Geographie: Von den Tiefen der Erde auf das Dach der Welt
Europa
Europa bildet gemeinsam mit Asien die eurasische Landmasse. Es gilt aber allgemein als eigenständiger Kontinent, der etwa einem Fünftel der Landmasse in Anspruch nimmt. So ist Europa zwar der zweitkleinste Kontinent der Welt, besitzt aber die drittgrößte Bevölkerung aller Kontinente. Politisch besteht es derzeit aus 47 souveränen Staaten. Dazu kommen abhängige Gebiete mit innerer Autonomie - darunter Åland, Färöer oder Grönland. Geographisch ist der europäische Kontinent stark zergliedert. Höchster Punkt ist der Mont Blanc mit 4.792 Meter.
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Afrika
Afrika ist der zweitgrößte Kontinent nach Asien der Erde mit derzeit etwa 16 Prozent der Weltbevölkerung. Im Altertum bezeichnete "Africa" nur das Gebiet um das heutige Tunesien, zurückgehend au den römischen Senator Publius Cornelius Scipio Africanus. Heute ist der Erdteil von der kulturellen Vielfalt seiner Völker, dem Erbe des Kolonialismus und den Folgen der Armut geprägt. Der längste Strom des Kontinents ist der Nil mit 6.671 Kilometern. Das Kilimandscharo-Massiv ist mit 5.895 Metern das höchste Bergmassiv des Kontinents. Auf der Basis der "Out-of-Africa-Theorie" gilt Afrika heute als "Wiege der Menschheit".
Amerika
Der amerikanische Doppelkontinent erstreckt sich auf einer Länge von etwa 15.000 Kilometern von Nord nach Süd. Klassisch wird er in Nordamerika (einschließlich Zentralamerika) und Südamerika aufgeteilt. Der Name geht auf den Italiener Amerigo Vespucci (1451-1512) zurück, der den Kontinent erstmals als eigenständigen Erdteil definierte. Höchster Berg Amerikas ist der Aconcagua in den chilenischen Anden mit 6.962 Metern. Längster Fluss Amerikas ist der Amazonas mit 6.448 Kilometern. Er ist zudem der wasserreichste Fluss der Erde und befördert mehr Wasser als Nil, Mississippi River und Jangtse zusammen.
- Geschichte Nordamerikas, Mittelamerikas und Südamerikas
- Staaten und historische Staaten in Amerika
Asien
Asien ist der größte Kontinent der Erde und umfasst etwa ein Drittel der Landmasse. Zudem leben in Asien etwa 60 Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Der Name Asiens leitet sich vom assyrischen Wort "Assu" ("Sonnenaufgang") ab. Längster Fluss des Kontinents ist der Jangtsekiang - er ist gleichzeitig auch der drittgrößte Strom der Erde. Zudem befindet sich in Asien mit dem Himalaya der größte Gebirgszug der Welt. Höchster Gipfel der Welt ist der Mount Everest mit 8.848 Metern. Asien ist zudem eine Wiege der Hochkulturen - beispielsweise in Mesopotamien, Indien, China oder Japan. Auch alle Weltreligionen entstanden in Asien.
- Geschichte und historische Staaten
- Staaten und Monarchien in Asien
Ozeanien
Ozeanien bezeichnet die kulturelle und wirtschaftliche Zusammengehörigkeit der Inselwelt im Pazifik. Dazu gehören derzeit über 7.500 Inseln mit einer Landmasse von 1,3 Millionen Quadratkilometern auf einem Meeresgebiet von 70 Millionen Quadratkilometern. In Bezug auf die Landmasse ist Ozeanien der kleinste Kontinent der Welt. Tektonisch ist es kein eigenständiger Kontinent, da die Inseln auf verschiedenen Erdplatten liegen. Im engeren Sinne gehören die Inseln und Inselgruppen Polynesien, Melanesien und Mikronesien zu Ozeanien - im weiteren Sinne auch Australien und Papua-Neuguinea. Häufig wird auch Australien als eigenständiger Kontinent gewertet.
- Geschichte Australiens und Ozeaniens
- Historische Staaten in Ozeanien
Die Polarregionen
Die Antarktis umfasst die Meeres- und Landgebiete rund um den Südpol. Im Zentrum der Region liegt der Kontinent Antarktika - auch Südkontinent genannt. Gemäß des Antarktis-Vertrages von 1959 darf der Kontinent nur zur friedlich und wissenschaftlich genutzt werden. Dabei soll das ökologische Gleichgewicht gewahrt werden - militärische Operationen und Abbau von Bodenschätzen sind verboten. Derzeit werden dort etwa 45 Milliarden Barrel Erdöl, 115 Billionen Kubikmeter Erdgas, Kohle, Titan-, Chrom-, Eisen- und Kupfererz sowie Uranerz vermutet. Auch Platin- und Goldvorkommen wurden in der Antarktis gefunden.
