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München: Von der Residenzstadt zur Weltstadt 

Die bayerische Landeshauptstadt München. (Quelle: Bild von Michael Siebert auf Pixabay)

Seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts steht München in dem Ruf, "Deutschlands heimliche Hauptstadt" zu sein. Als es sich dann noch eigenhändig als "Weltstadt mit Herz" bezeichnete, hatte dies durchaus auch für Spott gesorgt. "Millionendorf", "Unheimliche Hauptstadt" oder "Weltstadt der Halbseidenen" war da zu hören. Der Theaterlöwe und Wahlmünchner Fritz Kortner raunzte: "München hat das Gegenteil von Größenwahn. Es hat einen Kleinstadtwahn."

Der Aufstieg Münchens von der Residenzstadt zur weltoffenen Großstadt ging jedoch mit einigen Veränderungen einher. Kritiker beklagen vor allem die "Boutiquisierung" und "Verbankung" der Altstadt. Und dennoch: die Isarmetropole ist heute eine der führenden Wirtschaftsmetropolen Deutschlands. Dabei fehlt der Stadt nichts, womit auch Berlin, Rom, Wien oder Paris aufwarten können: nämlich mit Triumphtoren, Siegessäulen, Obelisken und Staus - nur eben übersichtlicher. Die Isarmetropole bietet jedenfalls eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten - vom Marienplatz über das Hofbräuhaus, den Englischen Garten und Olympiapark bis hin zum mächtigen Stadtschloss - der Residenz - und der weitläufigen Barockanlage von Schloss Nymphenburg. Aber auch kulturell hat München viel zu bieten - von großen Sammlungen, die Weltruhm genießen bis hin zu kleinen Museen, die auch ausgefallene Vorlieben bedienen.

Über Jahrhunderte hinweg diente München als Residenzstadt für die bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige sowie für die Erzbischöfe von München und Freising. Ein Höhepunkt in der Geschichte war die Erhebung des Kurfürstentums Bayern zum Königreich. Anlass war die Bündnistreue Bayerns mit Napoleon Bonaparte während der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am 2. Dezember 1805, die mit einem französischen Sieg endete. Im Frieden von Pressburg wurde Bayern zum Königreich proklamiert - Herzog Maximilian IV. Joseph (1799-1805) nahm zudem zum 1. Januar 1806 den offiziellen Titel "König Maximilian I. von Bayern" (1806-1825) an. Gemeinsam mit seinem Minister Maximilian Joseph Graf von Montgelas (1799-1817) gilt er als Reformer des bayerischen Staates: Bayern erhielt eine ständeunabhängige Volksvertretung. Gleichzeitig beseitigte die Verfassung alle Relikte der Leibeigenschaft.

"In München sind Lederhose und Laptop eine Symbiose eingegangen."

Roman Herzog (1934-2017), Bundespräsident (1994-1999) und Präsident des Bundesverfassungsgerichts (1987-1994)

Doch nicht nur politisch spielte München als bayerische Haupt- und Residenzstadt in der Folgezeit eine wichtige Rolle. Während der Regierungszeit von Maximilian I. Joseph wuchs München zu einer der größten Städte in Europa heran. Unter seinem Nachfolger Ludwig I. (1825-1848) entwickelte sich München zu einer weithin bekannten Kunststadt. Neben den bekannten Bauwerken wie der Feldherrnhalle oder dem Königsplatz entstanden außerdem weltbekannte Museen wie die Alte und Neue Pinakothek. Zudem festigte der bayerische König Maximilian II. Joseph (1848-1864) den Ruf Münchens als Universitätsstadt und gründete das Maximilianeum zur Hochbegabtenförderung. Auch der Baustil ( "Maximilianstil") seiner Zeit war für München prägend, wie etwa bei der Maximilianstraße.

Unter Prinzregent Luitpold (1886-1912) erfuhr München einen enormen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung: so erlebte Schwabing eine Blüte als Künstlerviertel. Im Jahre 1903 wurde das Deutsche Museum eröffnet und 1907 mit dem Tierpark Hellabrunn der weltweit erste Geo-Zoo. Im gleichen Jahr wurde auch die Künstlervereinigung Der Blaue Reiter ins Leben gerufen. Nicht zu vergessen: im Jahre 1899 fand in München die erste Fahrprüfung der Welt mit Ausgabe von Führerscheinen und ersten Zulassungsnummern statt. Luitpold übernahm 1886 die Regierungsgeschäfte für den entmündigten König Ludwig II. (1864-1886), der volkstümlich auch als "Märchenkönig" bezeichnet wurde. Der Monarch hatte sich in der Geschichte Bayerns vor allem als leidenschaftlicher Schlossbauherr - unter anderem von Neuschwanstein - ein Denkmal gesetzt.

Mit König Ludwig III. (1913-1918) endete im November 1918 nicht nur die Monarchie und die damit verbundene Herrschaft der Wittelsbacher. Die revolutionären Wirren in der Zeit der Münchner Räterepublik und der zweifelhafte Titel als "Hauptstadt der Bewegung" für die Nationalsozialisten prägten die Isarmetropole in den folgenden Jahrzehnten. Als Hauptstadt des Freistaates Bayern entwickelte sich München schließlich zu einer modernen Großstadt und zu einem bedeutenden High-Tech-Standort. Nicht umsonst wurde es in den 1960er-Jahren auch als "Deutschlands heimliche Hauptstadt" bezeichnet. So fehlt es der Isarmetropole an nichts, womit auch andere Großstädte aufwarten können - sie ist nur übersichtlicher und gemütlicher.

Wissenswertes rund um München

Ein Münchner Wahrzeichen: Das Hofbräuhaus

Ebenfalls weltberühmt und eines der Münchner Wahrzeichen ist das Hofbräuhaus am Platzl. Seine Geschichte reicht zurück bis zum 27. September 1589 als Herzog Wilhelm V. von Bayern (1579-1597) den Bau des Hauses als Brauerei für den Hof und dessen Bediensteten in Auftrag gab. Der Zweck des Hofbräuhaus war zunächst, mit der Produktion von Braunbier die Ausgaben des Hofes zu senken. 1828 gestattete König Ludwig I. von Bayern (1825-1848) die "Gastung": so war es fortan erlaubt, die Bevölkerung im Hofbräuhaus zu bewirten. 1844 wurde der Bierpreis deutlich unter das damals übliche Niveau, um dem "Militär und der arbeitenden Klasse einen gesunden und wohlfeilen Trunk zu bieten".

Mit dem zunehmenden Tourismus in München erfreute sich das Hofbräuhaus auch steigender Beliebtheit bei den Besuchern aus aller Welt. Von seiner Gründung an war es im Besitz der bayerischen Herrscher, zunächst Herzöge, später Kurfürsten. Seit 1852 gehört es dem bayerischen Staat. Übrigens: Das älteste noch bestehende Gasthaus Münchens ist die Hundskugel, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1440 zurückreichen.

