Die Fußball-Weltmeisterschaften im Rückblick
Die Fußball-Weltmeisterschaft gilt heute neben den Olympischen Spielen als bedeutendstes Sportereignis der Welt. Bereits auf dem zweiten FIFA-Kongress 1905 schlug der Niederländer Carl Anton Wilhelm Hirschmann die Austragung einer Weltmeisterschaft vor. Die Teilnehmer waren begeistert, eine Umsetzung erfolgte jedoch nicht.
Am 29. Mai 1929 entschied sich der Weltfußballverband FIFA schließlich für die Organisation einer eigenständigen Weltmeisterschaft - erster Austragungsort sollte die uruguayische Hauptstadt Montevideo sein. Als Siegertrophäe bestimmte die FIFA den Coupe Jules Rimet - 1970 ging sie nach dem dritten Titelgewinn Brasiliens endgültig in den Besitz des Verbands über. Seit der Fußball-WM 1974 wird um dem FIFA-WM-Pokal gespielt.
Weltmeisterschaft 1930 in Uruguay
Insgesamt 13 Mannschaften traten zur Premiere in Uruguay an - davon allerdings neben den sieben südamerikanischen nur vier europäische Teams. Viele Europäer begründeten ihre Absage mit der langen Anreise sowie finanziellen und klimatischen Hindernissen. Aber auch sportlich waren die europäischen Teams weitgehend chancenlos - im Finale setze sich Gastgeber Uruguay mit 4:2 gegen Argentinien durch und sicherte sich damit den ersten Weltmeistertitel in der Fußballgeschichte.
- Weitere Statistiken zur WM 1930.
Weltmeisterschaft 1934 in Italien
Die Weltmeisterschaft 1934 fand erstmals auf europäischem Boden statt - Gastgeber des Turniers war Italien. Allerdings erhielt es schnell einen schalen Beigeschmack, da der italienische Diktator Benito Mussolini das WM-Turnier für Propagandazwecke zugunsten des Faschismus missbrauchte. Da Titelverteidiger Uruguay aus Protest gegen den europäischen Boykott vier Jahre zuvor nicht antrat, konnte Italien seinen Heimvorteil nutzen. Im Finale schlug das Team um Stürmerstar Giuseppe Meazza die Tschechoslowakei mit 2:1 und sicherte sich damit den ersten WM-Titel in der Geschichte. Die deutsche Mannschaft unter dem damaligen Reichstrainer Otto Nerz belegte bei ihrer WM-Premiere den dritten Platz.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1934.
Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich
Bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich gehörte das deutsche Team bereits zu den Favoriten des Turniers. Mit dem Anschluss Österreichs wurde das österreichische Team zwangsweise in die "großdeutsche Mannschaft" integriert. Doch die sportliche Mischung aus deutscher Marschmusik und Wiener Walzer funktionierte nicht - bereits im Achtelfinale scheiterte die Mannschaft von Reichstrainer Sepp Herberger an der Schweiz und musste vorzeitig die Heimreise antreten. Italien konnten seinen Titel indes verteidigen: Im Finale schlug das Team von Nationaltrainer Vittorio Pozzo die Ungarn mit 4:2.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1938.
Weltmeisterschaft 1950 in Brasilien
Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg fand 1950 wieder eine Fußball-Weltmeisterschaft statt - mit Gastgeber Brasilien war es die zweite WM in Südamerika. Von den 16 qualifizierten Mannschaften sagten allerdings Schottland, die Türkei und Indien ihre Teilnahme ab - letztere vor dem Hintergrund, dass die FIFA-Statuten es nicht erlaubten, barfuß zu spielen.
Deutschland und Japan waren zuvor von der FIFA von der Teilnahme ausgeschlossen worden. Zum ersten und bislang einzigen Mal in der Geschichte wurde der Weltmeister nicht im K.o.-System, sondern im Gruppenmodus ermittelt.
Im entscheidenden Finalspiel unterlag Gastgeber Brasilien jedoch vor fast 200.000 Zuschauern im heimischen Maracanã-Stadion mit 1:2 der Mannschaft aus Uruguay, die sich damit den zweiten WM-Titel ihrer Geschichte sicherte. Die größte Sensation war jedoch das Vorrunden-Aus für das Fußball-Mutterland England: nach zwei Niederlagen - darunter gegen die USA - traten die Briten die vorzeitige Heimreise an.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1950.
Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz
Die Weltmeisterschaft von 1954 in der Schweiz besitzt für die Menschen in Deutschland noch heute Symbolkraft als ein Zeichen des Aufbruchs nach dem verlorenen Weltkrieg und den Entbehrungen der Nachkriegszeit. Mit ihrem 3:2-Sieg über die favorisierten Ungarn im Finale von Bern begründete die deutsche Mannschaft das sogenannte "Wunder von Bern". Vor allem die Radioreportage über das WM-Endspiel machte Herbert Zimmermann zu einer Reporter-Legende.
Ausgetragen wurde das Turnier nach einem neuen - nicht unumstrittenen - Spielmodus. Die 16 WM-Teilnehmer wurden in vier Gruppen zu je vier Mannschaften zugelost. Die Gruppensieger und -zweiten qualifizierten sich dann für das Viertelfinale, ab dem das Turnier dann im K.o.-Modus weitergespielt wurde.
