen den späteren Finalisten Ungarn aus.

Erst vier Jahre später begann bei der Weltmeisterschaft 1958 die Ära um Weltstar Pelé. Dabei gewann die "Seleção" um den 17-jährigen Nachwuchsspieler im bislang torreichsten WM-Finale aller Zeiten den ersten WM-Titel der Geschichte. Erstmals gewann eine südamerikanische Mannschaft ein WM-Turnier auf europäischem Boden. Bei der Weltmeisterschaft 1962 gelang der brasilianischen Mannschaft die erste und bislang einzige Titelverteidigung. Seinen dritten und letzten WM-Titel gewann Pelé bei der Weltmeisterschaft 1970. Ein besonders Kuriosum: Mário Zagallo gelang es bei diesem Turnier als erstem Fußballer überhaupt, nach zwei WM-Titeln als Spieler nun auch als Trainer eine Weltmeisterschaft zu gewinnen.

Mit dem Rücktritt Pelés aus der Nationalmannschaft 1971 begann auch eine lange Durstrecke bei WM-Turnieren. So bot die brasilianische Mannschaft bei den folgenden Turnieren eine eher durchschnittliche bis enttäuschende Vorstellung. Auch bei den Weltmeisterschaften 1982 und 1986 wurde das südamerikanische Team um Weltstars wie Zico oder Falcão seiner Rolle als Favorit nicht gerecht werden. Erst bei der WM 1994 gelang der "Seleção" der vierte Titelgewinn in der Geschichte. Nach einem zweiten Platz bei der WM 1998 sie bei der ersten WM 2002 in Asien ihren fünften und bislang letzten WM-Titel gewinnen.

Nach einem enttäuschenden Abschneiden bei den folgenden WM-Turnieren sollte bei der zweiten Heim-WM der Geschichte der lang ersehnte Titelgewinn im eigenen Land gelingen. Doch wie bereits 1950 endete das Vorhaben in einem neuerlichen sportlichen Tiefpunkt: In einem denkwürdigen Halbfinalspiel ("Mineiraço") kassierte die "Seleção" die bis dato höchste Niederlage in ihrer Turniergeschichte sowie die erste Pflichtspielniederlage vor heimischem Publikum seit 1975. 

Die erhoffte Wiedergutmachung im abschließenden Spiel um Platz drei misslang jedoch: Mit einer deutlichen Niederlage gegen die Niederlande belegte das brasilianische Team nur den vierten Platz. Nach einem sportlichen Neustart konnte die "Seleção" wieder an alte Erfolge anknüpfen. So gewann sie bereits 2019 im eigenen Land die Copa América.

Rekordnationalspieler: Cafu (1990-2006) - 142 Länderspiele
Rekordtorschütze: Neymar (seit 2010) - 79 Länderspieltore
Erfolge: Südamerikameister 1919, 1922, 1949, 1989, 1997, 1999, 2004, 2007, 2019
Vize-Südamerikameister 1921, 1925, 1937, 1945, 1946, 1953, 1957, 1959, 1983, 1991, 1995
Weltmeister 1958, 1962, 1970, 1994, 2002 - Vize-Weltmeister 1950, 1998
WM-Dritter 1938, 1978 - WM-Vierter 1974, 2014 
Olympia-Sieger 2016, 2021 - Olympia-Silber 1984, 19882012 - Olympia-Bronze 1996, 2008
FIFA-Konföderationen-Pokalsieger 1997, 2005, 2009, 2013 
Turniere: Weltmeisterschaften - Olympische Spiele 
Länderspiele der brasilianischen Herren-Nationalmannschaft

Brasilien (Damen)
Neben dem Herrenteam zählt auch die brasilianische Damen-Mannschaft zu den spielstärksten und weltbesten Auswahlmannschaften im internationalen Frauenfußball. Ihr erstes offizielles Länderspiel bestritt die weibliche "Seleção" am 22. Juli 1986 gegen die USA. Auch wenn dem brasilianischen Damen-Team bislang ein WM-Titel verwehrt blieb, gilt die Auswahl um Weltstar Marta als unangefochtene Nummer eins in Südamerika.

Rekordnationalspielerin: Formiga (1995-2001) - 185+ Länderspiele
Rekordtorschützin: Marta (2003-2024) - 126 Länderspieltore
Erfolge: Südamerikameister 1991, 1995, 1998, 2003, 2010, 2014, 20182022
Vize-Weltmeister 2007, 1999
Olympia-Silber 2024 - Olympia-Bronze 2004, 2008
Turniere: Weltmeisterschaften - Olympische Spiele

Argentinien (Herren)
Die Länderspielgeschichte der argentinischen Nationalmannschaft ("La Albiceleste") reicht bis ins Jahr 1902 zurück. Dabei zählte das südamerikanische Team von Beginn an zu den stärksten und erfolgreichsten Auswahlmannschaften im internationalen Fußball. Bereits 1921 verbuchte die "Albiceleste" mit dem Gewinn der Südamerikameisterschaft den ersten internationalen Erfolg. Allerdings sollte es bis 1978 dauern, bis die argentinische Mannschaft vor heimischem Publikum erstmals einen WM-Titel gewinnen konnte.

Maßgeblich beteiligt am zweiten Titelgewinn 1986 war Diego Maradona, der bis heute als bester argentinischer Spieler aller Zeiten gilt. Kurios: Im Jahre 2002 versuchte der argentinische Fußballverband Maradonas Trikot-Nummer "10" zu schützen, damit diese in der "Albiceleste" nicht mehr vergeben würde. Die FIFA lehnte dieses Ansinnen ab.