Die lange Tradition der Biergärten

Die Biergärten haben sehr eine lange Tradition in der Münchner Gastronomiekultur. Sie entstanden bereits im 16. Jahrhundert, als Bier vorwiegend noch mit untergäriger Hefe gebraut wurde. Da das Bierbrauen somit nur in den kalten Monaten zwischen Ende September und Ende April möglich. Da es zudem auch noch keine Pasteurisierung gab, entstanden Biergärten entstanden häufig unter Baumpflanzungen. Diese wurden über den Bierkellern angepflanzt, um eine Kühlung des Bieres zu gewährleisten.

Traditionelle Biergärten werden zudem vom Gaststättenrecht bezüglich des Lärmschutzes privilegiert. Begründet wird dies mit einer besonderen Bedeutung der Biergärten, weil diese "wichtige soziale und kommunikative Funktionen" erfüllen würden. Außerdem dürfen Gäste im Biergarten selbst mitgebrachte Speisen verzehren, Getränke sind aber nur beim Betreiber des Biergartens zu erwerben.

Rechtliche Grundlage dafür ist die Bayerische Biergartenverordnung von 1999. Heute sind Biergärten ein fester Bestandteil des sozialen Lebens in München. Typisch für sie ist die sogenannte "Biergarnitur". Der größte Biergarten Münchens ist mit etwa 8.000 Plätzen der Hirschgarten.

Das bayerische Nationalgetränk

Als "Weißbier" bezeichnet man üblicherweise ein obergäriges Bier, das in Deutschland mindestens zur Hälfte aus Weizenmalz hergestellt sein muss. Außerhalb Südbayerns wird es auch als "Weizen", "Weißes", "Weiße", sowie - zur genaueren Differenzierung - auch als "Hefeweizen", "Hefe" oder "Kristallweizen" bezeichnet. Der Stammwürze-Gehalt liegt üblicherweise zwischen elf und 14 Prozent, der Alkoholgehalt normalerweise bei fünf bis sechs Volumenprozent. Maßgebend ist zudem auch das Reinheitsgebot, wonach Bier nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser enthalten soll. Weißbier wird in besonders geformten hohen, schlanken Gläsern ausgeschenkt.

Deren Form wurde so gewählt, damit die Kohlensäureperlen lange durch das Getränk nach oben steigen können und es lange frisch halten. Der verstärkte Glasboden dient dazu, um mit dem Bier traditionsgemäß "unten" anzustoßen, was gewöhnlich auch als "Weißbierstutz'n" bezeichnet wird. Die älteste noch bestehende Brauerei in der bayerischen Landeshauptstadt ist die Augustiner-Bräu Wagner KG. Ihre Wurzeln reichen bereits bis ins Jahr 1328 zurück als eine Brauerei des AugustinerordensIm Zuge der Säkularisation des Jahres 1803 wurde die Brauerei vom Staat übernommen. Seit 1829 ist sie im Privatbesitz der Familie Wagner.

Über den Ursprung des Begriffes "Bier" wissen die Experten allerdings noch recht wenig: So halten manche Sprachwissenschaftler eine Verwandtschaft mit dem Wort "brauen" für wahrscheinlich. Aber auch ein Zusammenhang mit dem germanischen Wort für Gerste oder Getreide ist denkbar. Manche Forscher wollen darin sogar einen Zusammenhang mit dem türkischen "buzza" erkennen - einem Getränk aus Hirse, Mais, Buchweizen, Hafermehl und Gerste.

Andere Sprachwissenschaftler vermuten eine Ableitung vom spätlateinischen Wort "biber" ("Trank"), da Bier zuerst in den Klöstern gebraut wurde. Möglich ist zudem auch eine Verwandtschaft mit dem germanischen Wort "beuza" - es beschreibt das "Aufschäumende" und "Blasenwerfende".

Der meteorologische Luftgeist Föhn

Er gilt als Luftikus, Streuner oder fiebriger Geselle - der Föhn. Dabei handelt es sich bei ihm lediglich um ein meteorologisches Wetterphänomen: Fällt der Luftdruck am Nordrand der Alpen unter jenen am Südrand, entsteht durch die Saugwirkung ein warmer und trockener Fallwind. Die im Süden aufsteigende feuchte Luft strömt nordwärts und regnet sich über den Alpen ab. Die Schlechtwetter-Wolken werden schließlich vom Föhn verdrängt - die verbliebenen Streifenwolken an einem fiebrig blauen Himmel erzeugen die klarste Fernsicht. Bei vielen Menschen erzeugt diese Wetterlage nicht selten die Föhnkrankheit - zu den bekanntesten Symptomen gehören Herz- und Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Ob es sich dabei um eine eigene Krankheit oder lediglich um eine Form von Wetterfühligkeit handelt, ist heute umstritten.

Mit Flugblättern gegen den Nazi-Terror

Die Weiße Rose wurde im Juni 1942 gegründet. Sie zählt zu bekanntesten und bedeutendsten Widerstandsgruppen gegen den Nationalsozialismus. Am 18. Februar 1943 setzte die Gruppe ein mutiges Zeichen gegen den Terror des NS-Regimes, als die Geschwister Scholl in der Münchner Universität Hunderte von Flugblättern gegen das NS-Regime. Bis heute gelten die Geschwister als bedeutende Symbolgestalten eines an humanistischen Werten orientierten deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. In Erinnerung an die mutige Aktion der Widerstandsgruppe wird seit 1980 der Geschwister-Scholl-Preis verliehen.

Dachau - das erste Konzentrationslager der NS-Diktatur

Das ehemalige KZ Dachau liegt etwa 20 Kilometer nordwestlich von München und war das erste große und dauerhaft angelegte Konzentrationslager während der NS-Diktatur. Bereits wenige Wochen nach der "Machtergreifung" Adolf Hitlers wurde das KZ am 22. März 1933 errichtet. Die ersten Gefangenen waren politische Gegner des NS-Regimes - später folgten Kriminelle, engagierte Christen, Sinti und Roma, Homosexuelle sowie vor allem Juden.

Zwischen 1933 und 1945 waren im Dachauer KZ sowie seinen 140 Außenstellen mehr als 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. Als das Lager am 29. April 1945 von US-Truppen befreit wurde, waren noch mehr als 30.000 Häftlinge aus 31 Nationen in den Baracken eingepfercht. Nach der Befreiung des KZ Dachau inhaftierten die Alliierten bis 1948 im Internierungslager Dachau ehemalige Angehörige der SS und der Waffen-SS sowie frühere Funktionäre der NSDAP. Heute befindet sich auf dem Gelände die KZ-Gedenkstätte Dachau.