Negatives Höhepunkt war hingegen das Viertelfinalspiel zwischen Brasilien und dem späteren Finalisten Ungarn. Dabei ging die WM-Partie mit drei Platzverweisen durch den englischen Schiedsrichter Arthur Ellis als sogenannte "Schlacht von Bern" und damit eines der brutalsten Spiele in die WM-Geschichte ein.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1954.
Weltmeisterschaft 1958 in Schweden
Mit Gastgeber Schweden fand die Weltmeisterschaft 1958 erneut in einem europäischen Land statt. Als erstes Turnier in der Geschichte wurde die WM im Fernsehen auf alle Kontinente übertragen. Dominierende Mannschaft des Turniers war Brasilien, die mit dem erst 17-jährigen Pelé nach einem 5:2-Finalsieg gegen Schweden ihren ersten WM-Titel gewann. Zudem war es der bislang erste und einzige WM-Sieg einer südamerikanischen Mannschaft in Europa.
Titelverteidiger Deutschland unterlag dem Gastgeber im Halbfinale mit 1:3 und belegte am Ende den vierten Platz. Die "Schlacht von Göteborg" belastete noch auf Jahre hinaus die sportlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern. Torschützenkönig des Turniers wurde der Franzose Just Fontaine - mit 13 Treffern stellte er einen bis heute unerreichten WM-Rekord auf.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1958.
Weltmeisterschaft 1962 in Chile
Die Weltmeisterschaft 1962 in Chile ging als sehr unfaires Turnier in die Geschichte ein. Auf dem Platz spielten sich teilweise wahre Schlachten ab, die von den Schiedsrichtern jedoch nur unzureichend geahndet wurden. Dem amtierenden Weltmeister Brasilien gelang es, seinen Titel mit einem 3:1-Finalsieg gegen die Tschechoslowakei zu verteidigen. Das DFB-Team schied nach einem 0:1 gegen Jugoslawien im Viertelfinale aus. Gastgeber Chile beendete die WM auf dem dritten Platz und erreichte damit das bislang beste Ergebnis seiner WM-Geschichte.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1962.
Weltmeisterschaft 1966 in England
Mit der Weltmeisterschaft 1966 fand erstmals ein großes Fußballturnier im "Mutterland des Fußballs" statt. Gastgeber England nutzte den Heimvorteil und sicherte sich mit dem ersten WM-Titel den bislang einzigen Titelgewinn bei einem großen Fußballturnier. In einem sehr denkwürdigen Finale setzten sich die Briten gegen die deutsche Mannschaft mit 4:2 nach Verlängerung durch. Entscheidend dazu beigetragen hat auch das "Wembley-Tor", das als einer der berühmtesten und gleichzeitig umstrittensten Tore in die Fußballgeschichte einging.
Zum Gespött hingegen machte sich Italien - durch ein 0:1 gegen den Außenseiter aus Nordkorea schied die "Squadra Azzura" bereits nach der Gruppenphase vorzeitig aus. Der Torschützenkönig des Turniers wurde Eusébio, dessen neun Treffer entscheidend dazu beitrugen, dass Portugal bei seiner ersten Teilnahme den dritten Platz belegte. Ein Novum bei diesem Turnier: erstmals wurde mit "Willy dem Löwen" ein WM-Maskottchen entworfen.
Die WM in England bot auch mit einer Besonderheit auf: zum ersten und einzigen Mal wurden vor Anpfiff der Spiele keine Nationalhymnen gespielt. Hintergrund war der Umstand, dass Großbritannien keine diplomatischen Beziehungen zu WM-Neuling Nordkorea unterhielt und somit das Abspielen der nordkoreanischen Hymne verweigerte. Die FIFA beschloss daher, während des Turniers auf sämtliche Nationalhymnen zu verzichten - lediglich das Finale war von dieser Sonderregelung ausgenommen.
Ein weiteres Novum: Erstmals wurden bei einer WM auch Dopingkontrollen durchgeführt. Nach jedem Spiel wurden von zwei Spielern pro Mannschaft Urinproben untersucht.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1966.
Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko
Die Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko wartete gleich mit mehreren Neuerungen auf: so waren erstmals zwei Auswechslungen pro Mannschaft und Spiel erlaubt, da die FIFA Bedenken wegen der Belastung der Spieler bei großer Hitze und großer Höhe hatte. Zudem hatten die gelbe und die rote Karte ihre Premiere. Auch im Fernsehen gab es einige Neuerungen: erstmals wurden alle Spiele aus Lateinamerika live und in Farbe in Europa gezeigt.
Titelverteidiger England scheiterte bereits im Viertelfinale mit einer 2:3-Niederlage gegen die deutsche Mannschaft. In den Geschichtsbüchern verewigt ist hingegen das "Jahrhundertspiel", als Deutschland im Halbfinale in der Verlängerung am späteren Vize-Weltmeister Italienscheiterte. Den Titel sicherte sich im Finale von Mexiko-City die Mannschaft aus Brasilien, die damit ihren dritten WM-Titel gewann. Es war zudem das erste Finale, in dem zwei ehemalige Weltmeister aufeinandertrafen. Für die Fachwelt gilt dieses Turnier bislang als beste und spannendste WM aller Zeiten.