Die Arktis ist eine meist eisbedeckte Land- und Meeresfläche rund um den geografischen Nordpol, der reich an Bodenschätzen ist. Insbesondere Erdöl, Erdgas, Kohle, Eisen, Silber, Zink und Gold sind hier vorhanden. Die fünf Anrainerstaaten streiten sich allerdings um das etwa 26 Millionen Quadratkilometer große Gebiet. Bereits in den 1920er-Jahren zog Kanada seine Grenzen bis zum Nordpol. In der Folgezeit beanspruchten die ehemalige Sowjetunion, die USA, Dänemark mit Grönland und Norwegen mit Spitzbergen ihr "Tortenstück" von ihren Küsten bis zum Pol.
Der größte Teil des Nordpolarmeeres wurde bis vor wenigen Jahren als internationales Gebiet angesehen. Nach dem Internationalen Seerechtsübereinkommen (UNCLOS) vom 10. Dezember 1982 können Staaten bei der UNO über ihre 200 Seemeilen reichende Wirtschaftszone hinaus Hoheitsrechte beantragen. In diesem "Juristischen Kontinentalschelf" ist die Ausbeutung von Rohstoffen erlaubt. Zudem wurde 1996 der Arktische Rat gegründet: Bei diesem handelt sich um ein zwischenstaatliches Forum, das einen Ausgleich zwischen arktischen Anrainerstaaten und den indigenen Völkern finden soll. Zudem sollen der Klimaschutz und die Sicherheit in der Region gefördert sowie Forschungsvorhaben und Entwicklungsprojekte koordiniert werden.
Geographische Rekorde der Erde |
Der höchste Punkt der Erde: Der Mount Everest Mit 8.848,86 Metern ist der Mount Everest im Himalaya der höchste Berg der Erde. Er gehört zu den 14 Achttausendern sowie zu den Seven Summits. Der Berg ist seit 1856 nach dem britischen Landvermesser George Everest benannt. Heute ist der Mount Everest ein begehrtes Ziel für Bergsteiger. Die ersten Versuche wurden bereits in den 1920er-Jahren unternommen. Allerdings dauerte es bis zum 29. Mai 1953, als Edmund Hillary und Tenzing Norgay im Rahmen der neunten britischen Mount-Everest-Expedition als erste Menschen auf dem Gipfel standen. Seit den 1960er Jahren wurden zahlreiche neue Routen eröffnet. Schätzungen zufolge sind bislang rund 330 Menschen beim Versuch, den Berg zu erklettern, ums Leben gekommen.
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Quelle: Statista |
Die tiefste Stelle der Erde: Der Mariannengraben Als tiefste Senke der Erdoberfläche gilt der Marianengraben im westlichen Pazifik. Er zieht sich an der Nahtstelle zweier Erdplatten entlang über eine Länge von rund 2.000 Kilometern. Die größte hier bislang ausgelotete Meerestiefe beträgt in der sogenannten Witjastiefe etwa 11.034 Meter. Der Mount Everest als höchster Berg der Erde würde somit vollständig darin verschwinden - und sich trotzdem noch etwa zwei Kilometer unter der Wasseroberfläche befinden. Der Wasserdruck beträgt am tiefsten Punkt 1.170 bar. Am 23. Januar 1960 tauchten der Schweizer Jacques Piccard und der US-Amerikaner Don Walsh als erste Menschen mit dem Tauchboot Trieste auf eine Tiefe von 10.916 Meter in den Graben hinab. Im Marianengraben befinden sich noch weitere Tiefs: das Challengertief mit 10.994 Metern, das Triestetief mit 10.916 Metern und das HMRG-Tief mit 10.809 Metern. Die trockenste Wüste der Erde: Die Atacama-Wüste Die Atacama-Wüste, kurz Atacama, erstreckt sich entlang der Pazifikküste Südamerikas erstreckt sich vom 18. bis 27. Breitengrad über eine Strecke von 1.200 Kilometern und gilt als trockenste Wüste der Welt. Die durchschnittlichen Niederschlagshöhen liegen bei etwa 0,5 Millimeter - allerdings gibt es Stellen, wo seit Jahren kein Regen mehr registriert wurde. Der Grund: Sie liegt im Regenschatten der Anden. Zudem verhindert nahe der Küste eine kalte Meeresströmung, der Humboldtstrom, die Entwicklung von Regenwolken. |
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