Schwabing - vom Künstlerviertel zum Szeneviertel

Einst galt Schwabing als bedeutendes Mekka für zahlreiche bekannte Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts. Am 29. Dezember 1886 zur Stadt erhoben, wurde Schwabing im Jahre 1890 in die damalige Residenzstadt München eingemeindet. Dank des hervorragenden Rufs der Akademie der Bildenden Künste war Schwabing bereits um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts ein Mekka für zahlreiche bedeutende Künstler. In den Künstlerkneipen verkehrten unter anderem Maler wie Paul Klee oder die Mitglieder der Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter". Bedeutende Dichter und Schriftsteller wie Ludwig Ganghofer (1855-1929), Ludwig Thoma (1867-1921), Thomas Mann (1875-1955), Berthold Brecht (1898-1956) lebten und arbeiteten ebenfalls in Schwabing. Heute zählt der größte Münchner Stadtbezirk zu den bedeutendsten Szenevierteln der bayerischen Landeshauptstadt.

Ein Mönch und ein "Kindl"

Der Mönch gilt seit jeher der zentrale Bestandteil des Münchner Stadtwappens, da sich zudem der Name der Stadt vom Begriff "Mönch" ableitet. So wird auf dem Wappen ein Mönch mit einer golden bordierten, schwarzen Kutte, sowie mit Kapuze und roten Schuhen dargestellt. In der linken Hand hält er ein rotes Buch, die rechte ist erhoben, Daumen, Zeige- und Mittelfinger sind ausgestreckt. Aus dem Stadtwappen Münchens leitete sich im Laufe der Zeit auch das sogenannte "Münchner Kindl" ab. Verschiedene Künstler hatten das Wappen seit dem 16. Jahrhundert immer wieder verändert und den Mönch zunehmend als Kind dargestellt. In den 1920er-Jahren wurde aus dem Jungen schließlich ein Mädchen.

Seit 1972 wird vom Festring München e. V. jedes Jahr ein Münchner Kindl berufen, dass zwischen 20 und 29 Jahre alt sein sollte. Der Festring organisiert den Einzug der Wiesn-Wirte sowie den Trachtenzug des Oktoberfestes. Das Münchner Kindl führt den Einzug der Wiesn-Wirte des Münchner Oktoberfestes an und steht neben dem Oberbürgermeister von München, wenn er das Oktoberfest mit einem "O'zapft is!" eröffnet. Es stammt aus den Reihen der Münchner Wiesn-Wirte, Schausteller und Brauereien. Das Münchner Kindl gilt auch als die "Botschafterin" der Stadt. Fremdsprachenkenntnisse, gute Umgangsformen, sowie großes Fachwissen über München und Bayern sind daher von Vorteil.

Die gute alte Zeit des "Märchenkönigs"

Er ist wohl der berühmteste und bekannteste bayerische Monarch: König Ludwig II. von Bayern (1864-1886). Zahlreiche Lieder ranken sich noch heute um das Leben und den Tod des Wittelsbachers. Der bayerische Geheimbund der "Guglmänner" versteht sich noch heute als Hüter der bayerischen Monarchie und hält auch die Verschwörungstheorien um Ludwigs Tod am 13. Juni 1886 am Leben. Während Ludwig II. zu Lebzeiten vor allem nach einem mystisch geprägten Idealbild eines christlichen Königtums strebte, zeigte er während seiner Regierungszeit kaum praktisch-politische Initiative. So hat sich Ludwig II. in der bayerischen Geschichte vor allem als leidenschaftlicher Schlossbauherr ein Denkmal gesetzt, weshalb er volkstümlich auch als "Märchenkönig" bezeichnet wird.

Das berühmteste Bauwerk ist das idyllisch in den Bergen gelegene Schloss Neuschwanstein. Rund 1,3 Millionen Besucher besichtigen jedes Jahr das Märchenschloss bei Füssen. Das kleinste von Ludwigs Schlössern ist Schloss Linderhof bei Oberammergau. Es ist zudem das einzige, das noch zu seinen Lebzeiten vollendet wurde. Die besondere Attraktion ist die Venusgrotte - eine künstlich angelegte Tropfsteinhöhle mit einem Wasserfall und See. Schloss Herrenchiemsee gilt als Abbild des Schlosses von Versailles auf der Herreninsel - der größten Insel des Chiemsees - und sollte ein Denkmal für den französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. (1643-1715) werden. Im Königshaus am Schachen verbrachte Ludwig II. seine Geburtstage in der Abgeschiedenheit des Wettersteingebirges. Heute ruht der bayerische Monarch in der Fürstengruft der Münchner Jesuitenkirche St. Michael.

München und seine olympische Geschichte

Nach Berlin 1936 war München der Gastgeber der Olympischen Sommerspiele 1972. Im Gegensatz zu den Spielen von 1936 wollte man in München heitere und offene Spiele ohne politischen Charakter organisieren. Überschattet wurden die Spiele letztlich aber vom Olympia-Attentat, bei dem 17 Menschen ums Leben kamen. Dennoch gingen die Spiele weiter, die vor allem die Handschrift von Organisationspräsident Willi Daume trugen. Geschichte schrieben die Spiele außerdem mit dem bunten Dackel "Waldi" - dem ersten offiziellen Olympia-Maskottchen. Die Gesamtkosten für die Spiele betrugen 1,972 Milliarden D-Mark (etwa 985 Millionen Euro).

Am 8. Dezember 2007 beschloss der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) einstimmig die Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018. Mit der erneuten Nutzung der alten Olympia-Sportstätten und klimaneutralen Konzepten sollten zudem neue ökologische Maßstäbe gesetzt werden. Auf der Grundlage eines "Zwei-Cluster-Konzepts" waren die Eiswettbewerbe in der bayerischen Landeshauptstadt geplant. Die übrigen Wettbewerbe sollten hingegen am Fuße der Zugspitze durchgeführt werden.

Demnach sahen die Pläne der Organisatoren Ausgaben über 2,85 Milliarden Euro vor. Neben den Organisationskosten von 1,3 Milliarden Euro wurden die dauerhaften Investitionen mit 1,55 Milliarden Euro beziffert - finanziert von der öffentlichen Hand und Privatinvestoren. Letztlich entschied sich das Internationale Olympische Komitee (IOC) am 6. Juli 2011 jedoch für den südkoreanischen Mitbewerber Pyeongchang.