Einen traurigen Höhepunkt während der Qualifikation bildete der sogenannte "Fußballkrieg" zwischen Honduras und El Salvador. Ausgelöst wurde der militärische Konflikt am 14. Juli 1969, nachdem es bei den Qualifikationsspielen zwischen beiden Ländern zu Ausschreitungen gekommen war. Erst auf Vermittlung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) endete der Konflikt mit einem Waffenstillstand. Der Krieg kostete zudem 2.100 Menschen auf beiden Seiten das Leben - etwa 6.000 wurden verletzt.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1970.
Weltmeisterschaft 1974 in der BR Deutschland
Als Gastgeber der Weltmeisterschaft 1974 und als amtierender Europameister zählte die bundesdeutsche Mannschaft zweifellos zu den Favoriten des Turniers. Die Endrunde wurde erstmals in der Geschichte in eine erste und zweite Finalrunde unterteilt, die jeweils im Gruppenmodus ausgetragen wurde. Außerdem stiftete der Weltfußballverband mit dem FIFA-WM-Pokal eine neue Siegertrophäe.
Von besonderer sportlicher und politischer Brisanz war die erste und einzige Qualifikation der DDR, die der bundesdeutschen Mannschaft in der Vorrunden-Gruppe I zugelost wurde. Die DDR-Auswahl entschied schließlich das einzige deutsch-deutsche Fußball-Länderspiel der Geschichte durch einen Treffer des Magdeburgers Jürgen Sparwasser mit 1:0 für sich.
Ebenfalls ihren Platz in den Geschichtsbüchern hatte die "Wasserschlacht von Frankfurt", in der sich die DFB-Auswahl mit 1:0 gegen Polen durch setzte. Im Finale gewann das bundesdeutsche Team schließlich mit einem 2:1 gegen die Niederlande seinen zweiten WM-Titel.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1974.
Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien
Die Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien stand ganz unter dem Eindruck der argentinischen Militärdiktatur. Bereits vor Beginn des Turniers gab es ausreichende Hinweise auf gravierende Menschenrechtsverletzungen, so das in Deutschland sogar über einen WM-Boykott diskutiert wurde.
Sportlich ging vor allem die "Schmach von Córdoba" in die Geschichtsbücher ein: In der Zwischenrunde unterlag Titelverteidiger Deutschland dem Nachbarn aus Österreich mit 2:3 und schied vorzeitig aus. Gastgeber Argentinien sicherte sich mit einem 3:1 gegen die Niederlande den ersten WM-Titel in der Geschichte. Torschützenkönig mit sechs Treffern wurde der Argentinier Mario Kempes.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1978.
Kurzinformation: Die Mini-WM "Mundialito" Der "Mundialito" war eine Mini-Weltmeisterschaft, die anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Fußball-WM vom 30. Dezember 1980 bis zum 10. Januar 1981 in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo ausgetragen wurde. Teilnehmer waren alle bisherigen WM-Sieger. Da England als Weltmeister von 1966 jedoch abgesagt hatte, rückten die Niederlande nach. Der Turniersieger war der zweimalige Weltmeister Uruguay. Die deutsche Mannschaft schied mit zwei Niederlagen in der Vorrunde aus. |
Weltmeisterschaft 1982 in Spanien
Schon bei der Vergabe stellte die Weltmeisterschaft 1982 in Spanien einen bis dato gültigen WM-Rekord auf. Denn die Entscheidung zugunsten des iberischen Gastgebers fiel bereits auf dem FIFA-Kongress am 6. Juli 1966 in London - keine andere WM-Vergabe erfolgte frühzeitiger. Zudem wurde erstmals eine WM-Endrunde mit 24 teilnehmenden Mannschaften ausgespielt.
Die deutsche Mannschaft sorgte während des Turniers für manch negativen Höhepunkt: bereits im Auftaktspiel der Gruppenphase blamierte sich das Team von Bundestrainer Jupp Derwall mit einer 1:2-Niederlage gegen WM-Neuling Algerien. Zum umstrittensten Spiel der Vorrunde wurde allerdings die Partie gegen Österreich. Im "Nichtangriffspakt von Gijon" begnügten sich beide Teams mit einem knappen 1:0-Sieg Deutschlands, um in die Zwischenrunde zu kommen.
Legendär wurde auch das zweite Halbfinale zwischen Deutschland und Frankreich. In der Nacht von Sevilla wurde erstmals ein Spiel während einer Weltmeisterschaft im Elfmeterschießen entschieden. Ein negativer Höhepunkt der Partie war das schwere Foul des deutschen Torhüters Harald Schumacher am gerade eingewechselten französischen Gegenspieler Patrick Battiston.
