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Schätze der Welt: Das Weltkulturerbe der UNESCO

Das Taj Mahal in Indien. (Quelle: Pixabay)

Die United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) wurde am 16. November 1945 gegründet hat ihren Hauptsitz in der französischen Hauptstadt Paris. Ihre Aufgabe ist die "Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Völkern in Bildung, Wissenschaft und Kultur zur Wahrung des Friedens und der Sicherheit beizutragen".

Heute gehören der UNESCO insgesamt 195 Staaten an. Ihre finanziellen Mittel bezieht die Organisation hauptsächlich aus den Pflichtbeiträgen der Mitgliedstaaten. Die UNESCO ist in vier Bereichen aktiv:

  • Bildung: Sie koordiniert das weltweite UN-Aktionsprogramm "Bildung für alle" und setzt sich für lebenslanges Lernen ein. Zudem gibt sie jährlich einen Weltbildungsbericht heraus. Weltweit engagieren sich etwa 8.500 Schulen im Netz der UNESCO-Projektschulen.
  • Kultur: Die UNESCO will das weltweite Kulturerbe schützen sowie die kulturelle Vielfalt bewahren und den Dialog mit den Kulturen fördern. Seit 1978 erstellt sie zudem eine Liste des weltweiten Kultur- und Naturerbes mit über 1.000 Denkmälern, historischen Städten und Landschaften.
  • Wissenschaft: Die Organisation fördert die internationale Zusammenarbeit in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften: das Themenspektrum reicht dabei von Menschenrechten, Ethik und Philosophie bis hin zur Erforschung der Ozeane und den UNESCO-Biosphärenreservaten.
  • Kommunikation: Mit dem Programm "Kommunikation und Information" strebt die UNESCO Wissen und Information für alle, den Einsatz von Informationstechnologie als Entwicklungsfaktor und die Förderung der Pressefreiheit an. Mit dem Aufbau unabhängiger Medien und der Ausbildung von Journalisten in Entwicklungsländern und Konfliktregionen will die UNESCO zudem weltweit zu einer freien Presse beitragen.

Die UNESCO-Welterbeliste wird seit 1978 geführt und umfasst einzelne Denkmäler sowie historische Städte und Landschaften von außergewöhnlichem Wert. Die jeweiligen Länder sind zum Erhalt des jeweiligen Kulturerbes verpflichtet. Derzeit werden insgesamt 1.223 Denkmäler in 168 Ländern gelistet - davon sind 952 Kultur- und 232 Naturdenkmäler. Dazu zählen unter anderem die Chinesische Mauer, das Taj Mahal, die Freiheitsstatue in New York, die Wüste Serengeti in Tansania oder das Great Barrier Reef. Derzeit werden 49 Welterbestätten zwei oder mehreren Staaten zugeordnet. 

Weitere 40 Denkmäler werden als gemischte Kultur- und Naturerbestätte geführt. Besonders gefährdete Denkmäler werden von der UNESCO zudem auf eine Rote Liste (56 Welterbestätten) gesetzt. In einigen Ausnahmefällen kann der Welterbe-Titel sogar wieder entzogen werden, wie beispielsweise im Jahre 2009 beim Dresdner Elbtal. Zum Welterbe in Deutschland gehören derzeit 54 UNESCO-Welterbestätten, darunter 51 Stätten des Weltkulturerbes und drei Stätten des Weltnaturerbes. Dazu gehören unter anderem der Kölner Dom, die Würzburger Residenz, das Kloster Maulbronn, die Museumsinsel in Berlin, die Hansestadt Lübeck, die Wartburg, das Obere Mittelrheintal, die Speicherstadt in Hamburg oder das Wattenmeer. Neun deutsche Welterbestätten sind grenzüberschreitend oder transnational.

Weitere Listen der UNESCO sind seit 1992 das Weltdokumentenerbe mit herausragenden Dokumenten der Menschheitsgeschichte sowie seit 2003 das immaterielle Kulturerbe - dazu zählen Tanz, Theater, Musik, mündliche Literatur oder Handwerkstraditionen. Dazu zählen unter anderem die Himmelscheibe von Nebra, der Zwei-Plus-Vier-Vertrag, die Goldene Bulle, die Gutenberg-Bibel, der Vertrag von Tordesillas, sowie der Vertrag von Waitang oder die Magna Charta.

Das UNESCO-Biosphärenreservat wurde 1971 gegründet umfasst derzeit 669 Gebiete in 120 Staaten - davon allein 16 in Deutschland. Es soll zukunftsfähige Nutzungsformen der Umwelt durch den Menschen erforschen und fördern, um dauerhaft die natürlichen Lebensgrundlagen zu bewahren. Zudem unterstützt es die internationale Zusammenarbeit zum nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Jedes Reservat steht dabei stellvertretend für ein besonderes Ökosystem oder eine schützenswerte Kulturlandschaft. Dazu zählen unter anderem die Rhön, der Spreewald, die Galápagos-Inseln oder der Ayers Rock ("Uluru").

Kurzinformation: Die Kulturhauptstadt Europas

Seit 1985 erhält mindestens eine europäische Stadt für ein Kalenderjahr den Titel der "Kulturhauptstadt Europas". Das Ziel soll es sein, den "Reichtum, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten des kulturellen Erbes in Europa herauszustellen und einen Beitrag zu einem besseren Verständnis für die Bürger Europas füreinander zu leisten". Verliehen wird der Titel durch den Europäischen Rat auf Empfehlung der Europäischen Kommission.

Inzwischen dürften aber auch Nicht-EU-Mitglieder teilnehmen. Als erste Kulturhauptstadt wurde im Jahre 1985 die griechische Hauptstadt Athen gewählt. Berlin führte 1988 als erste deutsche Stadt den Titel - gefolgt von Weimar 1999 und dem Ruhrgebiet 2010. Für 2024 tragen Bad Ischl (Österreich), Bodø (Norwegen) und Tartu (Estland) den europäischen Titel.

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