Diskussionsforum für die Politprominenz

Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt als weltweit wichtigstes und größtes Treffen seiner Art zur internationalen Sicherheitspolitik. Drei Tage lang diskutieren Staats- und Regierungschef, Sicherheitspolitiker sowie Vertreter von Militär, Rüstungsindustrie und Wissenschaft im Hotel Bayerischer Hof über aktuelle Sicherheitsthemen. Da die Teilnehmer keine Beschlüsse fassen, kann auf dem Podium oder in geschlossener Runde vergleichsweise offen diskutiert werden.

Das Treffen ging aus der sogenannten Wehrkundetagung hervor, die 1962 von deutschen Verleger Ewald von Kleist ins Leben gerufen wurde. In den ersten Jahren stand zunächst das Ost-West-Verhältnis auf der Tagesordnung. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde sie in "Sicherheitskonferenz" umbenannt sowie für die früheren Ostblock-Staaten und Teilnehmer aus Asien geöffnet. Zudem wurde die Veranstaltung auch um Themen wie Energieversorgung, Finanzpolitik oder Cyberkriminalität erweitert.

Marienverehrung in Bayern

Die Verehrung der Gottesmutter Maria als Schutzheilige Bayerns ("Patrona Bavariae") reicht bereits mehrere Jahrhunderte zurück. Sie wurde zwar von Herzog Maximilian I. von Bayern (1597-1651), allerdings dürfte sie jedoch deutlich älter sein. Ein besonderes Symbol der Marienverehrung in München ist die im Jahre 1638 errichtete Mariensäule. So werden heute jeden Samstag dort der Rosenkranz gebetet und Prozessionen abgehalten.

Der Marien-Wallfahrtsort Altötting - etwa 90 Kilometer östlich von München entfernt - gilt heute als geistliches Zentrum Bayerns und als Mittelpunkt bayerischer Volksfrömmigkeit. Die oberbayerische Stadt im Alpenvorland mit über 12.000 Einwohnern hat sich größten Pilgerstätte im deutschsprachigen Raum entwickelt. Rund eine Million Gläubige pilgern jährlich zur Gnadenkapelle mit der Schwarzen Madonna. Die Marienverehrung in Altötting beruht auf zwei Zwischenfälle in den Jahren 1489 und 1490, als ein dreijähriger Junge ertrank und ein weiterer von einem Wagen überfahren wurde. Die Eltern sollen daraufhin die Muttergottes angerufen haben, worauf den Jungen wieder das Leben geschenkt wurde.
In den überwiegend katholischen Gegenden Bayerns und im Saarland ist der 15. August ein gesetzlicher Feiertag, an dem Mariä Himmelfahrt begangen wird. Der Legende nach war dies der Todestag der Mutter Gottes. Im Jahre 1950 verkündete Papst Pius XII. (1939-1958) das Dogma "von der ganz menschlichen Aufnahme Mariens in den Himmel". Der Überlieferung nach stieg der Leichnam Marias in den Himmel auf - ihre Kleider blieben im Sarkophag und werden heute noch als Reliquien in großen Gotteshäusern gezeigt.

Andere Legenden berichten hingegen, dass die Apostel das Grab Marias öffneten und statt ihres Leichnams darin Blüten und Kräuter fanden. Aus diesem Grund wird in der katholischem Grund seit Jahrhunderten an diesem Tag auch eine Kräzerweihe zelebriert, die aus sieben Kräutern bestehen - symbolisch für die sieben Sakramente und die sieben Schmerzen Marias. Auf dem Dachboden aufgehängt, sollen die Kräuter gegen Krankheiten helfen sowie vor Gewittern und Blitzschlag schützen. In Deutschland wurde der Feiertag Mariä Himmelfahrt im 8. Jahrhundert eingeführt. Seit dem 13. Jahrhundert ist die Himmelfahrt der Mutter Gottes eine häufig verwendete Szene in der Kunst.

Kloster Andechs: Der "Heilige Berg" Bayerns

Das Kloster Andechs ist ein Benediktinerkloster in der oberbayerischen Gemeinde Andechs, die zur Abtei Sankt Bonifaz in München. Die Mönche betreuen eine der ältesten Wallfahrten in Bayern. Sie finanzieren mit ihren Wirtschaftsbetrieben das wissenschaftliche, kulturelle und soziale Engagement der Abtei München und Andechs. Der größte Wirtschaftsbetrieb ist die Klosterbrauerei Andechs. Diese ist heute die größte von nur noch wenigen authentischen Klosterbrauereien in Deutschland, welche durch eine existierende Ordensgemeinschaft konzernunabhängig geführt wird. Gebraut und abgefüllt wird nur vor Ort in Andechs. Zudem diente das Kloster den Wittelsbachern seit dem Mittelalter als Grabstätte. Eine Reihe älterer Angehöriger des Hauses ist heute im Inneren der Wallfahrtskirche bestattet.