Quelle: ZDF Sportstudio auf Youtube
Im Endspiel von Madrid unterlag das deutsche Team schließlich der Mannschaft aus Italien mit 1:3 - zum Star des Turniers avancierte zudem Paolo Rossi. Mit sechs Treffern war der WM-Torschützenkönig maßgeblich am dritten Titelgewinn Italiens beteiligt. Titelverteidiger Argentinien schied bereits in der Zwischenrunde aus - ebenso wie das favorisierte Team aus Brasilien.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1982.
Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko
Ursprünglich sollte die Weltmeisterschaft 1986 in Kolumbien stattfinden - da das Land allerdings nicht alle FIFA-Auflagen erfüllen konnte, wurde Mexiko vom Weltfußballverband zum neuen Austragungsort bestimmt. Zudem wurde für das Turnier erneut in einem neuen Modus ausgespielt: die 24 Teilnehmer wurden in sechs Vorrunden-Gruppen mit jeweils vier Mannschaften zugelost. Neben den Gruppensiegern und -zweiten qualifizierten sich auch die vier besten Gruppen-Dritten für das Achtelfinale, ab dem das Turnier dann wieder im K.o.-Modus ausgetragen wurde.
Sportlich sorgte vor allem das Viertelfinale für Furore. In einem der besten WM-Spiele aller Zeiten konnte sich Frankreich im Elfmeterschießen gegen Brasilien durchsetzen. Dank eines Handtores von Diego Maradona zum 2:1-Siegtreffer gegen England zog Argentinien in das Halbfinale des Turniers ein. Maradona selbst sprach später von der "Hand Gottes". In einer Internet-Abstimmung der FIFA wurde dieses Tor sogar zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt.
"Es wurde ein wenig mit dem Kopf von Diego und ein wenig mit der Hand Gottes erzielt.
Diego Maradona zu seinem WM-Tor 1986 gegen England
In einem denkwürdigen - wenn auch nicht hochklassigen - Endspiel sicherte sich Argentinien schließlich mit einem 3:2-Sieg gegen Deutschland den zweiten WM-Titel in der Geschichte. Für Querelen im deutschen Team sorgte hingegen Torhüter Uli Stein: Nachdem er den deutschen Teamchef Franz Beckenbauer als "Suppenkasper" bezeichnet hatte, wurde der HSV-Spieler von DFB-Präsident Hermann Neuberger vorzeitig nach Hause geschickt.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1986.
Weltmeisterschaft 1990 in Italien
Erstmals in der WM-Geschichte kam es bei der Weltmeisterschaft 1990 zu einer Revanche, als Deutschland und Titelverteidiger Argentinien - wie bereits vier Jahre zuvor - erneut das Endspiel erreichten. Mit einem knappen Sieg sicherte sich die deutsche Mannschaft von Franz Beckenbauer den dritten WM-Titel in der Geschichte. Nach Mário Zagallo war er damit der zweite Nationaltrainer, der zuvor auch als Spieler schon Weltmeister geworden war. Gastgeber Italien belegte am Ende den dritten Platz.
Zur großen Entdeckung des Turniers wurde der beinahe unbekannte sizilianische Stürmer Salvatore ("Toto") Schillaci - mit sieben Treffern sicherte er sich den goldenen Schuh als bester Torschütze. Auch der argentinische Torhüter Sergio Goycochea spielte ein überragendes Turnier: als Ersatz für den verletzten Stammkeeper Nery Pumpido erwarb er sich mit vier gehaltenen Elfmetern den Ruf eines "Elfmeterkillers".
Zur Überraschungsmannschaft des Turniers wurde Kamerun - die "unbezwingbaren Löwen" um den 38-jährigen Roger Milla schlugen Titelverteidiger Argentinien im Eröffnungsspiel mit 1:0 und scheiterten am Ende erst im Viertelfinale gegen England. Weitere Kultfiguren der WM wurden auch die kolumbianischen Stars René Higuita und Carlos Valderrama.
In besonderer Erinnerung blieb auch die Achtelfinal-Partie zwischen Deutschland und dem amtierenden Europameister Niederlande. Der größte Skandal in der deutsch-niederländischen Fußballrivalität waren die beiden Platzverweise für Frank Rijkaard und Rudi Völler. Dieser war zuvor von Rijkaard angespuckt worden, was ihm die Bezeichnung des "Lamas" einbrachte.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1990.
Weltmeisterschaft 1994 in den USA
Bei der Weltmeisterschaft 1994 schied mit den USA erstmals der Gastgeber einer WM bereits im Achtelfinale aus. Ein weiteres Novum in der WM-Geschichte: erstmals wurde das Endspiel einer Weltmeisterschaft erst im Elfmeterschießen entschieden. Nach torlosen 120 Minuten sicherte sich Brasilien mit einem 3:2 gegen Italien nach 24 Jahren den langersehnten vierten WM-Titel. Die deutsche Mannschaft schied hingegen im Viertelfinale gegen Bulgarien aus.
Allerdings verzeichnete die WM auch manch traurigen Höhepunkt. Der kolumbianische Spieler Andrés Escobar wurde nach dem Turnier erschossen, da er durch sein Eigentor gegen die USA das kolumbianische Team aus dem Wettbewerb geschossen hatte.