Rekordnationalspieler: Lionel Messi (seit 2005) - 187 Länderspiele
Rekordtorschütze: Lionel Messi (seit 2005) - 109 Länderspieltore
Erfolge: 
Südamerikameister 
1921, 1925, 1927, 1929, 1937, 1941, 1945, 1946, 1947, 1955, 1957, 1959 (I)1991, 19932021, 2024
Vize-Südamerikameister 
1916, 1917, 1920, 1923, 1924, 1926, 1935, 1942, 1959 (II), 1967, 2004, 20072015, 2016
Weltmeister 1978, 1986, 2022 - Vize-Weltmeister 1930, 1990, 2014
FIFA-Konföderationen-Pokalsieger 1992 - Olympia-Silber 1928
Turniere: Weltmeisterschaften - Olympische Spiele 
Länderspiele der argentinischen Herren-Nationalmannschaft

Uruguay (Herren)
Die Nationalmannschaft Uruguays gehört als Nummer drei der großen südamerikanischenFußballnationen auch zu den weltweit stärksten Auswahlteams. Vor allem in den frühen Tagen des Fußballs galt der uruguayische Spielstil als das Maß aller Dinge. Zudem ist das Team Uruguays die Fußballnationalmannschaft mit den meisten internationalen Titeln. 

Bereits im 19. Jahrhundert brachten englische Arbeiter den Ballsport in das südamerikanische Land. Schon bald gelang es aber das englische System des "Kick and Rush" durch ein modernes Kombinations- und Dribbelspiel in den Hintergrund zu drängen.

In den 1920er-Jahren war "La Celeste" bereits das Maß aller Dinge auf der internationalen Fußballbühne. Die aus Metzgern, Schuhputzern und Gemüseverkäufern zusammengestellte Mannschaft gewann bei den Olympischen Spielen 1924 souverän die Goldmedaille. Vier Jahre später wiederholten die "Urus" ihren Erfolg mit einem weiteren Olympiasieg 1928 bei den Sommerspielen von Amsterdam.

Wenig verwunderlich daher, dass die Mannschaft Uruguays um ihren Superstar, die "schwarze Perle" José Leandro Andrade bei der ersten Weltmeisterschaften 1930 im eigenen Land zu den Topfavoriten gehörte und sich im Finale gegen den südamerikanischen Rivalen Argentinien den ersten WM-Titel in der Geschichte sicherte.

Nicht minder historisch war auch der zweite zweite WM-Titel Uruguays im Jahre 1950, als sich das Team um Kapitän Obdulio Jacinto Varela in einem denkwürdigen "Endspiel" knapp gegen Gastgeber Brasilien durch setzte. Seitdem spielt die Mannschaft vom Río de la Plata nur noch eine mittelmäßige Rolle. Bei der Südamerikameisterschaft ist das Team Uruguays mit bislang 15 Titeln jedoch Rekordhalter.

Rekordnationalspieler: Diego Godín (2005-2022) - 125 Länderspiele
Rekordtorschütze: Luis Suárez (2007-2024) - 68 Länderspieltore
Erfolge:
Südamerikameister 
1916, 1917, 1920, 1923, 1924, 1926, 1935, 1942, 1956, 1959 (II), 1967, 19831987, 1995, 2011
Vize-Südamerikameister 1919, 1927, 1939, 1941, 1989, 1999
Weltmeister 1930, 1950 - WM-Vierter 1954, 1970, 2010 - Olympiasieger 1924, 1928 
Turniere: Weltmeisterschaften - Olympische Spiele
Länderspiele der uruguayischen Herren-Nationalmannschaft

Vereinigte Staaten von Amerika (USA) (Damen)
In den Vereinigten Staaten von Amerika galt Fußball lange Zeit als Randsportart. Dennoch gehört die Nationalmannschaft der Damen heute zu den erfolgreichsten Damenteams der Welt. Neben Deutschland und Norwegen sind die US-Girls die einzige Damenmannschaft, welche, die Olympiasieger, Weltmeister und Kontinentalmeister wurde. Zudem ist die US-Auswahl der Damen das erste Team in der Geschichte des Frauenfußballs, welches sich ausschließlich aus professionellen Fußballerinnen zusammensetzte.

Mit insgesamt mehr als 750 Länderspielen haben die USA die meisten Länderspiele aller Frauen-Nationalmannschaften bestritten. Häufigste Gegnerinnen waren Kanada und im interkontinentalen Vergleich die Damenauswahl aus China. Zudem haben mittlerweile 35 Nationalspielerinnen der USA bereits mindestens 100 Länderspiele bestritten. Elf Spielerinnen absolvierten sogar über 200 Länderspiele. Weltrekordhalterin ist Kristine Lilly.

Rekordnationalspielerin: Kristine Lilly (1987-2010) - 352 Länderspiele
Rekordtorschützin: Abby Wambach (2001-2015) - 184 Länderspieltore
Erfolge:
Nord- und Zentralamerikameister 1991, 1993, 1994, 2000, 2002, 2006, 2014, 2018, 2022, 2024
Weltmeister 1991, 1999, 2015, 2019 - Vize-Weltmeister 2011
WM-Dritter 1995, 2003, 2007
Olympiasieger 1996, 2004, 2008, 2012, 2024 - Olympia-Bronze 2020
Turniere: Weltmeisterschaften - Olympische Spiele 
Länderspiele der US-amerikanischen Damen-Nationalmannschaft

Besondere Länderspiele

Weitere herausragende Herren-Mannschaften

Weitere herausragende Damen-Mannschaften

Weitere Informationen

 
E-Mail
Anruf
LinkedIn