Relevante Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen

  • Das Neue Rathaus ist ein durchaus effektvoller neugotischer Monumentalbau, der von 1867 bis 1908 in drei Bauabschnitten entstand. Weltberühmt ist vor allem das Glockenspiel im Turmerker, dass täglich jeweils um 11 Uhr, 12 Uhr sowie von März bis Oktober um 17 Uhr stattfindet. Mit 43 Glocken und 32 lebensgroßen Figuren ist es heute das viergrößte Glockenspiel in Europa.
  • Die bekannteste Münchner Kirche ist die Frauenkirche mit ihren weit sichtbaren Kuppelhauben. Sie gilt als unverwechselbares Wahrzeichen Münchens. Der Grundstein für den Sakralbau wurde 1468 gelegt und 20 Jahre später fertiggestellt. Die "Welschen Hauben" entstanden jedoch erst 1525. Der Innenraum des Doms bietet etwa 20.000 Menschen Platz. In der Fürstengruft befinden sich die ältesten Gräber der Wittelsbacher in Bayern.
  • Münchens größter Obst- und Gemüsemarkt ist auf dem Viktualienmarkt beheimatet. Seine Wurzeln liegen in einem "Kräutlmarkt", der bereits 1807 stattfand. In den folgenden rund 100 Jahre wuchs er auf die heute bekannte Größe an. Auf einer Gesamtfläche von etwa 100 Hektar findet man dort internationale Delikatessen, kulinarische Köstlichkeiten sowie traditionelles Obst und Gemüse oder lokale Spezialitäten.
  • Ebenfalls ein Wahrzeichen Münchens ist die Theatinerkirche (Sankt Kajetan). Anlass zum Bau der Barockkirche war ein Gelübde, welches die Frau des Kurfürsten Ferdinand Maria (1636-1679) - Henriette Adelaide von Savoyen (1635-1676) - aus Anlass der langersehnten Geburt des Thronfolgers Max Emanuel (1662-1726) - 1662 ablegte. Im Jahre 1688 wurde die Kirche fertiggestellt. Die Fassaden wurden 1768 im Rokoko-Stil gestaltet.
  • Seit der Stadtgründung gilt der Marienplatz als zentraler Platz Münchens. Beherrscht wird er von Münchens "guter Stube" - dem Neuen Rathaus. Heute ist der Platz das Zentrum für Feierlichkeiten und politischen Veranstaltungen, im Fasching verwandelt er sich zur "Gaudizone". Zur Adventszeit findet hier der traditionelle Christkindlmarkt statt. Seit 1310 darf er zudem nicht mehr bebaut werden.
  • Die wohl populärste Attraktion Münchens ist das Hofbräuhaus. Heute werden täglich in der Schwemme, den Trinkstuben, dem Festsaal und dem Biergarten rund 10.000 Liter Bier ausgeschenkt. Die Idee dafür entstammt einem Importboykott Herzog Wilhelms V. (1597-1626). Dieser ließ ab 1591 im neuerbauten Bräuhaus im Alten Hof Gerstenbier für den Hof selbst brauen. Die Bevölkerung darf allerdings erst seit 1828 dort ihre Maß trinken.
  • Ebenfalls ein Wahrzeichen Münchens ist die Theatinerkirche (Sankt Kajetan). Anlass zum Bau der Barockkirche war ein Gelübde, das Henriette Adelheid von Savoyen, die Frau des Kurfürsten Ferdinand Maria (1651-1679) - aus Anlass der langersehnten Geburt des Thronfolgers Max Emanuel (1679-1726) - 1662 ablegte. Im Jahre 1688 wurde die Kirche fertiggestellt - die Fassaden wurden 1768 im Rokoko-Stil gestaltet.
  • Der Schlosspark Nymphenburg erstreckt sich als riesige Barockanlage im Westen der Stadt. Das Schloss Nymphenburg war einst die Sommerresidenz der bayerischen Herrscher. Wegen seiner kunstvollen Inneneinrichtung und der vielbewunderten Schönheitsgalerie König Ludwigs I. von Bayern (1825-1848) gehört es zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Münchens. Ebenfalls im Schlosspark gelegen: das Rokokokleinod Schloss Amalienburg.
  • Der Hofgarten nahe ist heute einer der bedeutendsten fürstlichen Renaissancegärten nördlich er Alpen. Herzog Maximilian I. (1621-1653) ließ den Garten zwischen 1613 und 1617 nach dem Vorbild italienischer Renaissancegärten anlegen. Neben einem oktogonalen Tempel mit Diana-Statue befindet sich in dem Garten auch ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges (1914-1918) und ein Hofbrunnenwerk, das im Sommer zu besichtigen ist.
  • Die Asamkirche (Sankt Johann Nepomuk) gilt als Meisterwerk spätbarocker Baukunst. Sie wurde zwischen 1733 und 1746 vom angesehenen Architekten, Bildhauer und Stukkateur Egid Quirim Asam (1692-1750) erbaut. Die Kirche ist dem böhmischen Heiligen Johannes von Nepomuk (1350-1396) geweiht.
  • Die älteste gotische Hallenkirche Münchens ist die Heilig-Geist-Kirche nahe des Viktualienmarktes. Als Spital, Pilgerhaus und Kapelle im Jahre 1209 gegründet, entstand der Hallenbau erst 1392. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde sie 1946 wiedererrichtet.
  • Die Jesuitenkirche Sankt Michael ist die erste und größte Renaissance-Kirche des Nordens und zugleich wegweisend für den Barock in Süddeutschland. Sie wurde zwischen 1583 bis 1597 im Auftrag von Herzog Wilhelm V. (1597-1626) erbaut. In der Fürstengruft sind unter anderem die Sarkophage von König Ludwig II. von Bayern (1864-1886) sowie von Eugène de Beauharnais (1781-1824), dem Stiefsohn Napoleon Bonapartes (1769-1821), untergebracht.
  • Erste Spätbarock-Kirche Münchens ist die Dreifaltigkeitskirche in der Nähe des "Stachus". Die 1718 vollendete Votivkirche geht zurück auf das Gelübde der Tochter eines Kammerdieners - der "Lindmayrin". Erfüllt von Schreckensvisionen des herannahenden Spanischen Erbfolgekrieges gelobte die spätere Nonne den Bau der Kirche. Unterstützt wurde sie dabei von den Landständen und der Bürgerschaft.
  • Die Kirche Sankt Peter (Alter Peter) ist die älteste Pfarrkirche Münchens. Ihr Gründungsbau wurde bereits im 11. Jahrhundert errichtet. Im Innenraum befinden sich wichtige Werke aller Stilrichtungen. Die Klosterkirche Sankt Anna ist die erste Rokoko-Kirche Münchens und Altbayerns. Sie wurde zwischen 1727 und 1733 erbaut.
  • Eine der ältesten Wallfahrtskirchen Bayerns ist Sankt Maria in Ramersdorf. Seit dem 14. Jahrhundert ist die Kirche ein Doppel-Wallfahrtsort, wo die Mutter Gottes und das Heilige Kreuz verehrt werden. Mittelpunkt der Kirche ist der schwerbarocke Hochaltar.
  • Das Jüdische Zentrum München am Jakobsplatz in der Münchner Altstadt ist der Sitz der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG). Dazu gehören neben einem Kultur- und Gemeindehaus auch das neue Jüdische Museum, welches am 22. März 2007 eröffnet wurde. Der zentrale Mittelpunkt ist die Hauptsynagoge, die am 9. November 2006 eingeweiht wurde. Mit dem Jüdischen Zentrum erhielt die jüdische Gemeinde wieder eine Heimat in der Münchner Altstadt. Die alte Hauptsynagoge wurde 1938 von den Nationalsozialisten zerstört. Heute ist die IKG mit rund 9.500 Mitgliedern (Stand: 2023) die zweitgrößte jüdische Gemeinde in Deutschland.
  • Die Feldherrnhalle ist ein klassizistischer Hallenbau nach florentinischem Vorbild und wurde 1844 eingeweiht. Im Inneren befindet sich an der Wand ein Denkmal für die bayerische Armee. Den Aufgang flankieren zwei steinerne Löwen aus dem Jahre 1906. Die Erzstandbilder in den Seitenarkaden erinnern an die beiden deutschen Generäle Johann 't Serclaes von Tilly (1559-1632) und Carl Philipp von Wrede (1767-1838).
  • Das Müller'sche Volksbad ist eines der seltenen Jugendstil-Bäder in Europa. Das Bad wurde zwischen 1897 und 1901 nach dem Entwurf von Carl Hocheder (1854-1917) erbaut und wurde vom Münchner Ingenieur Karl Müller (1821-1909) spendiert. Zu seiner Bauzeit galt es als modernstes und teuerstes Bad der Welt. Außerdem ist es das erste öffentliche Hallenbad Münchens.
  • Die Ruhmeshalle wurde zwischen 1843 und 1853 als Gedenkstätte für "ausgezeichnete Bayern" von Leo von Klenze errichtet. Gemeinsam mit der Bavaria bildet die dreiflügelige dorische Säule eine bauliche Einheit. Die Halle liegt oberhalb der Theresienwiese - einer Sonderfreifläche von 42 Hektar im Stadtteil Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Sie wurde nach Therese von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854) benannt, der Gemahlin von König Ludwig I. von Bayern (1825-1848). Heute finden hier das Oktoberfest, das Münchner Frühlingsfest und das Toolwood-Festival statt.