Der argentinische Superstar Diego Maradona wurde positiv auf Drogen getestet und von der WM ausgeschlossen. Für einen handfesten Eklat sorgte zudem Stefan Effenberg: wegen seines gestreckten Mittelfinger gegen deutsche Fans wurde er von Bundestrainer Berti Vogts vorzeitig nach Hause geschickt.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1994.
Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich
Zum zweiten Mal wurde mit der Weltmeisterschaft 1998 ein großes Turnier in Frankreich ausgetragen, bei der erstmals 32 Mannschaften teilnahmeberechtigt waren. Wie bereits vier Jahre zuvor schied die deutsche Mannschaft erneut im Viertelfinale nach einen 0:3 gegen WM-Neuling Kroatien aus. Im WM-Finale von Paris setzte sich Gastgeber Frankreich - auch dank Spielmacher Zinédine Zidane - souverän mit 3:0 gegen Titelverteidiger Brasilien durch und sicherte sich damit den ersten WM-Titel in der Geschichte.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 1998.
Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea
Mit der Weltmeisterschaft 2002 fand erstmals in der Geschichte ein Turnier in Asien statt. Zum ersten Mal gab es mit Japan und Südkorea auch zwei Co-Gastgeber - ursprünglich hatten sich beide Länder getrennt beworben. Die Erwartungen an die deutsche Mannschaft waren vor Turnierbeginn eher gering.
Umso überraschender zogen die deutschen Kicker ins Endspiel von Yokohama ein - auch dank der überragenden Leistungen von Torhüter Oliver Kahn. Am Ende sicherte sich aber Brasilien mit einem 2:0 den fünften WM-Titel. Es war das erste Spiel beider Teams überhaupt bei einer WM.
Für Titelverteidiger Frankreich endete die WM in Asien hingegen mit einem Debakel. Der amtierende Welt- und Europameister schied torlos und als Gruppenletzter bereits in der Vorrunde aus. Die Türkei mauserte sich zum Überraschungsteam des Turniers und belegte am Ende den dritten Rang vor Co-Gastgeber Südkorea.
Für einen WM-Rekord sorgte dabei der türkische Stürmerstar Hakan Sükür. Sein Tor zum 1:0 gegen Südkorea im Spiel um Platz Drei nach bereits elf Sekunden ging als schnellster WM-Treffer in die Geschichte ein.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 2002.
Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
"Die Welt zu Gast bei Freunden" lautete das Motto der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Wie bei keinem Turnier zuvor bildeten das deutsche Team und die Fans eine derartige Schicksalsgemeinschaft wie während des "Sommermärchens". Das Team von Bundestrainer Jürgen Klinsmann überzeugte dabei durch attraktiven Offensivfußball und stellte mit fünf Siegen in Folge vom Eröffnungsspiel an einen neuen WM-Rekord auf. Erst im Halbfinale unterlag es Italien unglücklich mit 0:2 in der Verlängerung. Ein Novum: erstmals war der Titelverteidiger nicht mehr automatisch für eine WM-Endrunde qualifiziert.
Im Finale sicherte sich die "Squadra Azzura" im Elfmeterschießen gegen Frankreich den vierten WM-Titel. Für Zinédine Zidane hätte das WM-Finale der krönende Abschluss seiner Karriere sein sollen - mit einer roten Karte nach einer Tätlichkeit stieß sich "Zizou" allerdings selbst vom Thron und sorgte noch Wochen nach der WM für Gesprächsstoff.
Die deutsche Mannschaft beendete das Turnier nach einem 3:1 gegen Portugal auf dem dritten Platz. Titelverteidiger Brasilien enttäuschte hingegen durch seine lustlose, überhebliche und uninspirierte Spielweise - im Viertelfinale war für die "Seleçao" nach knappen Niederlage gegen Frankreich schließlich Endstation.
Das Fußballspiele sogar in wahre "Schlachten" ausarten können, demonstrierten Portugal und die Niederlande im Achtelfinale der WM. Der russische Schiedsrichter Walentin Iwanow stellte mit vier Platzverweisen und 16 gelben Karten einen neuen traurigen WM-Rekord auf. Das die Portugiesen die Partie mit 1:0 per Foulelfmeter für sich entschieden, geriet zur Nebensache.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 2006.
Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika
Mit Gastgeber Südafrika wurde mit der Weltmeisterschaft 2010 erstmals eine Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen. Wie vier Jahre zuvor belegte die deutsche Mannschaft mit einem 3:2 gegen Uruguay erneut den dritten Platz. Mit Spanien und den Niederlanden standen sich hingegen erstmals seit 1978 wieder zwei Mannschaften gegenüber, welche noch niemals Weltmeister geworden waren.
Erst in der Verlängerung sicherte der Treffer von Andrés Iniesta dem Europameister auch den ersten WM-Titel in seiner Geschichte. Zudem war es der erste WM-Titel einer europäischen Mannschaft außerhalb Europas. Mit fünf Treffern und drei Vorlagen sicherte sich zudem der deutsche Jungstar Thomas Müller den goldenen Schuh als bester Torschütze des Turniers.