  • Die Bayerische Staatsoper ist das bedeutendste klassizistische Opernhaus sowie die Heimstätte eines der traditionsreichsten Opernensembles. Insgesamt bietet sie 2.100 Besuchern Platz. Sie wurde von König Maximilian I. Joseph von Bayern (1806-1825) in Auftrag gegeben und 1818 eröffnet. Als Vorbild diente das Pariser Théâtre National de l'Odéon.
  • Das Prinzregententheater wurde 1901 nach dem Vorbild des Festspielhauses in Bayreuth eröffnet. Eine besondere Rarität ist der amphitheatralische Zuschauerraum mit 1.029 Plätzen und sechs Logen. Seit 1993 beherbergt das Theater die Bayerische Theaterakademie mit ihren Ausbildungszweigen Schauspiel, Musical, Oper, Regie, Dramaturgie, Lichtgestaltung, Theater-, Film- und Fernsehkritik, Bühnenbild und Bühnenkostüm, Maskenbild.
  • Die Villa Stuck geht auf den Malerfürst Franz von Stuck (1863-1928) setzte sich mit dem Bau der Villa Stuck in München sein eigenes Denkmal. 1898 zog der Künstler ein. Auf der Pariser Weltausstellung 1900 wurden die Möbel, die er eigens für seine Villa entworfen hatte, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Heute ist sie ein international renommierter Ort der Begegnung mit der Kunst des 19. bis 21. Jahrhunderts. Eine bedeutende Sammlung von Werken des Malerfürsten sowie mehrere internationale Ausstellungen zur Kunst um 1900 sowie zur modernen und zeitgenössischen Kunst machen sie zu einem Ort des Kunst-Erlebens.
  • Der wohl beliebteste Park Münchens ist der Englische Garten. Er wurde 1789 im Auftrag von Kurfürst Karl Theodor (1742-1799) angelegt und nach den Plänen von Friedrich Ludwig von Sckell (1754-1823) gestaltet. Mit rund 4,17 Quadratkilometern ist er heute eine der größten Parkanlagen der Welt. Besonders an sonnigen Tagen wird der Park von Joggern, Reitern, Radlern, Kinderwagen, Hunden und Verliebten in Besitz genommen. Besonders sehenswert: der Monopteros, ein großes klassizistisches Pavillon, der sich auf einem Hügel in der Mitte des Gartens befindet. Der Rundtempel wurde nach einem Entwurf von Leo von Klenze (1784-1864) aus Kelheimer Kalkstein errichtet. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf München. Ebenfalls sehenswert: der Chinesische Turm und das Japanische Teehaus, ein Geschenk des Kaisers von Japan.
  • Der Olympia-Park wurde anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 auf dem Oberwiesenfeld angelegt. Während das Olympiastadion lange Zeit die meistbespielte Sportstätte Deutschlands war, gilt die Schwimmhalle als "Europas schönstes Garten-Hallenbad". Mit 289,53 Metern ist der Olympiaturm zudem der größte Fernsehturm Deutschlands. An klaren Tagen kann man von dort aus das rund 400 Kilometer entfernte Alpenpanorama - vom Dachstein bis zu den Schweizer Alpen - bewundern.
  • Der Circus Krone wurde bereits im Jahre 1905 unter dem Namen "Circus Charles" gegründet und gilt heute als größter Zirkus in Europa. Seit dem 10. Mai 1919 hat das Familienunternehmen seinen festen Sitz in München - den sogenannten Kronebau mit etwa 3.000 Plätzen. Damit ist der Circus Krone derzeit der einzige europäische Zirkus mit einem "festen" Stammsitz. Bis heute genießt der Zirkus eine große Popularität - dessen Gründer Carl Krone galt bereits zu Lebzeiten als "König des deutschen Circus".
  • Der Tierpark Hellabrunn im Landschaftsschutzgebiet der Isarauen existiert bereits 1928. Et ist der weltweit erste Geo-Zoo und einer der führenden Zoos in Europa mit rund 18.500 Tieren in 529 Arten.
  • Der Botanische Garten München-Nymphenburg ist mit etwa 21 Hektar und über 350.000 Besuchern im Jahr einer größeren Gärten seiner Art in Deutschland. Angelegt wurde er 1914 auf Initiative von Karl von Goebel (1855-1932). Heute werden dort etwa 19.600 Pflanzenarten kultiviert. In der Schausammlung der Gewächshäuser haben Pflanzen feuchttropischer Gebiete, kühltropischer Bergwälder und Wüsten ihren Platz. Er gehört heute zu den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns.
  • Eine der bedeutendsten Kunstsammlungen ist in der Alten Pinakothek beherbergt. Hier sind etwa 700 Meisterwerke aus der Zeit vom 14. bis 18. Jahrhundert zu sehen. Darunter sind Gemälde von Peter Paul Rubens (1577-1620), Rembrandt van Rijn (1606-1669), Albrecht Dürer (1471-1528) oder Matthias Grünewald (1480-1530).
  • Die Neue Pinakothek hingegen bietet einen Überblick über die europäische Kunst vom Klassizismus bis zum Jugendstil. In dem Kunstmuseum sind unter anderem Werke von Vincent van Gogh (1853-1890), Paul Gauguin (1848-1903), Paul Cézannes (1839-1969), Pierre-August Renoir (1843-1919) oder Francisco de Goya (1746-1828) zu sehen.
  • Vier Museen aus den Gebieten Kunst, Graphik, Architektur und Design sind in der Pinakothek der Moderne vereint. Sie ist damit eines der weltweit größten Häuser für die Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Alle Richtungen der modernen Kunst sind mit ihren Protagonisten vertreten, darunter unter anderem Salvador Dalí (1904-1989), Joan Miró (1893-1983), Pablo Picasso (1881-1973) oder Joseph Beys (1921-1986).
  • Bereits bei seiner Eröffnung im Jahre 1906 galt das Deutsche Museum als größtes technisch-naturwissenschaftliches Museum der Welt. Mittlerweile beträgt die Ausstellungsfläche rund 55.000 Quadratmetern. Es stellt rund 28.000 Objekte aus 50 Bereichen aus und wird jedes Jahr von etwa 1,5 Millionen Menschen besucht. Daneben existieren ein Zweigmuseum, ein Verkehrszentrum in München und eine Flugzeugwerft in Oberschleißheim.
  • Das Bayerische Nationalmuseum wurde 1855 gegründet. Es zählt zu den größten kunst- und kulturgeschichtlichen Museen Deutschlands. Seine Sammlungen zeigen verschiedene Exponate zu Kunst, Kunsthandwerk und Volkskunde - nicht nur aus Bayern.
  • Das Münchner Stadtmuseum ist das vielseitigste und populärste Museum zur Stadtgeschichte Münchens. Daneben sind internationale Exponate sowie vielfältige Wechsel- und Sonderausstellungen zu sehen. An das Stadtmuseum angeschlossen ist auch das Deutsche Filmmuseum. | Hinweis: Das Stadtmuseum ist wegen einer Generalsanierung des Gebäudekomplexes bis 2031 geschlossen.
  • Eine Kuriositätensammlung zu Ehren des Münchner Komikers und Volkssängers Karl Valentin gibt es seit 1959 im Valentin-Karlstadt-Musäum zu sehen. Neben Bildern und Texten sind auch Gegenstände aus dem Leben des Münchner Originals und seiner Partnerin Liesl Karlstadt zu sehen.
  • Der Frühling wird alljährlich im März mit dem Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg eingeläutet. Die sogenannte Starkbierzeit gilt in München auch als Fünfte Jahreszeit. Auftaktveranstaltung ist die Starkbierprobe, an der auch viele bayerische Landespolitiker und Bundespolitiker teilnehmen. Höhepunkt ist das politische Derblecken - ein politisches Kabarett mit Festrede und anschließendem Singspiel.
  • Glamour pur gibt es Ende Juni beim Filmfest München. Es ist das zweitgrößte Filmfestival in Deutschland und zugleich das bedeutendste Sommerfestival. Es stellt gewöhnlich Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie Fernsehfilme in internationaler, europäischer oder deutscher Erstaufführung vor. Mit mehr als 180 Filmen auf 18 Leinwänden und etwa 70.000 Besuchern ist es zwar ein Publikumsfest, dient aber auch Filmjournalisten und Fachbesuchern als Treffpunkt der Filmbranche.
  • Mit dem Bayerischen Filmpreis wird jährlich in Januar in sieben Kategorien einer der höchstdotierten Filmpreise Deutschlands verliehen. Bis zu 300.000 Euro werden dabei ausgeschüttet. Der Preis wird von der bayerischen Staatsregierung für hervorragende Leistungen im deutschen Filmschaffen verliehen.
  • Auch Sportfans kommen auf ihre Kosten beim Stadtlauf im Juli. Bis zu 15.000 Läufer starten beim 21 Kilometer langen Halbmarathon quer durch die City. Start und Ziel: der Marienplatz. Ein weiteres sportliches Highlight für Leichtathleten ist zudem der München-Marathon, der seit 2000 im Oktober eines Jahres ausgetragen wird. Er gehört heute zu den fünf teilnehmerstärksten Marathons in Deutschland.
Oktoberfest in München (Quelle: Pixabay)