Titelverteidiger Italien und Vize-Weltmeister Frankreich enttäuschten hingegen völlig und schieden ohne Sieg bereits in der Vorrunde aus. Auch Gastgeber Südafrika vermochte letztlich nicht zu überzeugen - erstmals in der Geschichte schied ein WM-Gastgeber bereits in der Vorrunde aus.
Wesentlich schwerwiegendere Folgen hatte das Ausscheiden für die Mannschaft aus Nigeria. Am 30. Juni 2010 verfügte der nigerianische Staatspräsident Goodluck Jonathan die Auflösung des nigerianischen Fußballverbandes und den Rückzug der "Super Eagles" von allen Turnieren für einen Zeitraum von zwei Jahren. Wenige Tage später zog er die Suspendierung des Teams wieder zurück.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 2010.
Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien
Mit Brasilien fand die Weltmeisterschaft 2014 wieder in Südamerika statt - für den Gastgeber war es bereits die zweite Ausrichtung nach 1950. Erstmals wurde bei einem WM-Turnier die Torlinientechnologie eingesetzt. Im Vorfeld wurden zudem die erheblichen Sicherheitsmängel, die fehlende Infrastruktur - insbesondere an den Flughäfen - sowie der Umgang der Behörden mit Straßenkindern und Zwangsumsiedlungen kritisiert. Begleitet wurde die Vorbereitung auch durch große Proteste gegen die Milliardenausgaben und die Geldverschwendung.
Sportlich hatte das Turnier einige Überraschungen parat. Titelverteidiger Spanien schied ebenso wie Italien, England und Portugal bereits nach der Vorrunde aus. Für die größte sportliche Überraschung sorgte hingegen Außenseiter Costa Rica, das erst im Viertelfinale gegen die Niederlande nach Elfmeterschießen ausschied. Ebenfalls für Furore sorgte auch Algerien, dem mit seiner überraschenden Teilnahme am Achtelfinale der bislang größte Erfolg in seiner WM-Geschichte gelang.
Sieger des Turniers war die deutsche Mannschaft, die in ihrer achten Finalteilnahme mit einem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Argentinien ihren vierten WM-Titel gewann. Damit wurde eine europäische Mannschaft erstmals Weltmeister bei einem Turnier in Lateinamerika.
Zudem stellte das deutsche Team von Bundestrainer Joachim Löw während des Turniers gleich mehrere Rekorde auf: im "Mineiraço" erzielte es mit einem 7:1 gegen Brasilien den bislang höchsten Halbfinalsieg in der WM-Geschichte. Gleichzeitig war dies die höchste Niederlage eines WM-Gastgebers sowie die bislang höchste Heimniederlage in der brasilianischen Fußballgeschichte
Weitere Rekorde: Miroslav Klose erzielte während der Partie seinen 16. WM-Treffer und ist somit neuer WM-Rekordtorschütze. Außerdem stellte die deutsche Mannschaft mit fünf Toren in 29 Minuten einen neuen WM-Rekord auf.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 2014.
Weltmeisterschaft 2018 in Russland
Die Weltmeisterschaft 2018 in Russland gilt mit Gesamtkosten von rund 13,2 Milliarden Euro als bislang teuerstes Turnier in der bisherigen WM-Geschichte. Zudem ist es das erste Turnier, welches auf zwei Kontinenten - Europa und Asien - stattfindet. Bereits im Vorfeld sorgte das Turnier angesichts der Krimkrise und des Krieges in der Ostukraine für politische Debatten.
Titelverteidiger Deutschland schied erstmals in der WM-Geschichte bereits in der Vorrunde aus. Es war zudem das schlechteste Abschneiden eines deutschen Teams seit 1938. Den Titel sicherte sich Frankreich gegen Kroatien, welches erstmals in seiner Geschichte das Endspiel eines großen Turnieres erreichen konnte.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 2018.
Weltmeisterschaft 2022 in Katar
Das Turnier 2022 soll in Katar stattfinden und erstmals in der Geschichte wegen der großen Sommerhitze im Winter stattfinden. Dabei sorgte die WM-Vergabe für erhebliche Kritik. Im Fokus steht dabei neben der fehlenden Fußballtradition des arabischen Gastgeberlandes auch die Situation der Arbeitsmigranten.
Auch das Abstimmungsverfahren steht in der Kritik. Der Vorwurf: Einzelne Funktionäre sollen ihre Stimmabgabe bei der Turniervergabe an eine Geldzahlung gekoppelt haben. Demnach sollen allein in den Jahren zwischen 1991 und 2015 Schmiergelder von rund 150 Millionen US-Dollar an Funktionäre des Weltfußballverbandes geflossen sein.
Sportlich endete das Turnier für die deutsche Mannschaft erneut in einem Desaster: Wie schon vier Jahre zuvor, schied das DFB-Team bereits in der Vorrunde aus. Für eine Sensation sorgte jedoch das Team aus Marokko: Als erstes afrikanisches und arabisches Team überhaupt in der Geschichte einer Fußball-WM qualifizierten sich die "Löwen vom Atlas" für ein Halbfinale. Den Titel sicherte sich Argentinien im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Frankreich.
- Weitere Statistiken und Qualifikation zur WM 2022.
Quelle: ZDF Sportstudio auf Youtube
Kuriositäten bei der Fußball-Weltmeisterschaft |
Die Nationalmannschaft von Indien konnte sich bislang nur einmal für eine WM-Endrunde qualifizieren. Allerdings verzichtete das Team an einer Teilnahme bei der WM 1950, da es sich nicht über die Auswahl der Spieler einigen konnte. Lange Zeit hielt sich jedoch das Gerücht, dass Indien seine Teilnahme wegen der herrschenden Schuhpflicht abgesagt habe. Erneut qualifizieren konnte sich das Land bislang nicht mehr. Bei der WM 1970 konnte Weltmeister Brasilien den Coupe Jules Rimet mit dem dritten Titel endgültig behalten. Allerdings wurde der Pokal 1983 aus der Vitrine des Verbandes gestohlen und tauchte nie wieder auf. Der brasilianische Verband bekam daraufhin eine Kopie, die in Hanau hergestellt wurde. Bereits vier Jahre zuvor sorgte der Pokal bei der WM 1966 für Schlagzeilen, nachdem der Mischlingshund "Pickels" die Trophäe im Gebüsch gefunden hatte. Der wohl erfolgloseste WM-Teilnehmer ist Schottland. Das Team von der britischen Insel nahm an acht Endrunden teil, überstand dabei aber nie die Vorrunde. Die letzte Teilnahme war übrigens bei der WM 1998. Übrigens: Auch bei seinen vier EM-Teilnahmen kamen die "Brave Hearts" nie über die Gruppenphase hinaus. Südafrika ist bislang der einzige WM-Gastgeber, der bereits in der Vorrunde ausgeschieden ist. Bei der ersten WM auf dem afrikanischen Kontinent kam "Bafana Bafana" nicht über die Gruppenphase hinaus. Deutschland ist die erste Mannschaft in der Geschichte, die in Südamerika den WM-Titel gewinnen konnte. Bei der WM 2014 in Brasilien holte die DFB-Elf den bislang vierten und letzten Titel - nachdem es dem Gastgeber im Halbfinale die bislang höchste Heimniederlage zugefügt hatte. Übrigens: Die "Seleção" ist das bislang einzige südamerikanische Team, das bei der WM 1958 in Schweden den Titel in Europa gewinnen konnte. Zu Beginn der 1950er-Jahren zählte Moacyr Barbosa zu den weltbesten Torhütern seiner Zeit. Nach der entscheidenden Niederlage gegen Uruguay um den WM-Titel 1950 galt er jedoch schnell als Schuldiger am "Maracanaço". Noch in den 1990er-Jahren soll ihn der Zugang zum brasilianischen Trainingsgelände verwehrt worden sein - weil er angeblich Pech bringe. Der italienische Nationaltrainer Vittorio Pozzo gehörte in den 1930er-Jahren zu den besten Fußball-Lehrern. Mit der "Squadra Azzurra" gewann er gleich zwei Weltmeisterschaften in Folge. Damit ist Pozzo der bislang einzige Trainer, der den WM-Titel zweimal gewinnen und sogar verteidigen konnte. Ein weiteres Kuriosum: Franz Beckenbauer, Mário Zagallo und Didier Deschamps sind die bis dato einzigen Fußballer, die sowohl als Spieler wie auch als Trainer einen WM-Titel gewinnen konnten.
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Zukünftige Weltmeisterschaften
Die Fußball-WM 2026 wird mit den Gastgebern Kanada, USA und Mexiko erstmals in drei Ländern ausgetragen. Bei der Vergabe setzen sie sich in einer gemeinsamen Kandidatur gegen Mitbewerber Marokko durch. Im Januar 2017 entschied die FIFA zudem, dass erstmals 48 Mannschaften an der Endrunde teilnehmen sollen.
- Qualifikation zur WM 2026.
Die Weltmeisterschaft 2030 wird erstmals auf drei Kontinenten ausgetragen. Hauptgastgeber sind demnach Spanien, Portugal und Marokko. Wegen des 100-jährigen Jubiläums der Fußball-WM sollen auch einige Spiele in Südamerika stattfinden: Das Jubiläumsspiel in Uruguay, dem Gastgeber und Sieger der ersten WM 1930. Ein weiteres Spiel findet in Argentinien, dem Vize-Weltmeister von 1930. Das dritte Spiel soll in Paraguay ausgetragen werden - dem Sitz des südamerikanischen Verbandes CONMEBOL.
Die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 wird in Saudi-Arabien ausgetragen. Das Land war der einzige Bewerber für das Turnier.