Größtes Volksfest der Welt: Das Oktoberfest

Bierdurst und Bierdunst sind alljährlich auch auf dem Oktoberfest zu finden. Früher waren diese Feste in Bayern keine Seltenheit, um das neue Märzenbier vor der neuen Biersaison aufzubrauchen. Das erste Münchner Oktoberfest hatte jedoch einen anderen Anlass, nämlich die Hochzeit von Ludwig (1786-1868) mit Therese von Sachsen-Hilburghausen (1792-1852) am 17. Oktober 1810. Daher veranstaltete der Bankier Andreas Michael Dall'Armi (1765-1827) fünf Tage zuvor - am 12. Oktober 1810 - auf einer Wiese vor den Stadtmauern von München ein großes Pferderennen. Seitdem heißt das Gelände auch Theresienwiese, woher auch die mundartliche Bezeichnung "Wiesn" für das Oktoberfest stammt.

Vier Jahre nach der Proklamation des Königreiches Bayern 1806, dem nun auch große Teile Schwabens und Frankens angehörten, sollte mit dem Fest das Gemeinschaftsgefühl der Neubayern sowie die Ausrichtung auf die Residenzstadt München und die Wittelsbacher fördern. Bei der Ur-Wiesn 1810 gab es noch keine geschlossenen Zelte, sondern nur offene Buden aus Brettern. Die Maß braunes Kellerbier kostete drei Kreuzer und drei Pfennige - und Rauchen im Bierzelt war noch kein Thema. Nach Abschluss der Hochzeitsfeierlichkeiten sollte das Fest nun jedes Jahr wiederholt werden. Der "Landwirthschaftliche Verein" erhielt schließlich vom Königshaus den Auftrag, ein "Nationalfest" zu organisieren.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte es sich immer mehr zum Volksfest; zudem wurde es wegen des Altweibersommers auf den September vorverlegt, so dass nur das letzte Wochenende noch im Oktober liegt. So gab es bereits 1818 das erste Karussell und zwei Schaukeln - zudem kamen Kegelbuden und verschiedene Spielangebote auf wie Sacklaufen oder Wagenradlaufen. Die ersten Bierburgen wurden 1896 von unternehmungslustigen Wirten aufgestellt. Die Pferderennen als ältester Bestandteil des Volksfest wurden jedoch 1938 aus organisatorischen Gründen eingestellt und erst zum 200-jährigen Jubiläum der Wiesn 2010 wiederbelebt.

Mittlerweile fanden 188 Oktoberfeste statt - rund zwei Dutzend mal musste das Volksfest aber wegen Seuchen, Kriegen und Inflation ausfallen. In den Jahren 1854 und 1873 wurde es wegen Cholera abgesagt. Auch in den Kriegs- und Nachkriegsjahren gab es keine Oktoberfeste - so feierte man während des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 keine Wiesn. Nach dem Sturz der Monarchie 1918 sowie der Niederschlagung der Münchner Räterepublik fanden 1919 und 1920 nur zwei kleine Herbstfeste statt, die jedoch nicht als Oktoberfest zählen.

2020 und 2021 wurde das Oktoberfest aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt. Allerdings wurde 2020 als Alternative das Festival "Sommer in der Stadt" organisiert: Die Fahrgeschäfte wurden über die Stadt München verteilt. Außerdem wurde eine "Ersatz-Wiesn" - auch "WirtshausWiesn" genannt - organisiert.

1923 und 1924 fiel die Wiesn wegen der Inflation aus. Auch während des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) wurde kein Oktoberfest veranstaltet. Nach 1946 entwickelte sich die Wiesn jedoch sehr rasch zum Publikumsmagneten - bereits 1950 kamen rund fünf bis sechs Millionen Besucher.

Heute zieht es jährlich fast sechs Millionen Besucher an. Dabei kommen immer mehr Gäste aus dem Ausland - vor allem aus Italien, Japan, den USA und Australien. Für das Oktoberfest brauen die Münchner Brauereien zudem ein spezielles Bier ("Wiesn Märzen") mit mehr Stammwürze und mit höherem Alkoholgehalt.

Jährliche Highlights des Oktoberfestes sind der Einzug der Wiesn-Wirte, um das Fest zu eröffnen, sowie der Trachten- und Schützenzug. Die teilnehmenden Vereine und Gruppen kommen großenteils aus Bayern, aber auch aus anderen Bundesländern, Österreich, der Schweiz, Norditalien und aus anderen europäischen Ländern. Mit bis zu 9.000 Teilnehmern und einer Länge von etwa sieben Kilometern gilt der Umzug zudem weltweit als einer der größten seiner Art.

So gab es bereits 1818 das erste Karussell und zwei Schaukeln - zudem kamen Kegelbuden und diverse Spielangebote wie Sacklaufen oder Wagenradlaufen auf. Bereits im Jahr 1896 stellten unternehmungslustige Wirte die ersten Bierburgen auf. Die Pferderennen ist der älteste Bestandteil des Volksfestes. Sie wurden 1938 schließlich aus organisatorischen Gründen eingestellt und erst zum 200-jährigen Jubiläum des Volksfestes 2010 wiederbelebt.

Das Oktoberfest ist heute als größtes Volksfest der Welt ein einziger Superlativ und bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die wichtigsten Zahlen im Überblick:

  • Jährlich kommen rund sechs Millionen Besucher auf die Wiesn. Das 188. Oktoberfest wurde von 7,2 Millionen Gästen aus aller Welt besucht (2022: 5,7 Millionen). Davon wurden etwa 430.000 Besucher auf der "Oidn Wiesn" (2022: 230.000) gezählt. Damit hat die Wiesn 2023 einen Rekord aus den Jahren 1984 (7,0 Millionen Besucher) und 1985 (7,1 Millionen Besucher) übertroffen. Dabei wurden rund 6,4 Millionen Maß Bier getrunken (2022: 5,6 Millionen Maß) getrunken.
  • Das Wiesn-Gelände erstreckt sich auf einer Fläche von 34,5 Hektar. An den besonders besucherstarken Tagen drängen sich etwa 400.000 Menschen auf dem Areal. Für allzu menschliche Bedürfnisse bieten die Toiletten auf dem Areal rund 1.400 Sitzplätze, etwa 880 Meter Stehplätze und 31 behindertengerechte stille Örtchen.
  • Gigantisch sind auch die Bierzelte - das größte ist das Hofbräu-Zelt mit 10.000 Sitzplätzen inklusive Biergarten. Zudem ist der Trachten- und Schützenzug mit bis zu 9.000 Teilnehmern und sieben Kilometern einer der größten der Welt.
  • Eröffnet wird das Oktoberfest durch den Fassanstich des Oberbürgermeister von München durchgeführt wird. Die Bestmarke liegt bei zwei Schlägen. Rekordhalter sind Christian Ude (2005, 2008, 2009, 2010, 2011, 2012, 2013) sowie der Amtsinhaber Dieter Reiter (2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2023). Erstmals zum Schlegel griff der frühere Oberbürgermeister Thomas Wimmer im Jahre 1950 - damals benötigte er noch 19 Schläge. Traditionell erhält der bayerische Ministerpräsident nach dem offiziellen "O'zapft is" die erste Maß. Danach werden auch in den anderen Festzelten die ersten Fässer angezapft und Bier an die Wiesn-Besucher ausgeschenkt.
  • Auch für die Umwelt wird auf den Wiesn einiges getan: Demnach sind der Restmüll und Wasserverbrauch um ein Vielfaches gesunken. Dennoch liegt der Jahresverbrauch bei etwa drei Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 1.200 Haushalten. Der Restmüll liegt bei gut 900 Tonnen - die Speisereste und Knochen liegen bei etwa 410 Tonnen.
  • Allein 2023 wurden rund 3.250 Fundstücke gefunden, darunter 930 Ausweise, 380 Kleidungsstücke, 570 Geldbörsen, 630 Bankkarten, 420 Smartphones und Handys, 180 Schlüssel, 150 Brillen, 70 Taschen, Rucksäcke und Beutel, sowie 80 Regenschirme und 70 Schmuckstücke. Zudem wurden 115.600 Bierkrüge gestohlen (2022: 137.790).

Bei der 188. Wiesn 2023 müssen die Besucher für eine Maß Bier zwischen 12,60 und 14,90 Euro zahlen. Der Durchschnittspreis von 14,18, errechnet aus den jeweiligen Preisen der 33 Zelte, die Oktoberfestbier in Maßkrügen ausschenken, liegt damit 6,4 Prozent höher als der Durchschnittspreis von 2022. Ein Grund dafür können makroökonomische Gründe sein, wie etwa Rohstoffengpässe oder der Krieg in der Ukraine. Eine weitere Erklärung könnte auch in der Coronapandemie und dem daraus folgenden Verdienstausfall für die Festzelt-Betreiber liegen.

Dennoch wurden im letzten Jahr wieder rund sechs Millionen Besucher auf dem Oktoberfest erwartet. Auf der Theresienwiese stehen 17 große Bierzelte sowie zwei Dutzend kleinere Zelte. Außerdem sind 200 Stände und Buden, etwa 160 Fahrgeschäfte und "Belustigungsbetriebe" aufgebaut. Parallel dazu findet in diesem Jahr auch wieder eine "Wirtshauswiesn" statt: Nach Angaben des Vereins der Münchner Innenstadtwirte beteiligen sich rund 40 Wirtinnen und Wirte daran.

Trauriger Höhepunkt war jedoch das Oktoberfestattentat am 26. September 1980: Bei einem Terroranschlag mit rechtsextremen Hintergrund kamen 13 Menschen ums Leben - 211 Besucher wurden teils schwer verletzt. Der Anschlag gilt bis heute als schwerster Terrorakt der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dennoch findet das Oktoberfest heute weltweit zahlreiche Kopien - derzeit werden mehr als 2.000 Nachahmer gezählt mit steigender Tendenz. Einer der größten Ableger ist das Oktoberfest in der brasilianischen Großstadt Blumenau. Auch aus Japan, Russland, Vietnam, Bahrain oder Hawaii und selbst in der Antarktis wurden schon Ableger des Bierfestes gemeldet.

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