Quelle: Statista
Kurzinformation: Rekordsieg in der ozeanischen WM-Qualifikation In der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft2002 in Japan und Südkorea sorgte vor allem Ozeanien für neue Torrekorde. In Gruppe 1 traf Australien auf sportliche Gegner, die allenfalls das Potenzial für "Kanonenfutter" hatten. Mit Ausnahme gegen Fidschi gewannen die "Aussies" alle Spiele zweistellig: Am Ende standen ein 11:0 gegen Samoa und ein 22:0 gegen Tonga. Den höchsten Sieg landete die australische Mannschaft aber mit einem 31:0 über Amerikanisch-Samoa am 11. April 2001. Bis heute ist es der höchste Sieg in einem WM-Qualifikationsspiel. Mit 13 Toren stellte dabei Archie Thompson - in seinem erst dritten Länderspiel - einen neuen immer noch gültigen Tor-Rekord auf. Die großen sportlichen Unterschiede zwischen Australien und Neuseeland zu den anderen Mannschaften führte schließlich dazu, dass der australische Fußballverband zum 1. Januar 2006 vom ozeanischen Fußballverband OFC in den asiatischen Verband AFC wechselte. |
Die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen
Seit 1991 finden im Turnus von vier Jahren eigene Fußball-WM für Frauen statt. Organisiert werden die Turniere vom Weltfußballverband - sie finden immer ein Jahr nach dem Turnier der Männer statt. Die erfolgreichste Mannschaft sind bislang die USA mit insgesamt vier WM-Titeln (1991, 1999, 2015, 2019). Norwegen sicherte sich 1995 den bislang einzigen WM-Titel in seiner Geschichte, ebenso Japan im Jahr 2011. Titelverteidiger ist die Mannschaft aus Spanien, die 2023 im Finale gegen England erstmals den WM-Titel gewinnen konnte. Die nächste Frauen-Weltmeisterschaft wird 2027 in Brasilien ausgetragen.
- Rekorde, Teilnehmer, Torschützinnen und Ewige Tabelle der Frauenfußball-WM
Quelle: Statista
Statistiken zur Frauenfußball-Weltmeisterschaft
- Statistik zur Frauen-WM 1991 / Qualifikation zur Frauen-WM 1991 / Turnier 1991
- Statistik zur Frauen-WM 1995 / Qualifikation zur Frauen-WM 1995 / Turnier 1995
- Statistik zur Frauen-WM 1999 / Qualifikation zur Frauen-WM 1999 / Turnier 1999
- Statistik zur Frauen-WM 2003 / Qualifikation zur Frauen-WM 2003 / Turnier 2003
- Statistik zur Frauen-WM 2007 / Qualifikation zur Frauen-WM 2007 / Turnier 2007
- Statistik zur Frauen-WM 2011 / Qualifikation zur Frauen-WM 2011 / Turnier 2011
- Statistik zur Frauen-WM 2015 / Qualifikation zur Frauen-WM 2015 / Turnier 2015
- Statistik zur Frauen-WM 2019 / Qualifikation zur Frauen-WM 2019 / Turnier 2019
- Statistik zur Frauen-WM 2023 / Qualifikation zur Frauen-WM 2023 / Turnier 2023
Generalprobe für die WM: Der FIFA-Konföderationen-Pokal
Der FIFA-Konföderationen-Pokal wurde seit 1997 in einem Turnus von vier Jahren als ein interkontinentales Turnier für Nationalmannschaften von der FIFA ausgerichtet. Neben dem Gastgeber und dem amtierenden Weltmeister waren die aktuellen Meister der sechs Kontinentalverbände teilnahmeberechtigt.
Ausgetragen wurde der Wettbewerb jeweils ein Jahr vor einer Fußball-WM im jeweiligen WM-Gastgeberland. Somit diente das Turnier auch als eine organisatorische Generalprobe. Der Vorläufer war der König-Fahd-Pokal 1992 und 1995. Nach dem letzten Turnier 2017 wurde der FIFA-Konföderationen-Pokal eingestellt.
Rekordsieger des FIFA-Konföderationen-Pokals: Brasilien mit vier Titeln 1997, 2005, 2009, 2013
Das Olympische Fußballturnier im Schatten der WM
Seit den Olympischen Sommerspielen 1908 in London ist Fußball eine olympische Disziplin. Die erste Partie gewann Dänemark mit 9:0 gegen Frankreich. Bis 1928 hatte das olympische Fußballturnier faktisch den Status einer Weltmeisterschaft. Nach deren Einführung 1930 und bedingt durch die zunehmende Professionalisierung des Fußballs sank der Stellenwert des olympischen Turniers.
Da bis 1980 nur Amateurspieler bei den Spielen antreten durften, traten die Ostblock-Staaten mit sogenannten "Staatsamateuren" an, was zu großen Leistungsunterschieden mit anderen Ländern führte. Seit 1992 gibt es bei den Männerturnieren eine Altersbeschränkung von 23 Jahren - bis zu drei Spieler pro Mannschaft dürfen allerdings älter sein.
Seit den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta gibt es auch ein olympisches Frauen-Turnier. Da es hier jedoch keine Altersbeschränkung gibt, treten dort gewöhnlich auch die jeweiligen Nationalmannschaften an. Daher genießen die olympischen Fußballturniere bei den Damen einen weitaus größeren sportlichen Wert - vergleichbar mit dem einer Weltmeisterschaft.
Rekordolympiasieger der Herren: Ungarn mit vier Titeln 1952, 1964, 1968
Rekordolympiasieger der Frauen: USA mit fünf Titeln 1996, 2004, 2008, 2012, 2024
Literaturtipp zur Fußball-Weltmeisterschaft |
Dietrich Schulze-Marmeling und Bernd-M. Beyer-Schwarzbach: |
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